Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Waringer aufgeregt. »Hast du es nicht bemerkt?«
    Hamiller fuhr die Aufzeichnung zurück. Diesmal nahm auch er wahr, dass der Lichtfleck für den Bruchteil einer Sekunde verschwand – ganz wie er es vor mittlerweile zwei Stunden gesehen hatte.
    »Das war keine Zehntelsekunde, sondern noch kürzer«, sagte Waringer. »Achte auf Umfang und Leuchtkraft der Aura! Da – jetzt!«
    Das war genau der Sekundenbruchteil, in dem Perry Rhodan verschwand und wieder auftauchte.
    »Die Aura ist heller«, bemerkte Hamiller. »Und größer.«
    »Egal, wo er während dieser hundertstel Sekunde gewesen sein mag, seine Aura wurde dort aufgeladen«, kommentierte Waringer.
     
    Payne Hamiller sah sich vergebens nach der Hyperphysikerin um. Die Frau war verschwunden, und niemand wusste, wohin. Er ließ sie schließlich über Interkom rufen, und sie meldete sich einige Zeit später.
    »Wo stecken Sie?«, fragte der Wissenschaftler, als Ennea Gheets Konterfei sichtbar wurde.
    »Eine seltsame Frage«, antwortete die Hyperphysikerin verwundert. »Sie selbst haben mir die Verantwortung für die Sonderaktion übertragen.«
    »Natürlich. Aber der Start und die Überwachung der Sonden werden von hier aus durchgeführt.«
    »Ach Quatsch!«, erwiderte die Frau ungnädig. »Ich habe den Informationsgehalt, der mit der Sondenaktion zu tun hat, auf einen Zweigrechner übernommen und komme hier ganz gut zurecht.«
    »Haben Sie genug Unterstützung?«
    »Ich brauche keine!«
    »Die Sondenaktion ist wichtig. Ich erwarte die Resultate so rasch wie möglich. Wenn sich der Start noch lange verzögert ...«
    »Was für ein Start? Der Start der ersten Sondenwelle? Ist vor dreiundzwanzig Minuten abgelaufen.«
    »Was ...?« Hamiller schrie beinahe. »Und wie hat ...«
    »Fünfhundert Mikrosonden wurden planmäßig ausgeschleust und auf rechnergestützten Kurs gebracht. Wir scheinen Glück zu haben. Während der letzten drei Minuten haben vierzehn Sonden zu funken aufgehört.«
    Payne Hamiller war wie vor den Kopf geschlagen. »Wieso ist das Glück, wenn sie ...«
    »Das würden Sie doch erwarten, sobald die Sonden durch das Loch im Universum verschwinden, oder nicht?«, fiel Ennea Gheet dem wissenschaftlichen Leiter abermals ins Wort.
    »Ach so!«, murmelte Hamiller.
    »Soeben kehrt die erste zurück!«
    »So schnell?«
    »Ich dachte, Sie hätten es eilig.«
    »Schon ... aber ... meine Güte, was kann die Sonde in dieser kurzen Spanne überhaupt festgestellt haben?«
    »Sie haben sich nicht explizit geäußert, was mit dem Experiment eigentlich bezweckt wird«, erläuterte die Frau. »Deshalb dachte ich mir, dass es um eine Messung der Strangeness geht.«
    »Natürlich, das ist richtig«, antwortete Hamiller verdattert. »Und wie wollen Sie die Strangeness in derart kurzer Zeit feststellen?«
    »Mit dem einfachsten und zuverlässigsten Versuch, den man sich denken kann«, erklärte die Hyperphysikerin gelassen. »Millikan.«
    Hamiller gewann allmählich seine Fassung wieder. »Das Resultat muss ich sehen!«, stieß er hervor. »Sagen Sie mir, wo Sie stecken – ich bin sofort da!«
     
    Er fand Ennea Gheet in einem abseits gelegenen Raum, der nur eine Datenstation enthielt.
    »Setzen Sie sich!«, sagte die Hyperphysikerin, als sie ihn eintreten hörte. »Ich überprüfe die Auswertung soeben zum dritten Mal. Sie werden staunen, was wir gefunden haben.«
    Payne Hamiller sah sich um, doch es gab keinen einzigen Einrichtungsgegenstand, den er als Sitzmöbel hätte benützen können. Also blieb er stehen. Die Frau rief neue Datenkolonnen ab.
    »Das war's!«, stellte sie gleich darauf fest. »Maximale Ungenauigkeit plus/minus zwei Prozent. Die Elementarladung beträgt drüben, jenseits des Lochs, zwei Komma acht mal zehn hoch minus neunzehn Ampèresekunden. Was sagen Sie jetzt?«
    Hamiller war blass geworden. »Zwei Komma acht ...«, ächzte er.
    Die klassische Elementarladung, also die elektrische Ladung eines Elektrons, beträgt eins Komma sechs mal zehn hoch minus neunzehn Ampèresekunden. Sie wird bei Messungen der Strangeness, also des Strukturunterschieds zweier Universen, gern als Referenzgröße herangezogen, weil sie leicht zu ermitteln ist, und zwar mit wesentlich derselben Versuchsanordnung, die der amerikanische Physiker Robert A. Millikan zu Beginn des 20. Jahrhunderts für denselben Zweck verwendet hatte.
    Hamiller studierte die Rechenergebnisse. Obwohl das Resultat ihn zutiefst erschüttert hatte, verfolgte er konzentriert jeden Analyseschritt, den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher