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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen.
    Der Astronom schaltete das Flugaggregat ein und schwebte nach oben. Die anderen folgten ihm. Alle waren sie froh, aus der geheimnisvollen Station entkommen zu sein.
    »Wo waren Sie so lange?«, fragte Officyer.
    »Das wissen wir auch nicht«, antwortete Birtat. Nichts schien sich verändert zu haben. Diogenes' Fass bestand noch immer. Die Zerstörungen, die sie angerichtet hatten, waren offensichtlich ohne Wirkung geblieben.
    »Was heißt so lange?« Alahou wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wir waren doch nur ein paar Minuten da unten.«
    »Minuten? Spinnen Sie, Doc? Wir warten seit sieben Stunden auf Sie.«
    Erst jetzt fiel dem Astronomen auf, dass die Sonne bereits im Westen stand und bald untergehen würde. Der Schock ließ ihn betreten schweigen. Eckrat Birtat stellte immer neue Fragen, und die Männer, die draußen geblieben waren, wollten wissen, wo May Ennis und die anderen steckten. Schließlich nahm der Astronom Officyer zur Seite. Sie verglichen ihre Uhren. Die Differenz von fast sieben Stunden war definitiv.
    »Alles war umsonst«, sagte Alahou niedergeschlagen. »Wir können der CINDERELLA nicht mehr helfen. Es ist zu spät.«
    »Wieso das?«, fragte der Erste Offizier. »Nur weil wir ein paar Stunden in diesem … Ding da waren?«
    »Begreifen Sie denn nicht? Wir waren einer Zeitverschiebung unterworfen, und die CINDERELLA ist es auch. Die Korvette wird in das Schwarze Loch gerissen, daran zweifelt wohl niemand mehr. Dabei geschieht etwas, an das wir bisher noch nicht gedacht haben: Die Abhängigkeiten von Zeit und Raum verkehren sich.«
    »Was soll das?«, fragte Birtat nervös. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Die CINDERELLA rast auf das Zentrum des Schwarzen Lochs zu. Vielleicht befindet sie sich sogar schon im Black Hole. Das Schiff kann sich nur noch in einer einzigen Richtung bewegen – auf das Schwerezentrum zu. Eine Abweichung ist nicht möglich. Damit ist ihr Verhältnis zum Raum so geworden, wie unser aller Verhältnis zurzeit ist. Sie fließt stets nur in eine Richtung. Wir können sie nicht anhalten. Was wir auch tun, die Zeit läuft weiter. Andererseits können wir uns frei im Raum bewegen. Das ist der CINDERELLA nicht mehr möglich.«
    »Sie behaupten, dafür kann sie sich in der Zeit bewegen?«
    »Vielleicht. Genau wüsste ich das erst, wenn ich an Bord wäre.«
    »Mir scheint, Sie wünschen sich das.«
    »Darauf kann ich nicht antworten, aber ich weiß, dass die CINDERELLA für uns uneinholbar verloren ist.«
    »Warum?«
    »Weil sie sich immer mehr der Lichtgeschwindigkeit nähert, aber nicht nur kurze Zeit in diesem Geschwindigkeitsbereich bleibt wie wir, wenn wir den Anlauf zum Linearflug nehmen, sondern ständig. Damit müssen sich Zeitverschiebungen ergeben.«
    »Das ist richtig, aber die Zeit an Bord der CINDERELLA verläuft dann weniger schnell als bei uns«, entgegnete Eckrat Birtat. »Sie haben sich geirrt. Gerade weil sich eine Zeitverschiebung ergibt, haben wir noch eine Chance.«
    Doc Alahou blickte an der schimmernden Wand von Diogenes' Fass hoch. »Mir soll es recht sein, Birtat. Ich weiß nur nicht, wie wir dieses Ding zerstören können. Es scheint eine verdammte Ähnlichkeit mit einem Schwarzen Loch zu haben.«
    »Ich schlage vor, dass wir die Energiemagazine aus mehreren Waffen in der Kontrollstation deponieren und mit einem Schuss zünden«, sagte der Erste Offizier. »Die Explosion sollte ausreichen. Wenn nicht, ist es ohnehin vorbei.«
    »May Ennis befindet sich vielleicht noch da unten«, warf einer der Männer ein.
    »May ist tot«, entgegnete Doc Alahou. »Davon bin ich mittlerweile überzeugt.«
    »Die Energiemagazine«, forderte Birtat.
    Sechs Männer reichten ihm die kleinen Patronen. Er nahm sie und schwebte durch das Loch nach unten, legte sie auf einer Maschine ab und kehrte zurück.
    »Vorsicht«, sagte er. »Entfernen Sie sich weit genug. Ich bleibe hier und zünde die Munition.«
    Das Ding
    Tontro Jegontmarten betrat die Hauptleitzentrale der CINDERELLA. Der Boden zitterte unter seinen Füßen, obwohl die Antriebsaggregate längst nicht mehr liefen. Er hatte vergessen, warum er vor wenigen Minuten die Zentrale verlassen hatte und nun zurückkehrte. Es fiel ihm immer schwerer, klar zu denken.
    Der Panoramaschirm war schwarz. Nicht ein einziger Stern war zu sehen. Jegontmarten schluckte mühsam. Das Ende stand unmittelbar bevor. Die Kelosker hatten ganze Arbeit geleistet, die CINDERELLA konnte nicht mehr aufgehalten werden.
    Plötzlich
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