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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
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besitzen.« Er begab sich wieder zum Funkgerät. »Immerhin haben wir jetzt die Möglichkeit, unsere Notrufe in einen bestimmten Sektor abzustrahlen«, sagte er.
    Mervans Blicke wanderten zum Schott zurück. Neben dem Eingang entdeckte er zwei glühende Punkte. Seine Hoffnung, dass ihnen die Algen vielleicht nicht bis ins Observatorium folgen würden, hatte sich nicht erfüllt.
    »Hören Sie auf zu funken!«, sagte er zu Abartes. »Es hat keinen Sinn mehr. Sie sind da.«
    Gortsch war sich darüber im Klaren, dass sein Stimmungswechsel der scheinbar unlösbaren Problematik dieses Zusammentreffens entsprang. Nachdem er den Fremden unter großen Schwierigkeiten und unter Überwindung der eigenen Angst an Bord des entführten Schiffs geholt hatte, überlegte er wieder, wie er den Zweibeiner möglichst schnell loswerden konnte.
    Sollte er versuchen, dieses Wesen zu töten?
    Die Frage war, ob das so einfach sein würde. Der Fremde schien keine Waffen zu besitzen – jedenfalls hatte Gortsch bisher keine bei ihm gesehen. Schließlich gab es auch noch andere Möglichkeiten.
    Der Artmacc wandte sich von den Kontrollen ab und kroch zur hinteren Schleuse. Er winkte den Zweibeiner heran und bedeutete ihm durch Handzeichen, das Schiff wieder zu verlassen.
    Der Fremde reagierte ausgesprochen gelassen, aber er ließ auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass er nicht geneigt war, Gortschs Wünsche zu respektieren. Das konnte nur bedeuten, dass er sich bei seiner Entdeckung durch Gortsch tatsächlich in einer schlimmen Lage befunden hatte. Gortsch hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.
    Konnte man jemand, den man vor dem Tod bewahrt hatte, wenig später wieder derselben Gefahr aussetzen? Das war absurd, aber Gortsch wusste nicht, was er mit dem Fremden tun sollte.
    Der Zweibeiner machte ablehnende Gesten. Nein!, bedeuteten sie. Ich werde dieses Schiff nicht verlassen. Jedenfalls nicht freiwillig und unter diesen Umständen.
    Gortsch dachte lange nach, was er tun sollte. Schließlich rang er sich zu dem Entschluss durch, das Problem mit Gewalt zu lösen. Er sah keine andere Möglichkeit. Vor kurzer Zeit hatte er sein Volk verlassen, um sich auf eine Reise zu begeben. Völlig allein wollte er den Mahlstrom durchforschen und vielleicht bis zu dessen äußeren Grenzen vorstoßen. Dabei konnte er dieses Wesen nicht an seiner Seite haben, ganz abgesehen davon, dass es wahrscheinlich auch kein Interesse an einer solchen Expedition gehabt hätte. Das Ziel des Fremden war klar: Er wollte erreichen, dass Gortsch ihn dorthin brachte, wo er eines seiner eigenen Schiffe vermutete.
    Gortsch zog seine Strahlwaffe aus dem Schutzanzug und richtete sie auf den Zweibeiner. Mit einer freien Hand deutete er abermals auf die Schleuse. Diese Gesten waren unmissverständlich. Den seltsamen Besucher schienen sie jedoch in keiner Weise zu beeindrucken.
    Gortsch winkte energischer. Der Fremde drehte sich demonstrativ um und ging zu den Kontrollen zurück. Diese unverschämte Herausforderung raubte Gortsch für einen Augenblick den Atem. Er war so überrascht, dass seine drohende Haltung keinen Eindruck hinterließ, dass er zunächst nicht wusste, wie er reagieren sollte.
    Besaß der Zweibeiner vielleicht Waffen, die denen Gortschs überlegen waren? Hatte er einen Grund, so frech zu handeln? Gortschs Zorn wurde übermächtig. Er zielte und schoss dem Zweibeiner in den Rücken.
    Um den Fremden bildete sich eine Aura auflodernder Energie, die sich unter der Decke des Schiffs wie ein Pilz ausbreitete. Der Zweibeiner selbst zeigte keine Wirkung. Gortsch starrte ihn an. Ein weiterer Schuss hätte den Luftinhalt im Innern des kleinen Schiffs gefährden können.
    Gortsch ließ die Waffe langsam sinken, in Erwartung eines Gegenangriffs kauerte er sich dicht auf den Boden. Doch sein Gast, den er so gern wieder losgeworden wäre, blieb an den Kontrollen stehen und gab ihm ein Zeichen, dass er zur Hauptschaltung zurückkehren sollte.
    Gortsch war jedoch wie gelähmt. Seine Waffe auf eine solche Art versagen zu sehen bereitete ihm einen schweren Schock. Sein technisch geschulter Verstand gewann schließlich die Oberhand über Angst und Verwirrung. Er hatte schon von energetischen Schutzschirmen gehört. Dieser Fremde war offenbar im Besitz eines besonders wirkungsvollen Exemplars.
    Gortsch schob die Waffe an ihren Platz zurück und kroch auf die Kontrollen zu. Er war nicht in der Lage, den energetischen Schutzschirm des Zweibeiners zu zerstören, aber noch war nicht
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