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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Perry Rhodan
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die geistigen Fähigkeiten der Kahals, sondern griff natürlich auch
auf ihre physische Erscheinungsform über. Anatomische Veränderungen waren die Folge. Als damals
der Kampf gegen die Fremden aus dem Weltraum aufgenommen wurde, befand sich der
Degenerationsprozeß bereits in seinem Endstadium. Mit der allmählichen körperlichen Veränderung
der Kahals stellte sich auch die Unfähigkeit ein, Nachkommen zu zeugen. Im Laufe der Jahrtausende
sank die Bevölkerungsdichte des Planeten immer mehr, bis schließlich etwa zwei Jahre vor dem
Auftauchen der drei Männer von eurer Welt das letzte Neugeborene zur Welt kam. Als die Gefahr aus
dem Weltraum akut wurde, gab es auf dem Planeten lediglich eine erwachsene und zum Großteil
völlig überalterte Bevölkerung. Eure Freunde haben diesen Umstand jedoch nicht erkannt, und die
Kahals selbst waren unfähig, die Tragweite der Entwicklung zu begreifen. Da die durchschnittliche
Lebenserwartung eines Kahals durch die Degeneration immer weiter nach unten sank, betrug sie
zuletzt nur noch etwa fünfzig Jahre eurer Zeitrechnung. Ich selbst war es, der vor nahezu
fünfzehn Jahren den letzten Kahal begrub. Seither leben wir auf dieser Welt allein und verhalten
uns auch jetzt noch nach unseren beiden Programmen, die uns einerseits zu Wächtern der Pyramiden,
andererseits zu Hegern und Pflegern der Tier- und Pflanzenwelt Kahalos machen.«
    Wie Hammerschläge drangen die Worte in Ras Tschubais schwindendes Bewußtsein. Mit letzter
Kraft riß er sich noch einmal zusammen. Er mußte etwas tun, sonst war alles verloren. Er hatte
noch Energie genug für einen Sprung, das war alles.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Für den Bruchteil einer Sekunde zuckte er auf und wies den
einzigen Weg zur Rettung. Ras Tschubai verlor keine Zeit. Über die Folgen wollte er nicht
nachdenken. Er sprang …
    Richard taumelte und suchte nach Halt, da wich plötzlich der teuflische Druck von
seinem Gehirn. Torkelnd fand er das Gleichgewicht wieder. Der Nebel vor den Augen klärte sich,
und Richard konnte wieder sehen.
    Was er erblickte, war so unglaublich, daß er an seinem Verstand zweifelte. Schneider, der
Robot, hatte sich zur Seite geneigt und war dabei, langsam zu Boden zu sinken. Aus der
Zigarrenkiste oben auf der langen Tonne kam ein häßliches Zischen. Im Innern des Robotkörpers
rumorte es. Einer der gelenkigen Arme löste sich aus der plastimetallenen Halterung und fiel
herab. Im gleichen Augenblick schlug Schneider zu Boden. Das Zischen in der Zigarrenkiste
erstarb.
    Richard schaute auf die dunkelhäutige Hand, die sich zuckend durch das leere Armloch schob.
Einen Augenblick war er zu verwirrt, als daß er sich hätte bewegen können. Dann begriff er
plötzlich und stürzte sich mit einem heiseren Schrei auf den reglosen Robot.
    »Helft mir!« schrie er mit überschnappender Stimme. »Wir müssen ihn aufschneiden!«
    Fünf Minuten später hatten sie Ras Tschubai befreit. Der Afrikaner war mehr tot als lebendig.
Beide Arme schienen gebrochen, und die Haut war mit Brandwunden bedeckt. Er hatte das Bewußtsein
verloren. Daß er überhaupt noch am Leben war, verdankte er der Tatsache, daß die Inneneinrichtung
des Robotkörpers aus flexiblen Schalteinheiten bestand, die die Wucht des wiederverstofflichten
Körpers auseinandergerissen und beiseite gedrängt hatte. Immerhin waren Kurzschlüsse entstanden
und hatten mörderische Hitzemengen erzeugt. Der Generator in der Zigarrenkiste hatte, als die
Schalteinrichtungen durcheinandergerieten, einfach den Dienst aufgegeben. Wäre er explodiert, was
auf Grund irgendeiner Sicherheitsvorrichtung durchaus möglich gewesen wäre, niemand der
Umstehenden hätte Ras Tschubais todesverachtenden Vorstoß überlebt.
    Gedankenverloren betrachtete Richard Diamond den schlaffen Körper des Mutanten. Wie sehr,
fragte er sich, muß ein Mann von seiner Sache überzeugt sein, um sehenden Auges in den Tod zu
gehen? Denn mit dem Tod hatte er rechnen müssen. Die Kette glücklicher Zufälle, die ihm das Leben
rettete, konnte er unmöglich vorausgesehen haben.
    Ferro Krayschs heiserer Schrei schreckte Richard aus dem Brüten.
    »Das Schirmfeld …!«
    Er sah auf. Ferro stand nicht weit von ihm und wies mit ausgestrecktem Arm auf die Rückwand
der Halle. Richard verstand zuerst nicht, was er meinte. Auf den ersten Blick schien die Halle
genauso auszusehen wie vorhin.
    Dann dämmerte es ihm.
    Das grüne Schirmfeld war verschwunden. Durch
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