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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis
Autoren: Perry Rhodan
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er.
    Eine eigenartige Vorwarnung bewegte den Rat zu der Hoffnung, Sprangohr werde von dieser Möglichkeit vielleicht keinen Gebrauch machen. Aber er täuschte sich. Er war kaum zehn Minuten in seiner Unterkunft, als Sprangohr ihm folgte.
    Der Gäa-Geborene war ungewöhnlich ernst. Mehr noch als das: Er wirkte niedergeschlagen. Hamiller fühlte sich unbehaglich. Dennoch bediente er sich seines freundlichsten Tonfalls, als er Sprangohr einließ. »Sie wirken bedrückt«, stellte er fest. »Wenn Sie mich wissen lassen, was es ist, kann ich Ihnen womöglich helfen.«
    Sprangohr schaute auf. Sein Blick war der eines Mannes ohne Hoffnung. Er war so verschieden von der Hyperdrive-Kapazität, die Hamiller erst kennengelernt hatte, dass dem Rat unwillkürlich ein Schauer über den Rücken rann.
    »Ich soll Ihnen einen Gruß ausrichten«, sagte Sprangohr dumpf. »Von einem gemeinsamen Bekannten, der Sie keineswegs vergessen hat. Als Zeichen seiner fortwährenden Anhänglichkeit sendet er Ihnen mich, seinen Boten und Befehlsübermittler.«
    Sekundenlang stand Hamiller starr. Seine während der letzten Tage aufgekeimte Hoffnung starb in diesen Sekunden. Er hatte an die Güte des Schicksals geglaubt und daran, dass es ihn von dem entsetzlichen Bann befreite, unter dem er seit Monaten zu leben gezwungen war. Nun wusste er, dass er sich getäuscht hatte.
    »Boyt Margor, nicht wahr?«, fragte er.
    Sprangohr nickte. Nichts an ihm erinnerte mehr an den freundlichen und aufgeschlossenen Mann. Er litt ebenfalls unter Margors Macht.
    Der Kollektor hatte wahrgenommen, dass die Gefahr um ein erhebliches Maß gewachsen war. Sie stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ankunft von etwa dreitausend Fremden. Aber das Register enthielt weiterhin den Wert 0, also war die Zeit des Kampfes noch nicht gekommen.
    Der Kollektor streckte unsichtbare Mentalfühler aus und tastete nach den zerstreuten Bestandteilen von Dargists Körper. Er vergewisserte sich, dass alle Fragmente vorhanden und einsatzbereit waren.
    Ein einziges Mal geschah es, dass Dargist leicht aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Das war, als er das Register inspizierte. Er spürte Unruhe in der Umgebung des Registers und fragte sich, ob bald eine Eins erscheinen würde. Stattdessen gab es eine wirre Sequenz unerklärlicher Ereignisse. Das Register nahm rasch nacheinander mehrere Werte an, die Dargist rein gar nichts bedeuteten, weil sie weder 1 noch 0 waren.
    Dargist wusste, dass die Eins, wenn sie jemals erschien, für immer da sein würde. Er hatte also das Durcheinander, dessen Zeuge er soeben geworden war, unbeachtet zu lassen und weiterhin zu warten.
    Weit von dem Ort entfernt, an dem sich der Kollektor befand, beschwerte sich eine ganz gegen ihre Gewohnheit mürrische Marboo bei ihrem Mann. »Die verdammte Positronik schlägt und tritt mit Armen und Beinen, wenn ich an ihre Basisprogrammierung heran will. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Walik Kauk nahm die Sorge seiner Frau nicht sonderlich ernst. Jedoch kannte er Marboos Gewohnheit, sich in ein Problem zu verbeißen und nicht loszulassen, bevor sie es gelöst hatte. Bislang hatten die Lösungen dank Marboos Sachkenntnis nie lange auf sich warten lassen. Diesmal aber schien sie sich auf etwas eingelassen zu haben, was ihrer Findigkeit trotzte.
    »Sag mir, warum dich das so ärgert!«, forderte er Marboo auf.
    »Weil es ungewöhnlich ist! Ich leite die Gruppe Peripherierechner, und die Identität aller Gruppenmitglieder, also auch meine, ist dem Bordrechner mitgeteilt worden. Er hat die Kennungen an die Peripherie weitergeleitet. Wenn ich, als die Leiterin der Gruppe, nicht zu den privilegierten Benutzern zähle, dann möchte ich wissen, wer sonst dazugehört!«
    »Gibt der Rechner eine Erklärung für sein Verhalten?«
    »Er sagt, in die unterste Ebene der Systemprogrammierung sei aus Sicherheitsgründen kein Eingriff möglich. Das ist eine Feststellung, aber keine Erklärung.«
    »Sie genügt dir nicht?«
    »Nein!«, antwortete Marboo schroff.
    »Bei Bordrechnern ist es aber üblich, dass die hardwarenahe Programmierung von außen her nicht angetastet werden kann.«
    »Ein Peripherierechner ist kein Bordrechner, diese Maschinen sind für gewöhnliche Dienstleistungen gedacht. Auf Peripherierechnern soll man Speisepläne zusammenstellen und Simulationsspiele fahren können. Eine Peripheriemaschine spielt Drei-D-Schach, macht Arbeitszeitabrechnungen, steuert das Unterhaltungsprogramm, sucht Dateien aus der
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