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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche
Autoren: Perry Rhodan
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auf seine Frage nach dem Fremden reagiert hatte. Er hütete offensichtlich ein Geheimnis, von dem er sich einen Vorteil versprach.
    Er blickte zurück. Von seinem Verfolger war nichts zu sehen. Er mußte auch viel zu weit dafür entfernt sein. Wer immer dieser Kol Mimo war, er konnte dem anderen Rhodan, so, wie die Dinge jetzt lagen, keinen entscheidenden Vorteil verschaffen.
    Aber warum forderte ihn sein Gegenspieler dennoch zur Kapitulation auf? Besaß er einen Trumpf in der Hinterhand?
    Rhodan II blickte wieder nach vorn. Ganz gleich, ob der andere Rhodan einen Trumpf zu besitzen glaubte oder nicht, er würde ihm nichts mehr nützen. Unmittelbar vor ihm lag der schroffe Eishang, in dem sich die Zugänge zu Station Wasserball befanden.
    Rhodan II setzte zur Landung an. Die Energieemissionen des Stützpunktes kamen klar und deutlich in seinem Ortungsgerät an. Demnach arbeiteten alle Anlagen von Station Wasserball einwandfrei.
    Der Diktator aktivierte seinen Kodeimpulsgeber, der die getarnten Tore öffnete. Dann sank er tiefer und musterte die glitzernden und blendenden Eisflächen und die Teile der Eiswand, die bereits im Dunkeln lagen. In diesem Teil von D-Muner stand die Sonne schon tief. Bald würde die Nacht hereinbrechen.
    Rhodan II wurde unruhig, als er keinen der Eingänge fand. Er wußte genau, daß er an der richtigen Stelle war. Unmittelbar unter ihm hätten sich die Tore der Eisstollen öffnen müssen. Aber nichts geschah.
    Rhodan II fror plötzlich. Er erkannte, daß er sich fürchtete. Etwas war nicht in Ordnung. Er wußte, daß Station Wasserball aus einem bestimmten Grund nicht nur über zwei Eistunnels zu erreichen war, sondern zusätzlich noch über den Transmitter in Punkt Notration. Es mußte immer damit gerechnet werden, daß durch geologische Bewegungen die Tore von Eismassen verschüttet wurden. Genau das schien geschehen zu sein. Rhodan II spürte Panik in sich aufsteigen. Er drehte ab, schaltete sein Flugaggregat wieder auf maximale Beschleunigung und flog dicht über der gewellten Ebene zurück. Die Kuppel von Punkt Notration war aus elf Kilometern Entfernung nur als dunkler Fleck zu erkennen.
    Der Diktator machte sich schwere Vorwürfe, weil er Station Wasserball nicht durch den Transmitter betreten hatte. Dadurch hatte er den größten Teil seines Vorsprungs gegenüber dem anderen Rhodan verspielt. Wenn er Pech hatte, würden sie beide gleichzeitig bei Punkt Notration eintreffen.
    Vielleicht war das sogar unvermeidlich gewesen, bedingt durch die Parallelität zwischen ihnen und ihren Universen. Es war nicht auszuschließen, daß sie sich beide gegenseitig umbringen mußten, um dem Gesetz der Parallelität zu genügen. Plötzlich sah alles wieder ganz anders aus, nachdem Rhodan II sich bereits als Sieger gesehen hatte.
    Rhodan II ging tiefer, bis er nur noch wenige Meter über dem Eis dahinjagte. Er starrte wie gebannt auf die Kuppel, die viel zu langsam vor ihm aufwuchs.
    Der Kuppelbau, in dem der Transmitter untergebracht war, hatte einen Grundflächendurchmesser von achtzig Metern und war zehn Meter hoch. Er besaß nur einen einzigen Eingang, eine drei Meter hohe und zwei Meter breite Schleuse.
    Der andere Rhodan würde nicht sehen, ob jemand vor ihm die Schleuse benutzte, denn sie lag auf der Nordseite der Kuppel, während der Verfolger von Süden kam.
    In dem Gehirn von Rhodan II reifte ein Plan. Er verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln.
    Rhodan I kämpfte einen inneren Kampf. Die Frage seines Gegenspielers nach dem Mann, der auf ihn, Rhodan I, geschossen hatte, war der Auslöser dieses psychischen Konflikts gewesen.
    Perry kam sich plötzlich schmutzig vor, weil er sich mit Hilfe der Zeitreisenden und ihres Wissens um die Relativ-Zukunft einen Vorteil gegenüber Rhodan II verschafft hatte, von dem dieser weder etwas ahnte noch etwas dagegen zu unternehmen vermochte. Hatte er damit nicht gegen die ungeschriebenen Regeln verstoßen?
    Rhodan II glaubte, den Kampf auf D-Muner bereits für sich entschieden zu haben. Dabei besaß er nicht die geringste Chance. Wenn er in den Stützpunkt eindrang, würden Goshmo-Khan, Alaska Saedelaere und Mentro Kosum ihn abfangen. Dann war er nur noch ein Gefangener.
    Perry Rhodan seufzte. Er beschloß, seinem Gegenspieler auf jeden Fall Chancengleichheit zu gewähren. Es war unmöglich für ihn, Rhodan II unter Bedingungen zu töten, die er allein bestimmte.
    Nein, er mußte die Bestimmung von Ort und Art der Waffen seinem Gegner überlassen.
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