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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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einen Raum blicken, dessen Ausmaße so gewaltig waren, daß die gegenüberliegende Wand nicht sichtbar war.
    Aus diesem Gebiet kam der Lärm. Rhodan sah ein paar yaanztronische Gestalten, die sich mit seltsamen Körperzuckungen durch die Halle bewegten.
    »Sie führen einen Tanz auf!« flüsterte Gayt-Coor. Er kicherte rauh. »Es wundert mich, daß sie sich dabei nicht alle Knochen brechen.«
    Eng gegen die Wand gepreßt schlichen die beiden Eindringlinge weiter. Schließlich erreichten sie den Zugang zu der riesigen Halle. Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an.
    Der Raum glich einem Heerlager. Ein paar hundert Yaanztroner hielten sich dort auf. Sie lagerten um mehrere große Feuer, die sie angezündet hatten. Der Rauch zog oben an der Decke ab.
    Zwischen den Feuern lag ein etwa zehn Meter durchmessender Felsbrocken. Der Stein war behauen worden und besaß Form und Umrisse eines überdimensionalen Gehirns.
    Die Fremden, die wie Yaanztroner aussahen, gebärdeten sich rätselhaft.
    »Sie befinden sich in der Drangperiode«, sagte Gayt-Coor. »Auf Yaanzar können Sie zu gegebener Zeit ähnliche Dinge beobachten.«
    Rhodan wußte, daß alle intelligenten Wesen in Naupaum in regelmäßigen Abständen einem inneren Zwang zur Zeugung und Paarung unterlagen, dem sie sich nicht widersetzen konnten. Dieses Gesetz schien auch in dieser Station Gültigkeit zu besitzen.
    Rhodan, Zeno und Gayt-Coor waren ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in die Station eingedrungen, da die mit dieser Drangperiode verbundenen emotionellen Auswüchse ihren Höhepunkt erreicht hatten.
    »Wie lange wird das anhalten?« fragte Rhodan.
    Der Petraczer drehte sich zu ihm um. »Ich weiß nicht, wie lange es schon dauert, aber ein paar Wochen werden sie sicher noch in diesem Zustand bleiben. Für uns ist das ein Vorteil, denn sie werden uns kaum wahrnehmen. Andererseits sind sie in diesem Zustand unberechenbar. Wir müssen davon ausgehen, daß ständig etwas Unvorhergesehenes geschehen kann.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, was dieses große Gehirn bedeuten könnte, das dort drüben liegt?«
    »Nein«, sagte Gayt-Coor. »Sie wissen ja, daß sich in Naupaum alles um die Gehirne dreht. Warum soll es hier anders sein? Dieser Steinbrocken ist wahrscheinlich eine Kultstätte.«
    Rhodan merkte, daß ihm der Schweiß ausgebrochen war. Warme Luft und penetranter Geruch hatten dazu beigetragen. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    »Da kommen wir nicht durch«, erkannte er. »Wir müssen einen anderen Korridor benutzen und können nur hoffen, daß es nicht in allen großen Räumen so zugeht wie hier.«
    Für Rhodan stand jetzt fest, daß diese Station oder dieses Raumschiff eine autarke Energieversorgung besaß. Es mußte Kunstsonnen, Klimaanlagen, Trinkwasservorräte und Nahrungsmittellager geben. Anders war diese seltsame yaanztronische Zivilisation nicht vorstellbar.
    »Da!« machte Gayt-Coor Rhodan auf ein besonderes Ereignis aufmerksam. »Sie kämpfen gegeneinander.«
    Rhodan sah, wie ein paar Männer aufeinander losgingen. Sie benutzten dabei primitive Schlagwaffen.
    »Sie können sich die hochwertige Technik dieser Station nicht zunutze machen«, meinte Rhodan.
    »Vielleicht sind es degenerierte Nachkommen der ehemaligen Besitzer«, überlegte Gayt-Coor. »Was sie wirklich sind, werden wir wohl niemals erfahren. Nur eines ist sicher: Mit den geheimnisvollen Pehrtus sind sie bestimmt nicht identisch.«
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander. Warum hatte Torytrae sie hierhergeschickt? Spielte der geheimnisvolle Yuloc vielleicht doch ein doppeltes Spiel?
    »Es muß hier eine Spur der Pehrtus geben«, sagte Rhodan bestimmt.
    »Hm!« machte Gayt-Coor. »Wir werden sehen.«
    »Kehren wir zu Zeno zurück!« schlug Rhodan vor.
    Sie wollten umkehren, als in der großen Halle etwas Unerwartetes geschah. Mit lautem Geschrei wurde ein gefesselter Mann auf den großen Stein gezerrt.
    »Das ist der Gefangene, den wir vom Lift aus gesehen haben«, erkannte Gayt-Coor. »Ich habe ein ungutes Gefühl. Der arme Kerl soll offenbar geopfert werden.«
    »Ich hoffe, daß Sie sich täuschen!« sagte Perry. »So primitiv können sie doch nicht sein.«
    »Doch!« Gayt-Coors Stimme bekam einen grollenden Unterton. »Jetzt binden sie ihn fest.«
    Rhodan richtete seine Blicke wieder in die Halle. Die Barbaren hatten den Gefangenen mit dem Rücken auf die Oberfläche des Steines gelegt und banden nun seine Arme und Beine mit Gurten fest.
    »Dieses verdammte Steingehirn
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