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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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nur ein Scherz«, sagte er nach einer Weile. »Tatsächlich möchte ich am Rundflug der GAVÖK-Kommission beteiligt werden.«
    »Am Rundflug …?«
    Pyon Arzachena grinste. Für ihn kam es darauf an, von der Positronik als senil eingestuft zu werden, damit auch seine Bemerkung über einen Molekülverformer nicht ernst genommen wurde.
    »Nun ja! In dem Riesending kann man doch keine Rundfahrt veranstalten – jedenfalls nicht ohne Schlafabteile. Da dachte ich …«
    »Mister Arzachena!«, wurde er von einer offenbar wirklich echten menschlichen Stimme unterbrochen. »Hier spricht Payne Hamiller, der die Ehre hat, die Kommission der GAVÖK durch die BASIS zu führen. Ich freue mich, dass wir uns bald sehen werden. Bitte lassen Sie sich von den Robotern führen, die ich Ihnen schicke, dann sind Sie in einer halben Stunde in der Sektion, in der wir eine längere Pause einlegen.«
    Als wenige Minuten später zwei Roboter erschienen, die möglicherweise dieselben waren wie die, die ihn hergebracht hatten, ging Pyon Arzachena mit ihnen.
    »Wir dürfen nicht länger zögern!«, raunte Nchr.
    »Du hast in Imperium Alpha selbst erlebt, wie schnell die terranischen Sicherheitskräfte zuschlagen, wenn sie durch etwas Verdächtiges alarmiert werden«, entgegnete Ytter. »Der manipulierte Transmitter hat zwar die Kodesignale abgestrahlt, aber nur eine Minute später hatte NATHAN schon wieder alles unter Kontrolle. Wie sollen wir nun das Original fortschicken?«
    Das ›Original‹ bewegte sich inzwischen mit federnden Schritten durch einen Sektor der BASIS, dessen Zweck die Gys-Voolbeerah nicht erkannten. Es gab teils ineinander übergehende, verschieden geformte Hohlräume aus halbtransparentem, grün getöntem Material mit Aggregaten unbekannter Funktion.
    »Mich stört etwas an dieser Frau«, flüsterte Ytter. »Betrachte den Schnitt ihres Gesichts, Nchr! Ich weiß, dass dieses Aussehen von den Griechen des Altertums als edel bezeichnet wurde. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass Angehörige eines nicht mit der Menschheit verwandten Volks über diesen Gesichtsschnitt verfügen.«
    »Du meinst, sie könnte in Wahrheit ein anderes Aussehen gehabt haben und hätte sich, als sie nach Terra kam, dem Äußeren angepasst, das bei den Menschen als ideal gilt?«
    »Nicht gilt, sondern galt – und zwar vor mehreren Tausend Jahren«, erwiderte Ytter. »Aber das sind Spekulationen, die uns nicht weiterbringen. Wohin sollen wir diese Frau bringen, sobald wir sie kopiert haben?«
    Nchr blieb stehen. »Wir waren dumm!«, sagte er beinahe zu laut. »Wir brauchen ihr doch nur alles bewusste und unbewusste Wissen zu nehmen, während einer von uns sie kopiert. Anschließend nimmt der Betreffende seine vorherige Gestalt wieder an. Und wenn die Frau erwacht, hat sie erfahrungsgemäß keine Erinnerung an die letzten Minuten. Wir aber werden wissen, wen wir vor uns haben.«
    »Richtig!«, stieß Ytter hervor. »Schnell, greifen wir zu, bevor sie wieder in einen belebten Bereich kommt!«
    »Ich greife zu!«, erklärte Nchr. »Du musst mir den Rücken freihalten. Niemand darf mich beobachten.«
    Nchr stürmte los. Er folgte Dunja Varenczy und holte sie in einem Kuppelsaal voll reflektierender Feldspiegeldreiecke ein. Der Anblick der Feldspiegel und der von ihnen wiedergegebenen Bilder verwirrte den Gys-Voolbeerah so, dass er taumelte und die Frau anstieß.
    Dunja Varenczy wirbelte mit ungeahnter Schnelligkeit herum und ließ ihre Handkanten gegen den Hals des vermeintlichen Akonen sausen, bevor sie ihre Reaktion bremsen konnte.
    Doch der Akone war keiner, und der Gys-Voolbeerah verkraftete die Hiebe fast mühelos. Allerdings geschah etwas, mit dem Nchr nicht gerechnet hatte. Das in zwei Körperhöhlen entstandene Gas zischte unkontrolliert aus den vorgebildeten Öffnungen, ohne das Opfer zu treffen. Zwar sammelte der Molekülverformer sofort neues Betäubungsgas, und es gelang ihm sogar, es auf die verblüffte Frau abzuschießen, aber als er sich auf die eigene körperliche Umformung und die Aufnahme ihres bewussten und unbewussten Wissens konzentrierte, geschah etwas Unerwartetes …
    Pyon Arzachena warf sich in einem instinktiven Reflex hinter eine Säule, als die Roboter neben ihm von Energiestrahlen getroffen wurden. Da es sich nicht um Kampfroboter handelte, fielen sie einfach aus.
    Arzachena war unbewaffnet. Sofort wurde ihm klar, dass der Blue, der mit dem Thermostrahler etwa acht Meter entfernt stand, ihn leicht hätte töten können.
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