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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm
Autoren: Perry Rhodan
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Allergie zu schaffen machte. Ja, wenn ich schutzlos den Gewalten der Natur ausgeliefert war, dann verlor ich meine Fähigkeit.
    Andererseits hatte ich meine Fähigkeit vor der Verdummungswelle im Interesse des Homo superior geheimgehalten. Damals war ich auch noch naiv genug, die Ziele meiner Artgenossen als segensreich anzusehen.
    Doch jetzt war meine Zeit gekommen. Nichts konnte mich mehr daran hindern, mein persönliches Ziel anzustreben, die Macht auf Terra zu ergreifen.
    Ich hatte praktisch alle Anführer der größeren Banden in Terrania City in meiner Gewalt. Ich beeinflußte sie nach meinem Willen, suggerierte ihnen, was sie zu tun hatten, und koordinierte ihren Vernichtungsfeldzug.
    Einer meiner fähigsten Leute war Arlon gewesen, den die Verdummten Dada nannten. Ich hatte ihn langsam aufgebaut und ihn mit immer schwierigeren Aufgaben betraut. Er besaß zwei Eigenschaften, die ihn von den meisten anderen Bandenführern hervorhoben: Da waren seine außergewöhnliche Intelligenz und seine verbrecherischen Instinkte.
    Doch er lebte nicht mehr. Er war im Zweikampf mit einem anderen Bandenmitglied gefallen. Ich bedauerte es, trauerte ihm aber andererseits nicht nach. Denn wenn er besiegt worden war, dann hatte er eben seinen Meister gefunden, und der neue Mann, der ihn ablöste, war zweifellos stärker und klüger. Das konnte auch für meine Pläne vorteilhaft sein.
    Nur mußte ich mich erst des neuen Anführers der Dada-Bande annehmen, ihn gefügig machen und ihn in meine Pläne einbeziehen.
    Deshalb schickte ich Tilk aus, um den neuen Mann zu mir zu bringen. Ich brauchte nicht allzulange zu warten, bis ich Tilks Ausstrahlung und die des Fremden in der Nähe meiner Klinik verspürte. Die Wachtposten erhielten Anweisung, die beiden Ankömmlinge passieren zu lassen.
    Dabei kam es zu einem Zwischenfall. Tilk hatte nicht nur Kano mitgebracht, sondern auch noch ein anderes Mitglied der Dada-Bande. Ich ärgerte mich über Tilk, weil er eindeutig gegen meine strikte Anweisung, nur Kano vorzuführen, gehandelt hatte. Ich streckte meine geistigen Fühler nach dem Fremden aus, bestrich sein Bewußtsein und schaltete es aus. Er brach auf der Stelle zusammen. Tilk würde ich später zur Rechenschaft ziehen.
    Im Augenblick wollte ich mich mit Kano beschäftigen, dem aufgehenden Stern in der Unterwelt von Terrania City.
    Tilk betrat mit ihm das Besucherzimmer. Im ersten Augenblick enttäuschte mich Kanos Erscheinung. Er war groß und mager, hatte unglaublich große Füße und war gut fünfzig Jahre alt. Aber dann wischte ich den Eindruck seines wenig einnehmenden Äußeren fort. Er hatte schließlich Arlon besiegt – und einen ausgekochten Fuchs wie Arlon konnte man nur mit List und Tücke bezwingen.
    Ich trat an die Barriere aus Panzerglas und besah mir den Neuen. Er senkte den Blick nicht und sah mir fest in die Augen. Das gefiel mir, sein Verhalten zeugte von großer innerer Stärke. Ich konnte Männer mit großer Willensstärke gebrauchen, die sich in jeder Situation behaupteten. So stark war ihr Wille ohnehin nicht, daß sie sich mir widersetzen konnten.
    »Du bist also Kano, der Arlon in der Dada-Bande abgelöst hat«, sagte ich kaum hörbar. Ich wußte, daß meine Stimme im Besucherzimmer gut hörbar war. Denn die empfindlichen Mikrophone, die überall in der Glaswand eingebaut waren, würden meine Stimme an die Verstärker weiterleiten und über die Lautsprecher eindrucksvoll tönen lassen. Ich fragte: »Wie heißt du mit vollem Namen?«
    »Serkano Staehmer«, antwortete der Neue. Die zwischengeschalteten Regler übertrugen mir seine Worte als tiefes Flüstern. Das schmerzte meine Ohren nicht.
    »Weißt du, welche Ziele Arlon ursprünglich verfolgte?« fragte ich Kano.
    Er nickte. »Sein Ziel war das Hauptquartier von Roi Danton und Galbraith Deighton.«
    »Du wirst Arlons Erbe antreten«, erklärte ich und wandte mich Tilk zu. »Du dagegen hast dich meinen Anordnungen widersetzt und wirst dafür büßen müssen. Wie, glaubst du, bestrafe ich Ungehorsam?«
    Tilk begehrte auf. »Aber …«
    Ich hielt jedes weitere Wort für überflüssig, deshalb führte ich beide Männer ihrer Bestimmung zu: Serkano Staehmer sollte der neue Feldherr in meiner Armee der Marionetten werden. Tilk wollte ich einen Denkzettel geben.
    Ich bestrich die beiden Männer mit starken Suggestivimpulsen. Tilks geistiger Widerstand brach schnell, er kapitulierte bereits in der ersten Phase. Ich sah, wie ihm der Schweiß ausbrach, als er merkte,
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