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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten
Autoren: Perry Rhodan
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daß er hindurchspringen, sich abrollen und im Rücken eines eventuellen Gegners wieder auf die Füße kommen konnte. Er würde kriechen müssen, wodurch er natürlich ein nicht zu verfehlendes Ziel darstellte.
    Nach einiger Zeit entschloß sich Alaska dennoch, diesen gefährlichen Weg zu beschreiten. Er schaltete die Lampe aus, schob sie in eine seitliche Beintasche seiner Kombination und kroch so schnell wie möglich hinüber.
    Noch bevor er ganz auf der anderen Seite war, sah er, daß der bläuliche Lichtschimmer von einem Muster winziger punktförmiger Lichtquellen kam, die die ihm gegenüberliegende Wand bedeckten.
    Der Raum besaß die Form eines Kegelstumpfs und war nicht sehr groß – und er besaß keine andere sichtbare Öffnung als den Spalt, durch den Alaska Saedelaere gekrochen war.
    Der Transmittergeschädigte kniete sich auf ein Bein und sah sich nachdenklich um. Dicht vor der lichtgepunkteten Wand lag der Trümmerbrocken auf dem Boden. Ansonsten war der Raum leer.
    Alaska war sicher, daß der alte Liftschacht und dieser Raum zu einer jener Tiefbunkeranlagen gehörten, die die früheren Lemurer während des fürchterlichen Haluterkrieges gebaut hatten.
    Er fragte sich jetzt, wie es kam, daß hier ganz offensichtlich noch immer Energie floß, ohne daß dies längst von terranischen Ortungsstationen angemessen worden war.
    Die einzige denkbare Erklärung dafür war seiner Ansicht nach, daß sich in der Nähe starke Kraftwerke befanden, die unter anderem auch fünfdimensionale Energien erzeugten, durch die die Streustrahlung der unterirdischen Anlagen überlagert wurde.
    Seine Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als die Lichtpunkte erloschen. Plötzlich war es finster.
    Alaska Saedelaere wollte gerade nach seiner Lampe greifen, als mehrere Lichtpunkte wieder aufleuchteten. Es waren genau drei, und sie lagen so nahe beieinander, daß sie den Eindruck eines Striches erweckten.
    Kurz darauf erloschen sie wieder – bis auf eine punktförmige Lichtquelle.
    Alaska Saedelaere richtete sich auf.
    Im nächsten Augenblick leuchteten sämtliche Lichtquellen wieder auf – erloschen abermals –, und dann kam System in die Sache.
    Der Transmittergeschädigte hatte während seiner Sonderausbildung das alte terranische Morsealphabet lernen müssen, und nun erkannte er in dem Wechselspiel von Punkten und Strichen eine Botschaft.
    »Kurz lang – kurz lang kurz kurz – kurz lang – kurz kurz kurz – lang kurz lang – kurz lang. Lang kurz kurz kurz – kurz lang kurz – kurz kurz lang – lang kurz kurz – kurz – kurz lang kurz. Kurz kurz kurz kurz – kurz kurz – kurz lang kurz kurz – kurz kurz lang kurz – kurz.«
    Das bedeutete: »Alaska. Bruder. Hilfe!«
    Saedelaere erschauerte. Wer rief da mit Hilfe des terranischen Morsealphabets? Wer nannte ihn ›Bruder‹?
    Als keine neuen Morsezeichen mehr kamen, nahm Alaska die Lampe und blinkte, gegen die Lichterwand gerichtet, eine Antwort: »Wie kann ich helfen?«
    Aber er wartete vergebens auf eine Reaktion. Nach einigen Minuten vergeblichen Wartens begann er zu rufen, zuerst auf angloterran, dann auf interkosmo und schließlich in den beiden Varianten des Tefroda. Doch auch darauf antwortete niemand.
    Saedelaere verfolgte den Gedanken, eine vorprogrammierte Maschine könnte ihm die Botschaft zugeblinkt haben, sei aber nicht für Antworten programmiert. Aber er verwarf den Gedanken bald wieder.
    Niemand konnte vorausgesehen haben, daß er, Alaska Saedelaere, zu einer bestimmten Zeit an diesem bestimmten Ort sein würde. Folglich hätte auch niemand eine Maschine mit einer Nachricht an ihn programmieren können.
    Nein, der Absender hatte seine Botschaft direkt über die Maschinerie des alten Lemurer-Stützpunktes an ihn gerichtet, und zwar genau im richtigen Moment. Das bedeutete, er hatte gewußt, daß Alaska vor der Lichterwand stand. Folgerung: Dieser Jemand hatte ihn beobachtet und beobachtete ihn vielleicht noch immer.
    Alaska Saedelaere holte tief Luft. Aber der Ärger über den ›stillen‹ Beobachter verflog rasch. Dieses Wesen, höchstwahrscheinlich ein Mensch, hatte ihn Bruder genannt und um Hilfe gebeten. Natürlich war ›Bruder‹ nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinne gemeint gewesen, etwa gleichbedeutend mit ›Freund‹ oder ›Mitmensch‹ oder ›Gleichgearteter‹.
    Jemand wollte ihm also klarmachen, daß sie beide keine Feinde waren, daß es zwischen ihnen keine unüberwindlichen Gegensätze gab und daß
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