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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
Autoren: Perry Rhodan
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beugte er sich hinab, um durch das kleine Loch unterhalb des
Magnetschlosses zu blicken. Er konnte direkt zum Bett sehen. Nach einer Weile geriet Kilmacthomas
in sein Blickfeld. Der Grünschnabel hatte sich der Kombination entledigt und trug jetzt –
Wallaby sah es mit Schmerzen – einen knallroten Hausmantel. Der Sergeant ächzte.
    Glaubte dieser unerfahrene Bursche, daß sie zu einer Party flogen?
    Irgendwo hinter ihm entstand ein Geräusch. Er fuhr hoch, aber es war nur eine automatische
Luftklappe, die sich geöffnet hatte. Wallaby nahm den Beobachtungsposten wieder ein.
    Kilmacthomas hockte sich neben dem Koffer aufs Bett. In seinem Gesicht lag ein zufriedener
Ausdruck. Wallaby fühlte den kühlen Luftzug, der aus dem Loch kam, aber er ließ sich jetzt nicht
beirren.
    Da öffnete Kilmacthomas den Koffer. Durch das Gewicht hatte sich dieser nach vorn geneigt, so
daß Wallaby ohne Schwierigkeiten in das Innere blicken konnte.
    Sein Kinn fiel nach unten. Seine Augen weiteten sich.
    Kilmacthomas hatte nicht ein einziges Gerät in die Kabine gebracht. In diesem Koffer, den er,
Sergeant Wallaby, wie ein Idiot geschleppt hatte, befanden sich unzählige Flaschen mit
verschiedenen bunten Etiketten.
    Und in den Flaschen – daran zweifelte Wallaby keine Sekunde – konnte nichts anderes
sein als Alkohol.
    Leutnant Don Kilmacthomas hatte alkoholische Getränke an Bord der TRISTAN geschmuggelt. Er,
Wallaby, war darauf hereingefallen.
    Er hatte das verdächtige Gepäck auch noch getragen!
    Der Sergeant hätte heulen können. Dieser Bursche machte sich jetzt wahrscheinlich noch über
ihn lustig. Kalte Wut stieg in Wallaby auf. Jetzt hatte er eine Chance, diesem Greenhorn alles
heimzuzahlen, was er ihm auf dem Landesteg angetan hatte.
    Wallaby richtete sich hastig auf. Mit schnellen Schritten eilte er über den Gang.
    Wie er gehofft hatte, fand er Oberst Mos Hakru in der Zentrale vor. Hakru war ein zierlicher
Mann, fast schmächtig. Er war 38 Jahre alt, Kosmonaut und gehörte als Physiker dem von Rhodan
gebildeten Experimentalkommando an.
    Wallaby erstarrte in einer militärischen Ehrenbezeugung, als Hakru auf ihn aufmerksam
wurde.
    »Was ist los, Sarge?« fragte der Oberst.
    Obwohl sich Wallaby auf dem Weg vom Laderaum hierher genau überlegt hatte, was er sagen
wollte, fehlte es ihm jetzt an Mut, sich klar auszudrücken.
    »Es handelt sich um einen neuen Offizier«, sagte er schwerfällig. »Ich habe einen Verdacht,
Sir.«
    Hakrus Blick trieb ihm das Blut ins Gesicht.
    »Also los, Sergeant Wallaby«, forderte Hakru. »Ich habe keine Zeit für
Nebensächlichkeiten.«
    »Es sind einige Dutzend Flaschen alkoholischer Getränke an Bord, Sir«, entfuhr es Wallaby.
»Ich habe durch einen … äh … Zufall gesehen, wie sie ausgepackt wurden.«
    »Wer hat sie wo ausgepackt?« fragte Hakru.
    »Leutnant Kilmacthomas, Sir«, stieß Wallaby hervor. »In seiner Kabine.«
    »Kilmacthomas ist der neue Offizier«, erinnerte sich Hakru. »Also gut, Wallaby, sehen wir
nach, ob Ihre Anschuldigung stimmt. Der Leutnant wird sofort von Bord gewiesen, wenn Sie recht
haben.«
    Wallaby nickte zufrieden. Der schwere Koffer würde noch einmal über den Landesteg geschleppt
werden.
    Nach unten!
    Von Leutnant Don Kilmacthomas!
    Unmittelbar vor der Kabine des Leutnants machte Sergeant Wallaby halt.
    »Hier wurde er einquartiert, Sir«, sagte er zu Hakru.
    »Klopfen Sie«, befahl der Oberst.
    Wallaby hielt die Zurückhaltung des Kommandanten gegenüber einem Alkoholschmuggler zwar für
übertrieben, aber er pochte mit dem Knöchel gegen die Tür.
    »Reinkommen, wer immer es ist!« rief eine jugendliche Stimme aus dem Innern.
    Sergeant Wallaby hätte sich am liebsten die Hände gerieben. Bedächtig drückte er die Tür
auf.
    »Achtung!« rief er lautstark. »Der Kommandant!«
    »Lassen Sie das, Sarge«, befahl Hakru verärgert und trat ein.
    Kilmacthomas trug noch immer den roten Hausmantel. Seine dunkelblauen Augen richteten sich
ohne Verwirrung, aber voller Interesse auf den Oberst.
    »Wir wurden uns bereits vorgestellt, Sir«, sagte er zu Hakru. Enttäuscht registrierte Wallaby,
daß Kilmacthomas in keiner Weise verlegen war. Aber das würde noch kommen.
    »Ich hätte mich bei Ihnen gemeldet, sobald der offizielle Countdown beginnt«, hörte er
Kilmacthomas sagen.
    Hakru durchmaß die Kabine mit raschen Schritten. »Um es kurz zu machen, Leutnant: Sergeant
Wallaby bezichtigt Sie des Alkoholschmuggels auf ein Schiff
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