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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Autoren: Perry Rhodan
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werden«, erklärte die Medoanlage. »Der Schlafzustand des Patienten wird durch äußere Beeinflussung des Neuralnetzes herbeigeführt, dabei besteht der Verdacht auf paramentale Einflussfaktoren. Ihre Wechselwirkung mit der durch Exasperal hervorgerufenen Neuralintensivierung ist nicht zuverlässig vorhersagbar, eine dauerhafte Schädigung des Patienten könnte nicht ausgeschlossen werden.«
    »Also ...?«, drängte der Ilt.
    »Schlafen lassen«, brummte Milder Dano.
    »Es ist ratsam, den Patienten in seinem gegenwärtigen Zustand aufmerksam zu beobachten«, antwortete die Medoanlage.
    »Es gibt rund einhundert Patienten mit diesem Symptom«, stellte Gucky klar.
    »Aktuell verfügbar ist die Kapazität für die Aufnahme von sechs Patienten. Jeder Mehrbedarf muss mit der Zentralanlage abgesprochen werden.«
    »Zur Zentrale haben wir keinen Zugriff.« Der Ilt seufzte. »Die BASIS befindet sich außerhalb unserer Reichweite.« Nachdenklich musterte er Perry Rhodan, der unverändert schlafend in der Diagnosemulde ruhte.
    »Immerhin können wir noch fünf in diesem Zustand hierher bringen«, bemerkte Dano.
    Der Transportroboter, der Rhodan aus dem Kommandoraum geholt hatte, stand reglos neben dem Türschott. Gucky befahl ihm, Atlan und vier weitere Besatzungsmitglieder aus der Zentrale der ERRANTHE ins Lazarett zu holen.
     
    Sie saßen einander gegenüber und aßen lustlos. Was er an Nährstoffen brauchte, hatte der Ilt zuvor schon in Form zweier Konzentrattabletten zu sich genommen.
    »Ich habe heute eine neue Feuerstelle untersucht«, sagte er.
    »Neu? Was kann daran neu sein?«, erwiderte Dano träge. »Alle sehen gleich aus: ein festgestampfter Platz, Anzeichen vorübergehender Bautätigkeit, zurückgelassene Abfälle, darunter Maschinenteile.«
    »Hast du je einen dieser Orte gesehen?«
    »Mit eigenen Augen? Nein. Ich bin Astronom, kein Archäologe.«
    »Dann rede nicht so geschwollen daher. Es gibt sehr wohl Unterschiede bei den Feuerstellen. Nicht nur nach Umfang, Alter und Fundgegenständen, sondern auch nach technologischem Niveau.«
    »Versteht sich. Wenn es Altersunterschiede gibt, dann natürlich Unterschiede in der technischen Entwicklung. Je jünger, desto fortgeschrittener, nicht wahr?«
    »Falsch. Altersanalysen haben ergeben, dass sich die Technologie der fremden Zivilisation abwärts entwickelt hat. Die ältesten Fundstellen zeigen die am höchsten entwickelte Technik.«
    Dano trank geräuschvoll aus seinem Laktose-Becher. »Wo hat man so etwas schon gehört?«, fragte er zwischendurch.
    »Immer wieder mal«, antwortete der Ilt. »Zeitlich degenerierende Technologie ist oft das Resultat eines Fremdeinflusses. Eine fremde Macht bringt fortschrittliche Technik und zieht sich danach zurück. Die Beschenkten finden sich mit den neuen Errungenschaften aber nicht zurecht und verlieren sie allmählich wieder.«
    »Na gut«, kommentierte Dano. »Rätsel gelöst.«
    Gucky schüttelte den Kopf. »Der Platz, den ich mir heute ansah, stammt aus der Zeit vor dem Fremdeinfluss.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Bisher fanden wir bei allen Feuerstellen Überreste robotischer Gerätschaften. Die von heute weist nichts dergleichen auf. Es gibt diesen sogenannten Landeplatz, der ist aber von Radspuren zerfurcht. Sie sind weitgehend versteinert und lassen das Profil gut erkennen.«
    Dano zog die Brauen hoch. »Hast du dir das alles ansehen können?«
    »Leider nein! Ich habe nur Hinweise, aber keine Gewissheit, ich muss mich noch einmal intensiv umsehen ...«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende. Alarm gellte durch die ERRANTHE.
     
    Aus der wolkenverhangenen Düsternis jenseits der Moräne näherten sich große schüsselförmige Fahrzeuge. Offenbar von Prallfeldern getragen, glitten sie mit geringer Geschwindigkeit dicht über den Boden hinweg.
    Zwischen den Fahrzeugen bewegten sich unförmige sechsgliedrige Gestalten. Sie liefen nicht nur auf den Beinen, sondern benützten für die Fortbewegung zugleich das aus der Körpermitte wachsende kräftige Armpaar, was ihnen eine gebeugte Haltung abverlangte. Das obere Armpaar befand sich in Schulterhöhe, und zwischen den Schultern saß ein kugelförmiger, eigentlich viel zu klein anmutender Schädel.
    »Kellner«, sagte Gucky scheinbar ohne jeden Zusammenhang.
    »Wie ...?«
    »Ich frage mich schon lange, wo hier auf Guckys Inn die Bedienung bleibt.« Der Ilt machte eine fahrige Geste in Richtung des Holoschirms, der die Näherkommenden zeigte. »Dort ist sie
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