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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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mit dem Chef der Ortungszentrale, Major Kusumi. Die Auskunft schien ihn zu erfreuen, denn er beendete das Gespräch mit einem zufriedenen Lächeln.
    Dann wandte er sich seinen Gesprächspartnern am Kartentisch zu. Atlan mit vor der Brust verschränkten Armen und ausdruckslosem Gesicht. Reginald Bull mit dem scheinbar jungenhaften Gesichtsausdruck – und Tipa Riordan, die lederhäutige, klapperdürre Chefin der Galaktischen Piraten.
    Tipa betrachtete den Terraner forschend.
    »Nun, mein Junge, gute Nachrichten?«
    Rhodan nickte.
    »Wir treffen in anderthalb Stunden mit der 196. Abwehrflotte zusammen. Fünfhundert Großkampfschiffe und zehn große Lazarettschiffe unter General Tentasy. – Bully, ich habe eine Bitte an dich. Würdest du den Oberbefehl über die Hundertsechsundneunzigste übernehmen und sie sicher durch die Durststrecke der Lasztman-Ballung führen?«
    »Papperlapapp!« fuhr die Piratin dazwischen. »Seit wann fragt ein Großadministrator des Solaren Imperiums, anstatt zu befehlen?«
    Atlan musterte Tipa unter halbgeschlossenen Lidern voller Verachtung.
    »Mische dich nicht in unsere Angelegenheiten, Giftnatter!« fuhr er sie an.
    »Maul halten, Beuteterraner!« gab die Piratin zurück. »Wenn ich mich nicht in ›eure‹ Angelegenheiten gemischt hätte, liefe Corello immer noch frei herum.«
    Sie drohte dem Arkoniden mit ihrem hydraulisch gefederten Spezialstock. Zwischen ihr und Atlan herrschte noch immer die alte Haßfreundschaft, die seit über fünfhundert Jahren bestand.
    »Bitte«, sagte Perry Rhodan. »Bleiben wir doch sachlich. – Also, Bully?«
    »Einverstanden, Perry.« Rhodans Freund und Stellvertreter nickte und zwinkerte der alten Piratin heimlich zu. »Ich nehme an, dir liegt das Schicksal der Menschen des Targo-Systems am Herzen?«
    »So ist es. Diese bedauernswerten Marionetten sind subjektiv völlig unschuldig an den Verbrechen, die ihr Meister begangen hat oder zu denen er sie zwang. Als wir ihnen Corello wegnahmen, verurteilten wir sie zur Hilflosigkeit. Folglich sind wir moralisch verpflichtet, sie zu beschützen, vor allem aber dafür zu sorgen, daß sie medizinisch und psychologisch behandelt werden.«
    »So ist es recht, mein lieber Junge«, fiel Tipa ein. Sie massierte sich den schmalen Rücken ihrer Geiernase. »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«
    »Soweit wäre alles klar«, fuhr Rhodan fort. »Ich werde mit der INTERSOLAR Kurs auf Last Hope nehmen. Dort wird sich herausstellen, inwieweit Corello uns helfen kann. – Und du, ›Tante‹ Tipa?«
    Tipa Riordan stemmte sich mit Hilfe ihres Stockes hoch.
    »Ich werde euch verlassen. Eine Menge Arbeit wartet auf mich.« Sie blickte Rhodan mit der Zärtlichkeit einer Mutter an, die stolz auf ihren Sohn ist. »Und du, mein lieber Junge, sei vorsichtig. Corello wird immer eine Gefahr für die Menschheit darstellen. Er ist wie eine Bombe, die bei der geringsten Unvorsichtigkeit hochgehen kann.«
    »Ich werde aufpassen, Tante Tipa«, erwiderte Rhodan.
    Tipa verzog ihr runzliges Gesicht.
    »Auf Wiedersehen, mein Junge. Auf Wiedersehen, Dicker …«, sie sah Bully an, »… und auf Wiedersehen, Beuteterraner.«
    »Ab durch den Schornstein, Kräuterhexe«, sagte Atlan.
    Die Piratin erstarrte.
    »Schornstein …?«
    Sie drohte dem Lordadmiral wütend mit dem Stock, dann durchquerte sie mit seiner Hilfe die geräumige Kommandozentrale mit drei großen Sprüngen. Zwei sehr höfliche und sehr wachsame Sicherheitsoffiziere begleiteten Tipa Riordan zum Haupttransmitter, mit dem sie zu ihrem Flaggschiff, der nur vierhundert Kilometer entfernten DREADFUL, zurückkehrte.
    Reginald Bull erhob sich.
    »Tja, Perry, dann werde ich in die Funkzentrale gehen und Oberst Bhaleme anrufen, damit er über den neuen Auftrag informiert ist.«
    Als er gegangen war, lehnte Perry Rhodan sich zurück und schloß die Augen.
    Er grübelte darüber nach, was geschähe, wenn der die Sonne umkreisende Todessatellit erneut mit der Anheizung eines Nova-Prozesses beginnen würde. Ihm war völlig klar, daß die solare Menschheit nur eine Atempause erhalten hatte. Doch die Ferntötung der Cappins hatte gezeigt, daß der Satellit trotz aller Zerstörungen durch die Cappins noch funktionsfähig war. Sobald die Reparaturen beendet waren, würde er getreu seiner Programmierung seine tödliche Tätigkeit wiederaufnehmen.
    Und die technische Herstellung stabilen Sextagoniums war ein völliger Fehlschlag gewesen. Eines Tages würde man es auf technischem Wege
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