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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter
Autoren: Perry Rhodan
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sich seinen Weg und legte von Zeit zu Zeit eine Pause ein. Die Umgebungstemperatur veränderte sich nicht, dabei stand der grüne Stern schon hoch am Himmel. Der matte grüne Schimmer sorgte also nicht für die Wärme auf dem Planeten.
    Erst als Rhodan im Zenit eine kaum wahrnehmbare ins Bräunliche spielende Verfärbung des Himmels bemerkte, die sich als lang gestreckte, dünne Sichel abzeichnete, wurde ihm einiges klar. Ein brauner Zwerg!, schoss es ihm durch den Sinn. Braune Zwerge waren ursprünglich kleine Sonnen gewesen, die im hohen Alter zwar kollabierten, aber nicht massiv genug waren, zum Schwarzen Loch zu werden. Die terranische Raumfahrt hatte viele braune Zwerge gefunden. Die Schiffe hielten sich jedoch von ihnen fern, denn sie waren Gravitationsfallen.
    Rhodan nahm zur Kenntnis, dass er sich in einem Doppelsternsystem befand. Die massivere Komponente war der braune Zwerg, dessen sichelförmigen Umriss, angestrahlt von der fernen grünen Sonne, er über sich sah. Der Größe der Sichel nach zu schließen, umkreiste der Planet den braunen Zwerg auf einer engen Bahn und erhielt aus der Restemission der toten Sonne genug Wärme. Die fahle Helligkeit hingegen kam nur von dem grünen Stern.
    Perry Rhodan nannte die fremde Welt Green Darkness.
     
    Die ferne Sonne beschrieb im Lauf weniger Stunden eine wahrhaft abenteuerliche Bahn. Sie stieg annähernd senkrecht empor, kulminierte an einem Punkt, der etwa sechzig Grad über der Horizontalen lag, und machte sich dann mit beträchtlicher Geschwindigkeit wieder an den Abstieg. Sie sank ebenso steil, wie sie aufgestiegen war, was zur Folge haben musste, dass der Punkt ihres Untergangs nur unwesentlich von dem Ort entfernt lag, an dem sie aufgegangen war. Die Beleuchtungsverhältnisse auf Planeten, welche die massivere und dunkle Komponente eines Doppelsternsystems umkreisten, während sie von der hellen ihr Licht erhielten, waren stets verwirrend und in keinen zwei Fällen identisch.
    Perry Rhodan verspürte keine Lust, anhand seiner Beobachtungen die Konstellation des Planeten und seiner Sonnen zu analysieren. Mittlerweile hatte er etwa die halbe Entfernung zurückgelegt, und der Weg verlor nun ein wenig von seiner Beschwerlichkeit.
    Nach etwa zwei Stunden stand der Terraner vor einer monströsen, fugenlosen Mauer. Sie ragte wenigstens fünfzig Meter hoch auf und erstreckte sich nach rechts und links jeweils mehr als einhundert Meter weit. Aus der Distanz hatte er ein Gebilde wahrzunehmen geglaubt, das über die Mauer aufragte. Es befand sich im Innern der umschlossenen Fläche. Rhodan konnte es nicht mehr sehen, weil er schon zu nahe stand. Es war ihm jedoch erschienen, als hätte jenes seltsame Etwas Ähnlichkeit mit einem ins Enorme vergrößerten menschlichen Schädel. Er ging an der Mauer entlang und suchte nach einem Durchgang, durch den er in den umschlossenen Innenraum gelangen konnte.
    Er hatte die Richtung, talabwärts der grünen Sonne entgegen, willkürlich als Süd bezeichnet. Nun drang er entlang der Nordseite der Mauer bis an deren östliches Ende vor und bewegte sich von da an wieder nach Süden. Erst an der nächsten Mauerecke erkannte er, dass es sich keineswegs um einen geschlossenen Wall handelte. Auf der Südseite gab es keine Mauer.
    Rhodan blickte in einen Innenraum, der etwa zweihundert mal zweihundert Meter maß. Der Boden war mit einer glatten, matt schimmernden Masse überzogen, die unter normalen Lichtverhältnissen wahrscheinlich weiß oder hellgrau erschienen wäre. Keinen Zweifel gab es allerdings hinsichtlich der natürlichen Farbe der riesigen Statue innerhalb des Vierecks, deren Schädel Rhodan aus der Ferne gesehen hatte. Sie war glänzend schwarz.
    Die Statue stellte eine sitzende Frau dar. Die Gestalt war im höchsten Maß android – davon lenkte auch eine Ausbuchtung inmitten der hohen Stirn nicht ab, die ein drittes Auge sein mochte. Sie trug schulterlanges straffes Haar. Der Mund war ungewöhnlich volllippig und groß und wölbte sich unter einer prägnanten Nase. Die Arme hingen wie lässig herab, die Hände stützten sich auf die Knie.
    Wer immer die Skulptur geschaffen hatte, musste eine eigenwillige Kunstauffassung besessen haben. Er stellte die unbekleidete Frau als hager, fast dürr dar, doch alle weiblichen Merkmale waren überproportional betont.
    Rhodan umrundete die mächtige Figur mehrmals. Er war sich selbst nicht darüber im Klaren, was er zu finden hoffte. Wahrscheinlich wäre es ihm nicht einmal möglich
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