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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis
Autoren: Perry Rhodan
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den Mitgliedern der Expeditionsleitung vorbehalten – wenigstens vorläufig. Demeter, alias Dunja Varenczy, hatte sich für diese Gruppe keineswegs qualifiziert. Sie war dennoch hier, weil mancher, auf dessen Wort es ankam, eine Ahnung hatte, dass sie zu dem Ziel der Expedition PAN-THAU-RA in Beziehung stand.
    Dass die Quartiere nur vorläufig waren, war erst allmählich offenbar geworden. Die BASIS war nach dem Redundanz-Prinzip konstruiert; es gab nicht eine einzige Funktion, die nicht wenigstens in doppelter Ausführung vorhanden gewesen wäre.
    Auch die Steuerzentrale mit ihrer umfangreichen Peripherie war redundant ausgelegt. Die BASIS wies acht solcher Zentralen auf, die durch Transmitter untereinander verbunden waren. Musste die eine aufgegeben werden, aus welchen Gründen immer, konnte die nächste fast ohne Zeitverlust bezogen werden.
    Eine der acht Zentralen befand sich in dem schürzenförmigen Auswuchs, der den Ringwulst der BASIS bugseitig durchdrang und etwa eintausend Meter über die kreisförmige Kontur des Fahrzeugkörpers hinausragte. Dieser Auswuchs, gemeinhin als Zentralsegment bezeichnet, hatte die Form eines am spitzen Ende abgeschnittenen Tortenstücks. Sein vorderer Rand war wie ein Kreisbogen gewölbt. Hinter diesem Rand erhoben sich lang gestreckte, in Flugrichtung abgeflachte Gebäude, und in einem davon war die Hauptsteuerzentrale untergebracht, von der aus die BASIS während der Expedition gesteuert werden sollte. Der Umzug aus der aktuellen Zentrale in die neue war für den kommenden Tag festgelegt. Auch ohne dass NATHAN sich diesbezüglich hatte zu Wort melden müssen, war klar geworden, dass die Zentrale im Innern der BASIS lediglich Trainingszwecken gedient hatte und ausgewählt worden war, weil sie im Bereich wichtiger Installationen lag. Die Besatzung hatte sich damit vertraut machen müssen.
    Wer wie Hamiller aus dem kahlen und zweckmäßig ausgestatteten Gang in den Vorraum des Appartements trat, das Demeter bewohnte, der fühlte sich jäh in eine fremde Welt versetzt. Das Quartier der Frau war mit denselben Standardmöbeln eingerichtet worden wie alle Unterkünfte auf diesem Deck. Aber mit feinem Instinkt hatte die Fremde sich ihre eigene Welt geschaffen, sie hatte Farbtöne verändert, das Mobiliar neu arrangiert und die Luft mit einem exotischen Duft gesättigt. Das Licht war gedämpft. Aus dem Hintergrund drang sanfte Musik.
    »Tritt näher, Payne Hamiller!«, erklang Demeters dunkle Stimme.
    Der Wissenschaftler hatte das wohlig erregende Gefühl, dass er diese Suite so rasch nicht wieder verlassen würde.
    Demeter hatte Getränke und einen kleinen Imbiss vorbereitet. Für eine Frau ohne Erinnerung beherrschte sie die komplexe Maschinerie einer automatischen Küche mit bemerkenswerter Vollkommenheit.
    »Ich habe auf der Erde einen jungen Mann kennengelernt, der mich sehr beeindruckte«, sagte sie unvermittelt. »Ich frage mich, was er jetzt gerade macht.«
    Hamiller lächelte ob der Naivität, die in dieser Frage mitschwang. »Ich glaube nicht, dass ich jeden jungen Mann auf der Erde kenne«, antwortete er.
    »Der Mann heißt Roi Danton.«
    »Oh!«, machte Hamiller und dachte daran, dass ausgerechnet Danton ihm nahegelegt hatte, ein Auge auf Dunja Varenczy zu haben. Auf Dunja – nicht auf Demeter. Er hatte keine Ahnung, wer sie wirklich war. »Was soll er jetzt schon machen?«, wiederholte er die Frage. »Er sitzt in Terrania City und regiert als Oberster Terranischer Rat.«
    Zugleich fühlte er sich ein wenig unbehaglich. Hatte Demeter ihn nur bestellt, um von ihm Auskunft über die Spitzen der terranischen Regierung zu bekommen?
    »Wird Roi Danton an der Expedition teilnehmen?«, fragte die betörende Frau.
    »Nein, warum sollte er? Seine Aufgabe ist auf der Erde.«
    »Bestimmt nicht?«
    »Ich bin ganz sicher, dass ich an Bord als Erster informiert würde, wenn sich der Oberste Terranische Rat an der Expedition beteiligen will. Ich habe bislang nichts dergleichen gehört. Also wird er sich nicht beteiligen.« Mit diesen Worten stand er auf. »Ich bin müde. Bitte entschuldige mich. Ich glaube, ich …«
    Auch Demeter hatte sich erhoben. Mit einem um Verzeihung bittenden Lächeln trat sie so nahe an Hamiller heran, dass er ihren Atem spürte. »Ich wollte dich nicht mit Fragen über andere Männer langweilen«, sagte sie. »Ich bin einsam. Bitte, geh jetzt nicht!«
    Kaum eine Macht auf der Welt hätte Hamiller dazu bringen können, dieses Angebot auszuschlagen.
    In der
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