Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Hauptsache war, daß wir die Strecke nicht zu Fuß zurücklegen mußten, denn dann wären wir sicher entdeckt worden. Mit einem schnellen Fahrzeug dagegen konnte man eventuelle Verfolger abschütteln.
    Ein Perdaschist brachte drei dunkelgraue Overalls. Schweigend streiften wir sie über unsere Kampfanzüge.
    Da die Kampfanzüge mit faltbaren Helmkapuzen versehen waren, konnten wir uns mit Hilfe von auf Erysgan üblichen Kopfbedeckungen noch unauffälliger kleiden. Es handelte sich bei diesen Kopfbedeckungen um Zwischendinge von Hut und Mütze, hergestellt aus einem atmungsaktiven, hellgrauen Kunststoff mit transparenten grünen Schilden als Schutz gegen die starke Sonnenstrahlung.
    Dermaßen präpariert, stiegen wir eine Wendeltreppe hinauf zu einer geräumigen Garage, in der der Detektorwagen auf uns wartete. Es gab in diesem Versteck der Perdaschisten zwar auch Antigravschächte, doch sie waren für Notfälle reserviert. Wären sie ständig in Betrieb gewesen, hätte die Polizei sie längst angemessen. Seit der Ankunft des falschen Ganjos mußten die Perdaschisten sich noch mehr in acht nehmen als zuvor.
    Zwei schwerbewaffnete Posten kamen von draußen herein und meldeten, daß alles ruhig sei. Wir stiegen in den Detektorwagen, Remotlas nahm hinter der Steuerung Platz. Mit fauchendem Geräusch hob das Fahrzeug vom Boden ab und schwebte auf das breite Tor zu, das sich quietschend öffnete.
    Seit zwei Tagen sahen Atlan und ich zum erstenmal wieder natürliches Tageslicht. Unwillkürlich zogen wir die Schilde tiefer ins Gesicht, als das grelle blaue Licht der Sonne Syveron uns überflutete. Mit schwachem Summen sprang die Klimaanlage des Detektorwagens an. Ich las die Anzeigen des Außenthermometers ab und rechnete die Werte auf die Celsius-Skala um. Draußen herrschte eine Temperatur von achtundvierzig Grad.
    Wider allen Erwartens erreichten wir unser Ziel, ohne entdeckt oder aufgehalten zu werden.
    In der Nähe einer Müllverbrennungsanlage bog Remotlas ab. Er deutete auf etwas, das wie ein gigantisches Hünengrab aussah: Mächtige Blöcke, von Moos, Flechten und niedrigen Gräsern überwuchert, lagen im Halbschatten einer kreisrunden Talsenke. Die Sonne Syveron stand bereits dicht über dem Horizont und verschwand aus unserem Gesichtskreis, als wir den Talboden erreichten.
    »Der Pakolan-Bunker«, sagte Remotlas. Seine Stimme klang triumphierend. Schließlich war es seiner Organisation zu verdanken, daß wir tatsächlich unbehelligt hierhergelangt waren.
    Er steuerte das Detektorfahrzeug unter die tief herabreichende schirmartige Krone eines Baumes und stellte den Antrieb und die Detektoren ab.
    »Meine Leute holen den Wagen später ab«, erklärte er und betätigte den Öffnungsmechanismus.
    Wir stiegen aus und blickten uns aufmerksam um. Atlan und ich hielten unsere Impulsstrahler in den Händen. Wir wollten uns nicht noch im letzten Augenblick überraschen lassen.
    »Hier sind wir sicher«, sagte Remotlas und schritt zielstrebig auf einen Dornenbusch zu, der vor zwei gegeneinandergekippten Blöcken wuchs. Dicht davor aktivierte er sein Flugaggregat und schwebte über das Hindernis hinweg.
    Atlan und ich folgten seinem Beispiel. Wir schalteten unsere kleinen tragbaren Scheinwerfer an, als wir durch die dunkle Öffnung zwischen den beiden Blöcken schwebten. Die Luft wurde kühl und feucht. Vor uns lag eine von Schwemmsand und Schlamm gefüllte Höhle. Die Wände glitzerten vor Feuchtigkeit, waren aber hier drinnen nicht bewachsen, so daß ich teilweise noch erkennen konnte, daß sie aus hellgrauem Plastikbeton bestanden.
    Als die Lichtkegel unserer Scheinwerfer über die Wände glitten, scheuchten wir unzählige fledermausähnliche Tiere auf. Einige Sekunden lang wirbelte ein Schwarm lederhäutiger Wesen um unsere Köpfe, dann hatten die Tiere mit hastigen Flügelschlägen ihren Zufluchtsort verlassen.
    Remotlas ließ sich zu Boden sinken. Kurz darauf standen Atlan und ich neben ihm. Der Perdaschistenführer hatte seinen Scheinwerfer ebenfalls eingeschaltet und richtete den Lichtfinger auf einen Spalt. Wir folgten ihm mit den Blicken und sahen, daß der Spalt in eine runde Halle mit durchhängender Decke führte.
    Und noch etwas sahen wir: zwei schemenhaft vorübergleitende Gestalten, die aus einem grausigen Alptraum entsprungen schienen.
    Atlans Hand mit der Waffe zuckte hoch. Remotlas griff zu, umklammerte seinen Arm und flüsterte: »Nicht schießen! Das sind die beiden Farrogs, die uns in die Unterwelt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher