Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
machen kann, wird es nicht so schlimm werden«, hoffte Gucky und
sah schon wieder ganz zuversichtlich aus. Er hoppelte ein wenig vor und sah an Deringhouse vorbei
auf den Bildschirm. »Das ist also der vierte Planet? Was ist mit ihm?«
    »Nichts ist mit ihm«, sagte Deringhouse und sah Gucky böse an.
    Der Mausbiber wich erschrocken zurück.
    »Ich dachte nur«, zirpte er, »weil du ihn immerzu so anstarrst …«
    Gucky duzte jeden, ohne Rücksicht auf Dienstgrad oder Alter. Das mochte wohl daher kommen,
weil auch er von jedem geduzt wurde, denn wer wäre auch schon auf den Gedanken gekommen, einen
Mausbiber mit ›Sie‹ anzureden.
    »Ich überlege«, wies Deringhouse ihn zurecht. »Und ich warte auf das Zeichen zum nächsten
Sprung. Es ist doch wohl noch erlaubt zu überlegen, oder?«
    Gucky blieb stehen. Er streifte Marshall mit einem kurzen Blick. »Erlaubt ist es schon, Major,
aber es ist auch schon eine Menge Unsinn dabei herausgekommen, wie die menschliche Geschichte
beweist, die zu studieren ich das mehr oder minder zweifelhafte Vergnügen hatte, als ich auf der
Erde weilte, um …«
    »Aufhören!« brüllte Deringhouse. »Bei wem hast du Sprachunterricht genommen? Schrecklich,
dieser Bandwurmsatz.«
    »So spricht Bully immer, wenn er sich gewählt ausdrücken will«, verteidigte sich der
Mausbiber. »Natürlich hat er mir auch andere Dinge beigebracht, aber …«
    »Ja, ich hörte davon«, murmelte Deringhouse und vertiefte sich erneut in den Anblick des
Bildschirms. »Bully ist kein feiner Mann, und er wird auch nie einer werden.«
    Gucky sah für eine Sekunde ziemlich ratlos aus, dann zeigte er den Nagezahn und hoppelte in
die Ecke des Raumes zurück. Um Marshall machte er einen großen Bogen.
    Der Telepath heuchelte Mitleid und meinte: »In deiner Haut möchte ich auch nicht stecken, wenn
Rhodan hier aufkreuzt, Gucky. Diesmal wird er kaum so nachsichtig sein wie auf Aralon.«
    »Wenn ich euch alle vor dem sicheren Verderben retten kann, wird er Nachsicht üben«, knurrte
Gucky mit seltsam tiefer Stimme und rollte sich auf dem Boden zusammen. »Von mir aus können wir
ruhig in eine gefährliche Lage geraten, dann braucht ihr mich wenigstens.«
    Sprach's und schloß die Augen.
    Marshall starrte einige Sekunden auf Gucky hinab, dann seufzte er und ging zu seinem Sessel
bei den Kontrollen zurück.
    Als sie aus dem Hyperraum in das vertraute Raum-Zeit-Kontinuum zurückkehrten, war
der Planet Aqua keine zwei Lichtminuten entfernt. Die sofort einsetzende Verzögerung bremste den
Flug der CENTURIO stark ab. Deringhouse schaltete auf manuelle Steuerung, um das Schiff ganz in
der Gewalt zu haben.
    Immer größer wurde der blaue Planet, dessen Anblick in seiner Art etwas Einmaliges darstellte.
Er erinnerte in der Tat an einen riesigen Wassertropfen, der schwerelos im Universum schwebte und
von einer rosa leuchtenden Riesenlampe angestrahlt wurde. Beteigeuze hatte nun etwa die
scheinbare Größe der irdischen Sonne und war viele Milliarden Kilometer entfernt. Das Licht
benötigte viele Stunden, um die Strecke zurückzulegen.
    Deringhouse schaltete den Interkom ein und stellte die Verbindung mit dem Bordlabor her. »Hier
Zentrale! Veranlassen Sie während des Anflugs die genaue Untersuchung des vor uns liegenden
Weltkörpers. Ich benötige Zusammensetzung der Atmosphäre, Daten der Rotation, des Umlaufs und der
damit zusammenhängenden Jahreszeiten. Geben Sie mir die Ergebnisse so schnell wie möglich
durch.«
    »In Ordnung, Kommandant«, kam es zurück.
    Deringhouse schaltete ab und wandte sich an Marshall: »Bin gespannt, was wir vorfinden
werden.«
    Der Telepath machte eine knappe Handbewegung. »Ich verstehe nicht ganz Ihr Interesse an diesem
Planeten, Major. Sie sind der Kommandant, und ich möchte mich nicht in Ihre Angelegenheiten
mischen, aber wenn Sie mir eine Frage gestatten: Warum interessieren Sie sich so sehr für diesen
vierten Planeten, wenn unsere Aufgabe darin bestehen soll, den dritten durch die Springer
vernichten zu lassen?«
    »Vielleicht ist es nur Neugier«, gab Deringhouse zu. »Aber ich denke dabei auch an unsere
eigene Sicherheit. Im System der Beteigeuze kommen nach ersten Beobachtungen nur zwei Planeten
für intelligentes Leben in Frage – der dritte und der vierte. Wenn der dritte dem Untergang
geweiht ist, möchte ich doch wenigstens wissen, ob der vierte für spätere Operationen geeignet
ist. Das werden Sie verstehen, Marshall. Hinzu kommt, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher