Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zum Solaren Imperium. Schon in Kürze sollten die Botschafter ausgetauscht werden.
    Auf Anordnung von Professor Ligzuta kehrte Admiral Merontus' Flotte nicht sofort nach Nosmo zurück. Sie sollte mit Rhodans Erlaubnis noch einige Tage in der Umlaufbahn um das Solsystem bleiben, bis sich die Verhältnisse in der Galaktischen Föderation Normon ein wenig normalisiert hatten. Auf keinen Fall sollte der Verdacht aufkommen, die Revolution sei von der Flotte ausgegangen. Rhodan zeigte volles Verständnis für diese Taktik.
    Julian Tifflor kehrte auf sein Flaggschiff zurück. Wenig später löste sich die Solare Flotte in kleinere Verbände auf, die in unterschiedliche Richtung Fahrt aufnahmen und im Linearraum verschwanden. Sie flogen zu ihren Stützpunkten zurück. Nur ein kleiner Rest blieb und folgte, eine Art Ehrengeleit, den Schiffen der neuen Galaktischen Föderation.
    Auch Galbraith Deighton und Reginald Bull verließen die INTERSOLAR und kehrten nach Terrania zurück, wo sie eine Unmenge von Arbeit erwartete. Sie hatten nicht versäumt, Rhodan ein offizielles Gnadengesuch für Gucky einzureichen.
    Als Rhodan seinen kleinen Freund für die begangene Eigenmächtigkeit mit acht Tagen Arrest bestrafte, hatte er genau gewußt, was auf ihn zukommen würde. Aber auch wenn er mit der Verleihung des Zellaktivators an Ovaron zutiefst einverstanden war und er die Motive des Mausbibers billigte, mußte die Disziplin gewahrt bleiben, so unsinnig das in diesem Fall auch erscheinen mußte.
    Als er in seine Kabine kam, floß der Tisch über. Die bordeigene Rohrpost spuckte durchschnittlich zehn Gnadengesuche pro Minute aus. Damit hatte er gerechnet. Natürlich war es ihm unmöglich, sofort auf die Gesuche zu reagieren, aber das pfeifende Geräusch der ankommenden Schriftstücke machte ihn auf die Dauer nervös. Er legte sich aufs Bett und versuchte ein wenig zu schlafen. Admiral Merontus würde Wort halten, daran konnte kein Zweifel bestehen. Ein dauerhafter Frieden zwischen den Machtblöcken war gesichert. Die Menschheit, so konnte Rhodan mit Befriedigung feststellen, war wieder einmal geeinigt. Das war durchaus nicht allein sein Verdienst, sondern auch das tapferer und wagemutiger Terraner, die sich auf ihre gemeinsame Abstammung besonnen hatten. So weit, so gut.
    Am 1. Oktober würde sich zeigen, wie andere darüber dachten.
    Pfft!
    Wieder so ein Gnadengesuch!
    Rhodan drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und schloß die Augen. Leider konnte er nicht auch die Ohren schließen.
    Pfft!
    Ich glaube, ich lasse ihn heute noch raus, dachte er verzweifelt. Es sind schon mindestens fünfhundert Gesuche. Der Kleine ist beliebter, als ich dachte. Überhaupt ein Wunder, daß er sich nicht schon selbständig gemacht hat und in seinem Bungalow am Goshunsee sitzt. Scheint Wort halten zu wollen.
    Pfft!
    Rhodan wälzte sich von einer Seite zur anderen und überlegte, ob es nicht doch vielleicht besser sei, Atlan aufzusuchen, um in dessen Kabine einige Stunden zu schlafen. Aber der Arkonide würde ihn nur auslachen und etwas von übertriebener Dienstauffassung sagen. Vielleicht hatte er sogar recht.
    Pfft!
    Mit einem Satz war Rhodan aus dem Bett.
    Er hätte auch die Möglichkeit gehabt, die Rohrleitung zu sperren, aber das wäre sicherlich manchen Leuten in den falschen Hals gekommen. Ging also auch nicht. Aber was dann …
    Pfft! Pfft! Pfft! Gleich drei hintereinander!
    Nur so zum Spaß nahm Rhodan einen der Briefe und öffnete ihn.
    Er las: »Sir! Wir verlangen Amnestie für Gucky, oder wir werden für die Dauer seiner Haft in einen Streik treten. Gezeichnet: die Barmixer der Mannschaftskabinen.«
    Rhodan warf den Brief zu den anderen. Die brauchte er gar nicht erst zu lesen. Wenn Gucky in Arrest blieb, würde bald die ganze Flotte streiken. Nur so zum Spaß natürlich.
    Pfft!
    Rhodan warf einen letzten resignierenden Blick auf den überladenen Tisch, ehe er seine Kabine verließ und den Weg zu den Arrestzellen einschlug. Ihm schien, daß die Grüße der Mannschaftsmitglieder, denen er begegnete, betont zurückhaltend waren. Aber vielleicht war das nur Einbildung, hervorgerufen durch das dauernde ›Pfft!‹, das ihm noch in den Ohren nachklang.
    Als er sich dem Komplex der Zellen näherte, begann er das Unheil bereits zu ahnen. Der Lärm, den er hörte, war für diesen Teil der INTERSOLAR absolut ungewöhnlich. Es kam immer wieder vor, daß die Arrestzellen benutzt wurden, wenn auch weniger von den Besatzungsmitgliedern der INTERSOLAR. Meist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher