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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Perry Rhodan
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erwies, die Anordnungen der Meister
der Insel auszuführen. Innerhalb kurzer Zeit entstand auf Kahalo das Pyramidensechseck mit dem
dazugehörenden Todeskreis. Die Kahals wurden dazu befähigt, in gewissen Abständen die Todeszone
unbeschadet zu überschreiten, um im Inneren der Pyramidenanlage Wartungsarbeiten
durchzuführen.
    Lange Zeit erfüllten sie die ihnen übertragene Aufgabe als Wächtervolk zur vollen
Zufriedenheit meiner Herren. Doch vor einigen Jahrtausenden eurer Zeitrechnung mußten die Meister
erkennen, daß die technischen Einrichtungen, die den Kahals zur Verfügung gestellt wurden, um
ihnen alle Lebensbereiche zu erleichtern, zur fortschreitenden Degeneration des Wächtervolkes
führten.
    Die Kahals verloren immer mehr ihre Fähigkeiten und begannen ihre Aufgabe zu vernachlässigen.
Statt dessen widmeten sie sich zunehmend der Umgestaltung ihrer Welt. Sie entwickelten eine
Vorliebe für die Flora und Fauna und fühlten sich dazu berufen, sich zum Schutzherren der
tierischen und pflanzlichen Umwelt aufzuschwingen. Sie änderten die Programme der ihnen zur
Verfügung gestellten Roboter und setzten diese zweckentfremdet zur Pflege der Tier- und
Pflanzenwelt ein.
    Als meine Herren die Konsequenzen dieser Entwicklung in ihrem vollen Umfang erkannten, waren
sie gezwungen, eine Änderung ihrer Pläne vorzunehmen.
    Sie statteten viele von uns Robotern mit Zusatzprogrammen aus, die es uns ermöglichten, die
ursprüngliche Aufgabe der Kahals fortzuführen. Ab diesem Zeitpunkt waren nicht mehr die Kahals
die Herren dieser Welt, sondern wir, die Roboter.
    Den Kahals, die von dieser Manipulation nichts wußten, wurde fortan jeder Zutritt zu den
Pyramiden verwehrt. Das Zusatzprogramm, über das wir nun verfügten, war so angelegt, daß es die
Grundprogrammierung nicht außer Kraft setzte. Die Kahals waren also weiterhin in der Lage, uns in
ihrem Sinn einzusetzen, ohne daß dadurch das Zusatzprogramm betroffen wurde.
    Schließlich nahm die Degenerierung der Kahals immer größere Dimensionen an. Sie waren nicht
einmal mehr fähig, simple Programmschemas im positronischen Gefüge ihrer Roboter und Computer zu
erfassen, geschweige denn sie zu verändern. Die Pyramiden entrückten in ihrem Bewußtsein zu
Mythen, und schließlich betrachteten sie sie als eine Art tabuisiertes Heiligtum.
    All diese Zeit über waren wir es, die mit den Zusatzprogrammen ausgerüsteten Roboter, die sich
um die Bewachung und Wartung des Pyramidensechsecks kümmerten. Währenddessen verfielen die Kahals
immer weiter. Die Meister sahen keinen Grund, diese Entwicklung einzudämmen, da sie erkannt
hatten, daß wir die Aufgabe besser zu erfüllen imstande waren als die ursprünglichen Wächter.
    Doch eines Tages, vor etwas mehr als 70 Jahren eurer Zeitrechnung, kam es zu einer
unerwarteten Entwicklung. Eine Gefahr aus dem Weltraum tauchte auf. Die Kahals, denen seit dem
Beginn der Degeneration jede Art von Gewalt fremd war, reagierten mit Panik. Wir waren nicht in
der Lage, dieser Situation Herr zu werden, zumal die Meister auf unsere Meldungen nicht
reagierten. Ehe wir es verhindern konnten, hatten sie eines der Raumschiffe, die auf dieser Welt
stationiert waren, in den Weltraum geschickt, damit es Hilfe herbeiholen sollte. Es handelte sich
dabei um ein Schiff, welches – ohne daß wir es wußten – auf die verbalen Befehle der
Kahals reagierte, denn zu mehr waren diese Wesen nicht mehr fähig.
    Das Schiff kehrte kurze Zeit später zurück und brachte drei Männer aus eurem Volk mit. Wir
standen nun einer Situation gegenüber, die dazu führte, daß eine in uns vorhandene
Sicherheitsschaltung aktiviert wurde. Diese Schaltung bewirkte, daß unser Zusatzprogramm in einen
scheinbar inaktiven Zustand versetzt wurde und nur unser Basisprogramm, das uns Dienst an der
Umwelt Kahalos verrichten ließ, an die Oberfläche drang. Dies war eine reine Vorsichtsmaßnahme,
die in unserem Zusatzprogramm verankert war und uns dazu zwang, unsere eigentliche Funktion zu
verschleiern. Tatsächlich wären wir durchaus in der Lage gewesen, ohne fremde Hilfe mit dem
unbekannten Aggressor fertig zu werden. Doch die überstürzte Entwicklung zwang uns ein scheinbar
passives Verhalten auf. Unsere Wahrnehmungssensoren erkannten, daß die drei Fremden, die mit dem
Raumschiff nach Kahalo gekommen waren, von unbändigem Wissensdurst erfüllt waren. Diesem
Wissensdurst galt es entgegenzuwirken, indem ihnen unsere wahren
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