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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
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sollte, denn er begriff, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Er konzentrierte sich auf eine gewaltsame Bewegung. Mit einem Ruck riss er den rechten Arm aus der Umklammerung. Er bekam ihn frei.
    Nun geschah alles sehr schnell. Die Raupe wand ihren Vorderkörper herum, um Alaska wieder richtig in ihren Griff zu bekommen. Offenbar rechnete sie damit, dass Saedelaere sich vollständig befreien wollte. Doch das lag nicht in Alaskas Absicht, denn ihm ging es lediglich darum, einen Arm frei zu haben.
    Er ließ sich fester umschlingen. Während dies geschah, griff seine rechte Hand nach dem Mechanismus seines Druckhelms. Er bekam ihn zu fassen und riss ihn auf. Mit einer geschickten Kopfbewegung gelang es ihm, den Helm nach hinten zu werfen. Gleichzeitig packte er seine Plastikmaske und riss sie vom Gesicht.
    Das Cappin-Fragment lag frei. Es strahlte so stark, dass auf dem Körper der Raupe farbige Lichtreflexe entstanden.
    Alaska wusste, dass er verloren war, wenn das Cappin-Fragment seine übliche Wirkung auf dieses Wesen verfehlen würde.
    Gortsch spürte instinktiv, dass er einen Fehler gemacht und die Abwehrmaßnahmen des Gegners falsch eingeschätzt hatte. Seine Verwirrung wuchs, als der Fremde sich den Helm vom Kopf riss. Wollte er sich etwa freiwillig töten?
    Dann zog der Zweibeiner die Maske vom Kopf. In seinem Gesicht befand sich eine leuchtende Masse, die Gortschs Blicke mit magischer Gewalt anzuziehen schien. Gortsch spürte die ungeheure Gefahr dieses seltsamen Gebildes, aber er konnte die Augen nicht abwenden. Das Ding besaß eine schreckliche Schönheit. Es schien sich in sich selbst zu drehen und gleichzeitig zu pulsieren.
    Unbewusst erinnerte Gortsch sich an die Gesichter der vier Gefangenen im Zentralschiff. Keiner dieser vier Zweibeiner hatte so ausgesehen. War dieses Wesen anders?
    Gortsch merkte, dass er aufgehört hatte, sich zu bewegen. Sein gesamtes Denken und Fühlen war auf das strahlende Gesicht des Fremden fixiert. Obwohl er dagegen ankämpfte, begann er zu beben. Sein Körper schien in den Rhythmus der Pulsationen dieses Gebildes zu verfallen. Der Artmacc wimmerte leise. Er wurde sich nicht mehr bewusst, dass seine kraftlosen Arme den Fremden freigaben. Der Zweibeiner trat ein Stück zurück und sagte etwas in seiner Sprache. Vielleicht war er selbst überrascht von dem Erfolg, den er errungen hatte.
    Gortsch spürte, dass seine Gedanken sich verwirrten. Er konnte sich nicht mehr auf irgendetwas konzentrieren. In seinem Bewusstsein tauchten verzerrte Figuren auf. Seine optischen Sinne ertranken in einer Farbenflut, die vom Gesicht des Fremden ausging.
    Was geschieht mit mir?, dachte Gortsch verzweifelt.
    Seine Gedanken verwirrten sich immer mehr. Er war im Begriff, seinen Verstand zu verlieren. Er wollte sich bewegen, aber eine geheimnisvolle Kraft bannte ihn an seinen Platz. Auch der Zweibeiner rührte sich nicht.
    Dieses Gesicht ist eine Waffe!, dachte Gortsch.
    Es war sein letzter vernünftiger Gedanke. Sein Wimmern ging in schrilles Kreischen über. Das Zucken seines Körpers wurde stärker und stärker.
    Alaska wandte sich von der Riesenraupe ab und begab sich wieder an die Kontrollen. Er bedauerte die Entwicklung der letzten Minuten, aber um sein Leben zu retten, hatte er so handeln müssen. Das Cappin-Fragment in seinem Gesicht war die einzige Waffe gewesen, mit der er gegen den fremden Raumfahrer eine Chance gehabt hatte. Die Raupe hatte nicht viel anders als andere Lebewesen reagiert, die mit dem Anblick des Organklumpens konfrontiert worden waren. Ein Blick zurück zeigte Alaska, dass das Wesen sich jetzt kaum noch bewegte. Es war nicht mehr Herr seiner Sinne. Wahrscheinlich war sein Leben nicht mehr zu retten.
    Der Sitz vor den Kontrollen ähnelte einer flachen Schale und erwies sich für einen menschlichen Körper als völlig unbrauchbar. Nur eine Raupe konnte es sich darin bequem machen.
    Alaska wollte sich später um den unbekannten Raumfahrer kümmern, denn dieser hatte ihn schließlich aus dem Mahlstrom geborgen. An dieser Tatsache konnte auch der spätere Mordanschlag nichts ändern. Er zog die Maske wieder über das Gesicht und verschloss seinen Helm. Bei seinem riskanten Vorgehen hatte ihn das Glück begünstigt, denn er war sich nicht sicher gewesen, ob die Luft an Bord dieses Schiffs für ihn atembar war. Trotzdem wollte er vorsichtig sein. Bei der schlechten technischen Verfassung dieses Schiffs musste er jederzeit mit einem Zwischenfall rechnen. Deshalb war es besser, wenn
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