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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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winzigen Lautsprecher. »Ich bin bei Corello. Ende.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde zitterte Rhodans Hand. Atlans Nachricht bedeutete nichts Gutes; er fühlte es. Er schob das Gerät in seine Tasche und fuhr mit dem Lift zur Bordklinik.
    Sechs Spezialisten waren um den Inkubator versammelt und diskutierten erregt. Atlan stand unbewegt daneben und hörte aufmerksam zu.
    Perry Rhodan trat zum Inkubator und überflog die Kontrollen. Vier Leuchtbildtafeln zeigten Rotwerte. Ribald Corello lag in verkrampfter Hockstellung auf seinem Thermo-Polster. Die sichtbare Körperoberfläche hatte ihre rotbraune Färbung verloren und wirkte grau und spröde. Die Adern an der kahlen Schädeldecke waren eingesunken, das Blut pulste nur noch träge.
    Niemand brauchte Rhodan zu sagen, daß der Zustand des Supermutanten in eine äußerst kritische Phase getreten war.
    Professor Dr. Khomo Serenti sah Perry zuerst. Er hob die Hand und bat seine Kollegen um Stillschweigen.
    »Sir, der Patient liegt im Koma. Er spricht auf keine Behandlung mehr an. Wir befürchten übereinstimmend, daß dieser Zustand der tiefen Bewußtlosigkeit früher oder später zum Hirntod führen muß. Wir können ihn natürlich künstlich beatmen und das Herz zur weiteren Arbeit anregen, aber Sie wissen selbst, daß wir damit im Falle eines Hirntodes nur einen faktischen Leichnam, den Körper, erhalten würden.«
    »Die Ursachen dafür sind meiner Ansicht nach psychologischer und parapsychologischer Natur«, warf Professor Dr. Dietzel ein, ein hervorragender Parapsychologe. »Der furchtbare Schock, seine längst tote Mutter für Minuten wieder zu echtem Leben erwachen zu sehen und ihre Vorwürfe und Informationen zu hören, hat wahrscheinlich zu einem unlösbaren Konflikt mit der sogenannten Embryo-Blockade und dem Offensivprogramm geführt.«
    Perry nickte.
    Er wußte, was der Parapsychologe meinte. Es war das, worauf sich eigentlich alle seine Hoffnungen hinsichtlich Ribald Corellos gegründet hatten. Gevoreny Tatstun, Corellos Mutter, hatte es während ihres kurzen Auflebens erklärt. Die Embryo-Blockade war eine im unfertigen Gehirn des embryonalen Corello angelegte Willensblockade, die der Ausbildung eines freien Willens entgegenwirkte. Ara-Biologen hatten sie im Auftrag der Baalol-Priester auf parapsychischer Basis und mit mechano-mentaler Unterstützung der Antis angelegt.
    Das Offensivprogramm war dann nach der Geburt des Supermutanten eingegeben worden. Die Antis selbst hatten es mit parapsychischen Mitteln ins Unterbewußtsein Corellos versenkt. Nach der Reife des Mutanten war es durchgebrochen, da es keinen eigenen freien Willen gab, der ihm entgegenarbeiten konnte. Gevoreny Tatstun hatte nur das Allerschlimmste verhüten können, indem sie ihrem Sohn ihren eigenen Zellaktivator überreichte.
    Sonst wäre Ribald Corello längst zu einem unbesiegbaren Ungeheuer geworden, das den Untergang der galaktischen Zivilisation herbeigeführt hätte. Mit ihren Informationen an Corello hatte Gevoreny, die anfänglich aus freiem Willen beim verbrecherischen Komplott der Antimutanten mitgewirkt hatte, einen Teil ihrer Schuld abgetragen. Aber nun sah es so aus, als sollte der zwischen der Erkenntnis, dem Embryo-Block und dem Offensivprogramm tobende Widerstreit die Lebenskraft des Supermutanten eliminieren.
    »Was schlagen Sie vor, meine Herren?« fragte Rhodan sachlich.
    Zwei Medo-Kybernetiker betraten den Raum und veränderten das Lebenserhaltungsprogramm des Inkubators. Ein rotes Warnlicht erlosch kurz darauf, wenig später ein zweites. Aber noch blinkten die anderen beiden Leuchtplatten Gefahr.
    Khomo Serenti sah Perry Rhodan ernst an.
    »Wir müssen darauf verzichten, den Patienten nach Last Hope zu bringen, wie es Ihr ursprünglicher Plan vorsah, Sir. Hier kann nur noch die Paraklinik auf dem USO-Planeten Tahun helfen.«
    »Das ist leider unmöglich, Professor«, sagte der Arkonide. »Ich habe Tahun vor zwanzig Tagen wegen des begründeten Verdachts sperren lassen, daß dort eine starke feindliche Spionageorganisation arbeitet. Bringen wir Corello dorthin, erfahren es unsere Gegner wahrscheinlich wenige Stunden später. Es gab da einige technische Raffinessen der Spionagetätigkeit, die wir erst in etwa einem Monat ausschalten können.«
    Rhodan nickte. Er kannte die Probleme des Lordadmirals.
    »Also fällt Tahun aus, Professor Serenti. Aber wie wäre es mit der neuen Paraklinik auf Mimas? Die letzten Einrichtungen sind vor wenigen Wochen fertiggestellt worden;
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