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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL
Autoren: Perry Rhodan
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langsamer vorwärts kamen. Von Zeit zu Zeit musterte sie den Peiler aufmerksam und mit ein wenig Sorge. Das Gerät war für die Suche nach Gadgets entwickelt worden. Seine vergleichsweise einfache Positronik reagierte auf den charakteristischen Doppelimpuls der Artefakte, ein kräftiges Signal, in 1,2 Millisekunden Abstand gefolgt von einem schwächeren. Niemand hatte bislang ermitteln können, was diese Art von Streuimpulsen bedeutete. Man war damit zufrieden, dass sich auf diese Weise eine Möglichkeit bot, den fremden Hinterlassenschaften und vielleicht den Geheimnissen der keloskischen Technologie auf die Spur zu kommen.
    Gadget – das war die Bezeichnung für ein technisches Gerät unbekannter Funktion. So nannte die Besatzung der SOL die Gegenstände, die vereinzelt auf dem Kontinent gefunden worden waren. Sie waren verwirrend in ihrer äußeren Plumpheit und der unenträtselbaren Komplexität des inneren Aufbaus. Das plumpe Aussehen zeugte ebenso deutlich von der physischen Ungeschicklichkeit derjenigen, die solche Geräte zu bedienen hatten, wie das Innere die überlegene Technologie der Fertigungsstätten verriet.
    Fest stand bislang, dass die Gadgets einem bestimmten Zweck dienten. Der Verdacht, dass die Kelosker von ihrer Heimatwelt aus auf geheimnisvolle Weise mit diesen Gebilden in Verbindung standen, lag nahe. Seit Galbraith Deightons Expedition wusste jeder, dass die Kelosker eines der Konzilsvölker im Rat der Sieben waren und verantwortlich für die Abschätzung der Folgen neuer Strategien.
    Aber damit hatte das, was man wusste oder wenigstens plausibel vermutete, schon sein Ende. Die Kelosker waren – aus terranischer Sicht – ein unsagbar fremdes Volk. Ihre Denkweise war unverständlich, ihre Handlungen entsprangen einer anderen Logik. Dabei waren es gerade die Kelosker, mit denen Perry Rhodan und seine Mannschaft sich würden einigen müssen, wenn sie jemals die heimatliche Milchstraße wiedersehen wollten. Auf unerklärliche Weise hielten die Kelosker die SOL auf Last Stopp fest. Das riesige Schiff durfte nicht starten. Hätte es den Versuch trotzdem gewagt, wäre es über dem Planeten in einer gigantischen Explosion vergangen.
    Der Pfad, den Sunchex Olivier bahnte, hatte die Talsohle fast erreicht. Sunchex gab ein gurgelndes Geräusch von sich, als aus einem Loch im Boden ein fleischiges, wurmähnliches Wesen hervorkroch und ins Gestrüpp zu fliehen versuchte. Das Tier war gut dreißig Zentimeter lang, sein fetter Körper hatte die Dicke eines Männerarms. Die Farbe war ein kräftiges Rot. Mit Blick auf diese Geschöpfe war das Tal benannt worden. Inzwischen wussten die Biologen jedoch, dass sie es nicht wirklich mit Würmern zu tun hatten, sondern mit einer Raupenart, dem ersten Metamorphosestadium eines großen Nachtfalters, der nur in diesem Tal vorzukommen schien.
    Die Messwerte näherten sich einem Maximum. »Das Gadget muss sehr nahe sein«, behauptete Vylma.
    Sunchex' Desintegrator löste das Gestrüpp in dünne Staubschleier auf, die träge verwehten. Knapp zehn Meter voraus war das Dickicht jäh zu Ende. Auf einer kreisförmigen Lichtung wuchs saftiges Gras. Sunchex stieß einen halblauten Ruf der Überraschung aus.
    »Dort liegt es«, sagte er angespannt.
    Das Ding war größer als die meisten bisher gefundenen Artefakte. Es erschien quaderförmig und knapp einen Meter lang. Auf mehreren schiefen Teilflächen waren klobige Servomechanismen angebracht: Hebel und Schalter, deren Griffe man sogar mit dem Blatt eines kleinen Spatens hätte betätigen können.
    Vorsichtig trat Vylma auf den Fund zu. Sunchex hielt sich etwas zurück, er traute dem grauen Ding nicht, das schief auf der Seite lag, als hätte es jemand weggeworfen. Die großflächigen Leuchtanzeigen erinnerten an erloschene Augen. Vylma umrundete das Gebilde – und plötzlich erwachte es mit einem hellen, zornigen Summen zum Leben. Die Anzeigen flammten auf, und der Quader schnellte geradezu in die Höhe. Mit einem überraschten Schrei sprang Vylma zurück. Ihr Fuß verfing sich in einer Wurzel. Sie stürzte, und das war ihr Glück, denn nur einen Atemzug später hätte das Gadget sie mit beachtlicher Geschwindigkeit getroffen und wohl schwer verletzt.
    Im nächsten Moment schien das Gebilde sich eines Besseren zu besinnen. Es glitt langsam und sacht zu Boden und versank zur Hälfte im Gras. Die Leuchtanzeigen erloschen, das Summen hörte auf. Sprachlos starrte Sunchex das Ding an, während Vylma den Peiler aufhob, der
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