Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wurden hier Gefangene untergebracht, die von unterschiedlichen Unternehmungen stammten.
    Als er um die Biegung des Korridors bog, wurde der Lärm stärker, aber vor Zelle Sieben stand nur ein einzelner Wachtposten. Er stand sehr bequem da, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Der vorgeschriebene Strahler lag in der Nähe auf einem kleinen Tisch. Der Posten grinste stillvergnügt vor sich hin. Lediglich als er Rhodan erblickte, schrak er zusammen, griff nach der Waffe und grüßte.
    »Arrestgefangener Sonderoffizier Guck wie befohlen in Haft, Sir!«
    Rhodan war vor der Tür von Zelle Sieben stehengeblieben.
    Hinter der Tür schien eine Party stattzufinden, so ein Lärm war das. Jemand lachte schrill und ausdauernd – die Stimme kam Rhodan äußerst bekannt vor. Das Piepsen dazwischen stammte zweifellos von Gucky, der sich herrlich zu amüsieren schien. Dann redete jemand, und Rhodan erkannte Joak Cascal.
    »Gnadengesuche! Der wird sich wundern!« Rhodan war ehrlich wütend. Da kam er, um den Mausbiber herauszuholen, und nun das! Dabei hatte Gucky versprochen, seine Zelle keine Sekunde zu verlassen. »Wer sein Wort nicht hält, hat keinen Anspruch auf Nachsicht.« Er sah den Posten fragend an, aber der Mann blickte stur an ihm vorbei. »Ist die Tür in der Zwischenzeit geöffnet worden?«
    »Nein, Sir! Nicht ein einziges Mal!«
    »Nicht nötig, das Luder ist ja Teleporter!« Rhodan deutete auf die Tür: »Aber jetzt wird sie geöffnet! Los, machen Sie schon!«
    Der Posten öffnete die Tür. Niemand, der in der Zelle war, nahm davon Notiz. In aller Ruhe konnte Rhodan das, was er sah und hörte, in sich aufnehmen. Er hatte ganze zwei Minuten Zeit dazu.
    In der Mitte schwebte ein dreidimensionales Schachmuster. Bis zu acht Personen konnten sich an einem solchen Spiel beteiligen, und sieben Personen waren bereits vorhanden.
    Gucky hockte zwischen Joak Cascal und Ovaron und gestikulierte mit beiden Armen. Da er noch immer seine Galauniform trug, verursachte er einen Höllenlärm mit den klappernden Orden. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Das war auch der Grund dafür, warum Professor Waringer so laut brüllen mußte, um sich verständlich zu machen. Er wies dauernd darauf hin, daß Fellmer Lloyd nun am Zuge sei.
    Ras Tschubai hielt eine bauchige Flasche in der Hand, die zweifelsohne aus der Offiziersmesse stammte. Der Beweis dafür saß daneben: der erste Barmixer aus Messe Drei, Ronny Scotch.
    Rhodan blieb ganz ruhig stehen, während er die Tür leise hinter sich schloß. Das letzte, was er von dem Wachposten sah, waren dessen erstaunlich weit aufgerissene Augen.
    Er musterte die Gesellschaft, die sichtlich angeheitert war.
    Plötzlich begegnete er Professor Waringers Blick.
    Der Wissenschaftler hörte auf zu rufen. Es wurde merklich stiller in der geräumigen Zelle. Fellmer Lloyd machte noch seinen Zug, dann sah er auf. Erst jetzt registrierte er Rhodans intensive Gedankenimpulse. Ovaron und Cascal unterhielten sich ungeniert weiter, bis ihnen die Stille plötzlich auffiel.
    »Darf ich fragen«, erkundigte sich Rhodan mit beißender Ironie, »wer heute Geburtstag hat?«
    Gucky sah nicht einmal hin zur Tür, als er erwiderte:
    »Ich, Perry, wenn du nichts einzuwenden hast. Und der wird eben gefeiert, ob ich sitze oder nicht.«
    »Es war dir verboten, die Zelle zu verlassen.«
    »Ich habe sie nicht verlassen. Meine Freunde sind alle zu mir gekommen.«
    »Es war auch verboten, die Tür zu öffnen.«
    »Die Tür wurde niemals geöffnet, bis du kamst. Ras brachte meine Besucher zu mir, nachdem ich ihn durch Fellmer darum gebeten hatte. Keins der bestehenden Verbote wurde mißachtet.«
    »Und du hast nicht ein einziges Mal diesen Raum verlassen?«
    »Nein.«
    Rhodan sah, daß er geschlagen war. Gucky war im Recht. Es gab kein Verbot in den Vorschriften, das einem Teleporter untersagt hätte, einen anderen Teleporter in der Arrestzelle zu besuchen und Gäste mitzubringen.
    Er sah Ronny Scotch an. »Und was ist mit Ihnen, Ronny?«
    Der Barmixer erhob sich schwankend, nachdem er einige Flaschen in den Hintergrund gerückt hatte.
    »Sir, ich weiß von nichts! Plötzlich nahm jemand meine Hand, und dann saß ich hier in der Zelle.«
    »Und die Flaschen? Die kamen von selbst hinterhergeflogen?«
    »Die hatte ich gerade zufällig in der Hand, Sir.«
    Gucky kam auf Rhodan zugewatschelt.
    »Nun komm schon, Perry, laß den Quatsch! Wir feiern meinen Geburtstag und den Sieg Ligzutas. Wir feiern Ovarons ewiges Leben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher