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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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Mensch mit dem Rumpf eines Kleinkindes und dem Schädel eines Giganten mit verkrampften Gliedmaßen in dem umgebauten Inkubator für Großtier-Frühgeburten an Bord der INTERSOLAR.
    Eine Unmenge von Geräten maß die physischen und psychischen Vorgänge, Aggregate sorgten für eine gleichbleibende Temperatur von 37 Grad Celsius, für Luftzufuhr, Luftumwälzung und Luftregenerierung sowie eine dem mutierten Metabolismus angepaßte Zufuhr von Nährstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und Flüssigkeit.
    Drei andere Lebewesen beobachteten den Supermutanten aufmerksam durch die transparenten Wände des Inkubators. Sie hielten ihre Paralysatoren schußbereit, denn trotz seiner merkwürdigen Starre war Ribald Corello noch immer eine tödliche Gefahr für Rhodans Flaggschiff. Wenn er erwachte und es ihm gelang, sich zu konzentrieren, konnte er die Besatzung der INTERSOLAR innerhalb von Sekunden in seine geistige Gewalt bringen und sie veranlassen, Perry Rhodan, Atlan und die übrigen Unbeeinflußbaren zu töten.
    Der Mausbiber Gucky saß in einem für Menschen gebauten Sessel, der ihn nun besonders klein erscheinen ließ. Ohne großen Appetit knabberte er an einer frischen Mohrrübe aus den hydroponischen Gärten des Schiffes. Auf der Lehne des Sessels lag die Waffe.
    Fellmer Lloyd, der Orter und Telepath, saß ebenfalls in einem Sessel. Die Füße hatte er auf einen niedrigen Tisch vor sich gelegt. Seine Augen waren geschlossen, und es sah so aus, als schliefe er. In Wirklichkeit aber kontrollierte er Corellos geistige Impulse.
    Die dritte Person war der Teleporter Ras Tschubai. Der Afroterraner trank bereits die sechste Tasse Kaffee, um sich wach zu halten. Er konnte zwar Corellos Geist nicht kontrollieren, doch er war wie seine beiden Kollegen gefeit gegen psionische Angriffe des Supermutanten.
    Ein Laut, hoch und unartikuliert wie das Weinen eines Säuglings, erscholl aus den Lautsprechern der Tonübertragung. Die drei Wächter beugten sich alarmiert vor.
    Ribald Corello krümmte sich zusammen. Seine winzigen Hände fuchtelten ziellos herum. Der einundfünfzig Zentimeter durchmessende Schädel hob sich um einige Zentimeter. Die daumendicken bläulichen Adern schwollen unter der dünnen rotbraunen Kopfhaut gefährlich an. Dann fiel der monströse Kopf auf das Thermo-Polster zurück.
    Ein Instrument summte warnend.
    Tschubai stand auf und ging zu der Anzeigetafel am Sockel des Inkubators.
    »Einundvierzig Grad überschritten«, teilte er beunruhigt fest. »Das ist schon zum dritten Mal an diesem Tag. Wenn das so weitergeht, stirbt Corello vor unseren Augen.«
    »Was kein Verlust für die Menschheit wäre«, sagte Lloyd.
    »Vielleicht doch!« protestierte Gucky. »Ohne seine Hilfe dauert es Jahre, bevor wir auf technischem Wege stabilisiertes Sextagonium für den Dakkar-Tastresonator herstellen können. Eine psionische Stabilisierung des Minerals dagegen wäre eine Sache von höchstens wenigen Stunden.«
    »Trotzdem«, beharrte Lloyd. »Er ist ein Scheusal und …«
    Von weiteren abfälligen Bemerkungen hielt ihn Ribald Corello ab. Der Supermutant lachte plötzlich hysterisch. Dann murmelte er einige unverständliche Worte vor sich hin. Speichel trat ihm vor den Mund.
    Gucky watschelte besorgt zum Inkubator.
    Corello öffnete die Augen, blickte mit dem irrlichternden Blick eines Wahnsinnigen um sich und schrie:
    »Mutter!«
    Dann verfiel er wieder in seine eigentümliche Starre.
    Der Ilt seufzte. Sein Blick fiel auf den Paralysator. Schweigend, mit hängenden Schultern kehrte Gucky an seinen Platz zurück und verfiel in dumpfes Brüten.
    Ras Tschubai schneuzte sich laut. Er zog die Beine an und blickte angestrengt zwischen den Knien hindurch auf den Boden.
    Auch Lloyd fühlte sich seltsam berührt. Wie die beiden anderen Mutanten mußte er an die Szene denken, die ihm geschildert worden war: die rätselhafte Belebung der toten und energetisch konservierten Mutter Ribalds durch Alaska Saedelaeres Cappin-Fragment – und ihr jäher Tod und Zerfall. Ribald Corello war seiner Meinung nach noch immer ein Ungeheuer – doch die Reaktion auf den endgültigen Tod seiner Mutter war die eines Menschen gewesen …
    Ein anderer Raum in der INTERSOLAR: die Kommandozentrale mit ihren vielfältigen gedämpften Geräuschen, den huschenden Lichtern zahlloser Kontrollen, dem Raunen aus den Interkomlautsprechern und dem Wispern des Bordgehirns, das durch eine Sonderverbindung indirekt an der Besprechung teilnahm.
    Perry Rhodan sprach leise
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