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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags
Autoren: Perry Rhodan
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haben gesehen, wie … wie … es durch eine Wand ging.«
    »Davor braucht ihr euch nicht zu fürchten!« versuchte ich sie zu beruhigen.
    »Wir verlassen das Schiff!« sagte der zweite Mann.
    »Nein!« entgegnete ich schroff. »Niemand geht von Bord. Ich werde jetzt über Interkom eine Erklärung abgeben.«
    Ich ließ Tolot in der Schleuse zurück, damit er verhinderte, daß jemand das Schiff verließ. Solange die Schleuse nicht geschlossen war, mußte ich immer mit einem Fluchtversuch eines Besatzungsmitglieds rechnen.
    In der Zentrale hatte der Kollektivmutant gerade eine weitere hypnosuggestive Beeinflussung von Poynor 52 abgeschlossen. »Er glaubt jetzt, daß er ein Tourist ist«, begründete Wuriu Sengu. »In diesem Zustand schicke ich ihn hinaus.«
    Ich sah den PA-Körper erstaunt an. »Soll er den Flug nicht mitmachen?«
    »Nein. Er ist ein Störfaktor.«
    Obwohl ich nicht damit einverstanden war, beschloß ich, in diesem Fall nachzugeben. Sicher bedeutete es kein großes Risiko, den ›Kristallprinzen‹ auf Tahun auszusetzen. Niemand würde diesem Angeber besondere Beachtung schenken.
    »Die Besatzung ist an Bord«, informierte ich den Kollektivmutanten. »Bourax und ein paar andere sind so betrunken, daß sie noch nicht einsatzfähig sind. Trotzdem müssen wir starten.«
    Ich begab mich zum Interkom und unterrichtete zunächst Tolot davon, daß er Poynor unangefochten von Bord gehen lassen sollte. Dann sprach ich zur Besatzung. Ich hielt es für richtig, den erfahrenen Männern die Wahrheit zu sagen. Wenn ich ihr Vertrauen gewinnen wollte, mußte ich sie über alle Einzelheiten informieren.
    »Fragen kann ich später beantworten«, sagte ich abschließend. »Jetzt ist es wichtig, daß wir Tahun zunächst einmal verlassen, bevor uns Rhodan und seine Mutanten finden.«
    Die Renegaten, die sich in der Zentrale aufhielten, waren von ihrer neuen Aufgabe sofort begeistert. Ich hatte mich nicht in ihnen getäuscht. Wenn sie auch aus der Solaren Flotte ausgeschieden waren, fühlten sie sich doch mit der Raumfahrt verbunden. Sie wußten genau, daß sie unter der Führung von Poynor 52 nur langweilige Flüge erleben konnten. Ihrer Mentalität entsprechend sehnten sie sich jedoch nach Abenteuern und Verantwortung. Ich bot ihnen beides.
    Während die Renegaten mit den Startvorbereitungen begannen, begab ich mich in die kleine Krankenstation der UNTRAC-PAYT. Dorthin hatte man Bourax gebracht. Als ich den Raum betrat, hockte er auf dem Rand eines Bettes.
    »Ich habe Ihre Ansprache gehört«, sagte er verdrossen. »Sie wissen, wie Sie die Männer anpacken müssen.« Er rieb sich den Nacken und verzog das Gesicht. »Mußten Sie so fest zuschlagen?«
    »Nicht unbedingt!« Ich lächelte ihn an. »Aber ich wollte Sie schließlich nachhaltig beeindrucken.«
    Er schwieg und schien zu überlegen.
    »Ihre Männer sind auf meiner Seite, aber wie ist es mit Ihnen?« fragte ich.
    »Ich steige aus!« sagte er entschieden. »Alles, was nach USO oder Solarer Flotte riecht, ist mir zuwider.« Ich wußte, daß er aus Überzeugung sprach.
    »Sie können das Schiff nicht mehr verlassen«, erklärte ich ihm. »Die Startvorbereitungen haben begonnen. Ich hoffe, daß Sie das Kommando übernehmen.«
    »Das ist Menschenraub!« sagte er brummig.
    »Wenn Sie es nicht freiwillig tun, wird der Kollektivmutant Sie einer hypnosuggestiven Behandlung unterziehen!«
    »Solche Methoden bezeichnet man im allgemeinen als verbrecherisch!« warf er mir vor.
    »Ich bin in meinen Mitteln nicht wählerisch. Hier geht es um mehr als um die Interessen einiger psychisch Labiler.«
    Er rülpste ungeniert. »Ich bin nicht labil. Weder physisch noch psychisch! Das wissen Sie genau. Ich halte mich aus dieser Sache heraus. Schicken Sie mir meinetwegen den verdammten Mutanten auf den Hals, dann kann ich später immer behaupten, daß ich nichts freiwillig getan habe.«
    Ein beeinflußter Bourax, darüber war ich mir im klaren, war nur die Hälfte wert. Ich mußte es irgendwie schaffen, ihn doch noch zu überreden. Mit Geld konnte ich ihn wahrscheinlich nicht locken.
    »Wer ist Ihr bester Mann?« erkundigte ich mich.
    »Garjoudin, der große, blasse Mann mit der Hakennase. Er war früher Captain auf der ALMARADO.«
    »Nun gut«, sagte ich gelassen. »Dann ernenne ich ihn zum Kommandanten und sperre Sie während des Fluges hier ein.«
    »Das ist mir recht!«
    Er war nicht nur stark, er war auch gerissen. Vor allem aber war er stur.
    »Von welcher Einheit kommen Sie?«
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