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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten
Autoren: Perry Rhodan
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hatten und eifersüchtig darüber wachten, daß kein Fremder ihr Reich betrat.
    Aber dann schüttelte der Transmittergeschädigte den Kopf.
    Kein Lemurer konnte hier leben. Selbst wenn einige Lemurer den Untergang ihres Kontinents wie durch ein Wunder überlebt und sich vermehrt hatten, mußte der Bestand nach einigen wenigen Generationen endgültig aussterben, weil der menschliche Organismus ohne die Einwirkung des Sonnenlichts Schaden nahm.
    Oder sich durch Veränderung anpaßte?
    Saedelaere seufzte resignierend. Er würde es selbst herausfinden müssen, und im Unterschied zu dem armen Teufel, der wahrscheinlich nichtsahnend den Tod gefunden hatte, war er nicht nur gewarnt, sondern auch in allen denkbaren Kampfarten geschult.
    Er hockte sich neben das Skelett und tastete den Boden auf der Suche nach Steinen ab, denn er wollte abermals die Echomethode anwenden, um sich zu orientieren.
    Als seine Fingerspitzen über einen kühlen, stabförmigen Gegenstand strichen, hielt er verblüfft inne. Im nächsten Augenblick hatte er den Gegenstand aufgehoben; seine Finger suchten nach einem Schalter und fanden ihn.
    Trübes Licht flammte auf, sickerte als matter rötlicher Kegel über den bleichen Sand, färbte das Skelett und prallte von einer bläulich, von goldfarbenen Adern durchzogenen Felswand ab. Schließlich stieß der Lichtkegel in ein finsteres Loch und versickerte in dem Stollen dahinter.
    Alaska Saedelaere stand auf. Er kannte diese Art Lampen. Sobald man sie in Betrieb nahm, luden die Speicherzellen sich durch Anzapfung des planetaren Schwerefeldes allmählich wieder auf.
    Doch in die Freude über seinen Fund mischte sich die Frage, warum der Mörder des Tauchers sich die Lampe nicht angeeignet hatte. Sie besaß einen Wert von etwa dreihundert Solar, und wer immer in dunklen Höhlen umherstreifte, hatte jederzeit Verwendung für eine gute Lampe.
    Es sei denn, der Mörder des Tauchers sah nicht mit gewöhnlichen Augen, sondern mit den Fernsinnen einer Maschine, etwa eines elektronisch gesteuerten Fallensystems, das mit Pfeilen tötete, um die Tat eines Menschen vorzutäuschen.
    Alaska richtete den bereits helleren Lichtkegel auf das Tornister-Tauchgerät. Er überlegte, ob er mit dem Gerät nicht lieber den bisherigen Weg zurückgehen und unter Wasser zu einer belebten Stelle der Küste schwimmen sollte.
    Aber er verwarf den Gedanken wieder, denn er war ein Mensch. Und Menschen sind neugierig.

2.
    Alaska Saedelaere ließ sich den letzten Meter des Felsschlotes fallen. Seine Beinmuskulatur zitterte von der Anstrengung des Abstieges. Der Schlot war mindestens siebzig Meter hoch und teilweise von einem Durchmesser gewesen, bei dem man leicht mangels ausreichenden Haltes abrutschen konnte.
    Der Transmittergeschädigte hatte den Abstieg dennoch geschafft. Und trotz der vorübergehenden Erschöpfung wußte er jetzt, daß sich die Anstrengung gelohnt hatte. Denn hinter einer Öffnung in der Schlotwand zeigte der Lichtkegel der bei dem Skelett gefundenen Lampe die fragmentarisch erhaltenen Magnet-Führungsschienen eines Kabinenlifts.
    Geschmolzenes Plastikmaterial, vermischt mit geschmolzenem Gestein, war über die Reste der Schienen geflossen und hatte sie konserviert.
    Saedelaere legte sich flach hin, rutschte mit dem Oberkörper über den Rand des Liftschachtes und leuchtete hinunter. Er atmete auf, als er entdeckte, daß der Grund nur etwa drei Meter unter ihm lag. Er bestand aus teilweise versinterten Trümmern, die wahrscheinlich den größten Teil des Liftschachtes füllten. Aber in einer der Wände klaffte ein Spalt – und durch den Spalt fiel ein winziger Schimmer bläulichen Lichts, der allerdings nur zu sehen war, wenn Alaska seine Lampe ausschaltete.
    Vorsichtig ließ sich der Transmittergeschädigte hinab. Er rechnete mit Fallen, und er hoffte, daß seine Sinne scharf genug waren, um jede Bedrohung rechtzeitig zu ›wittern‹ – und daß seine Reflexe gut genug funktionierten, um entsprechend zu reagieren.
    Aber nichts geschah.
    Alaska Saedelaere ließ sich neben dem Spalt nieder, hob einen Trümmerbrocken auf – er war seltsam leicht – und warf ihn durch die Öffnung. Der Brocken prallte mit hohlem Klang gegen ein Hindernis und fiel zu Boden. Ansonsten blieb alles ruhig.
    Saedelaere zögerte noch. Er spürte mit den in zahllosen gefährlichen Unternehmungen geschärften Instinkten, daß jenseits des Spaltes etwas auf ihn lauerte, vermochte aber nicht zu sagen, was.
    Der Spalt war zu niedrig, als
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