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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis
Autoren: Perry Rhodan
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zwischen den beiden Männern gab. Der eine gehörte eher zur Gruppe der Wächter; sein Gesicht war um eine Schattierung dunkler als das seines Begleiters, außerdem schärfer geschnitten, und sein Körper wirkte wuchtiger. Der andere wirkte dagegen beinahe zierlich. Außerdem war er bedächtiger in seinen Bewegungen, und seine schmalen Hände sahen nicht so aus, als wären sie daran gewöhnt, eine Waffe zu halten.
    Die Terraner gingen willig auf die Aufforderung der Fremden ein, über alles Mögliche zu sprechen. Das Verfahren war ihnen bekannt, und sie hatten nicht die Absicht, die Verständigung zu erschweren. Schon nach kurzer Zeit lehnte der schmalere Mann sich zurück.
    »Das reicht«, verstanden die Terraner deutlich. »Woher kommt ihr?«
    Sie hatten sich stillschweigend darauf geeinigt, dem natürlichen Empfinden der Leute aus der Galaxis Tschuschik entgegenzukommen und Mun-Yang das Wort überlassen. Die Fremden respektierten den Kosmopsychologen in gewisser Weise.
    Bark beantwortete alle Fragen, so gut er konnte.
    Nach und nach erfuhren die Terraner, dass sie sich an Bord eines Schiffes befanden, das 3-TRÄTON hieß, wobei die Zahl die Qualität der technischen Ausrüstung verdeutlichte. Die Fremden ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich schon um ein sehr gutes Schiff handelte, mit dem man sich besser nicht anlegte.
    Der kräftigere der beiden Männer hieß Orfors, der andere Djerar, die Frau Narar. Sie und Djerar waren Doprer – was immer das bedeuten mochte –, Orfors und die Wächter dagegen Lufken. Auch fiel die Bezeichnung Wynger. Mun-Yang setzte Wynger gleichwertig neben den Begriff ›Mensch‹, woraus sich ergab, dass die Begriffe Doprer und Lufken die Herkunft der Betreffenden verdeutlichten.
    Bark erklärte, dass die Menschen mit der BASIS und der SOL aus einer anderen Galaxis gekommen waren, um ein Objekt namens PAN-THAU-RA zu suchen. Er versicherte, dass dieses Unternehmen ausschließlich friedlichen Zwecken dienen sollte und kein Terraner die Absicht hatte, die Wynger gar anzugreifen. Er verzichtete allerdings darauf, die Irrfahrt der SOL zu erwähnen, die diese erst hinter sich hatte. Er war der Meinung, dass solche Informationen nur Unordnung ins Bild brachten.
    »Wir werden darüber beraten, was zu geschehen hat«, sagte Djerar schließlich. »Die Wachen werden euch in euer vorläufiges Quartier bringen. Es ist ratsam für euch, diese Räume nicht zu verlassen.«
    »Noch eine Frage«, mischte Narar sich ein. »Gavlusch und Yrtar behaupten, dass aus eurem eigenen Beiboot auf euch geschossen wurde. Und wir wissen, dass eines eurer kleinen Raumschiffe den Planeten anflog, nachdem wir euch bereits in der 3-TRÄTON hatten. Das Schiff landete aber nicht. Womit erklärt ihr das?«
    Sie haben Irmina in Sicherheit gebracht, dachte der Psychologe erleichtert. Zugleich wurde ihm deutlich, dass neue Schwierigkeiten drohten.
    Es gab in diesem Raum mehr als nur den einfachen Translator. Die Wynger hatten ruhig zugehört und dabei ab und zu auf einen Punkt hinter den Terranern geschaut. Als Sadorow sich mit einem Ächzen aufrichtete und Anstalten traf, an den Tisch zu humpeln, hatte Bark die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, sich umgedreht und nach etwas gesucht, was die Blicke der Fremden erklären konnte. Aber da war nichts gewesen. Trotzdem hing Narars Blick weiterhin an etwas, das nach allen Regeln der Logik mitten in der Luft schräg hinter den Terranern sein musste.
    Wahrscheinlich hatten sie Mittel, die Aussagen der Gefangenen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Sie konnten unmöglich so leichtgläubig sein, dass sie auf eine derartige Rückversicherung verzichteten.
    Bislang waren die ›Notlandung‹ und alles damit Zusammenhängende unerwähnt geblieben. Nun konnte Mun-Yang nicht mehr ausweichen, und er fragte sich, was riskanter war: zu lügen und damit die dünne Schicht des Vertrauens zu gefährden. Oder die Wahrheit zu sagen und die Fremden dadurch mit der Nase darauf zu stoßen, dass die Terraner konkrete Gründe hatten, sich hilfloser zu geben, als sie tatsächlich waren.
    Schon sein Zögern reichte aus, um die Wynger wieder auf Distanz zu bringen. Misstrauisch sahen sie ihn an. Er seufzte und erklärte wahrheitsgemäß, dass die Bruchlandung ein Täuschungsmanöver gewesen war, das am Ende in die falsche Richtung gewirkt hatte.
    Die Reaktion ließ die Silberhaarigen wieder menschlicher erscheinen. Djerar und Narar lächelten nur zurückhaltend, doch Orfors lachte
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