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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan
Autoren: Perry Rhodan
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unsere eigene Sicherheit es verlangt,
über die Verhältnisse in diesem System genau informiert zu sein. Ich glaube, die kleine
Verzögerung ohne weiteres verantworten zu können. Wir versäumen ja nichts. Wenn Springer
auftauchen, erhalten wir sofort Nachricht von McClears.«
    Der Telepath erkannte, daß Deringhouse genau das aussprach, was er auch dachte. Er nickte
langsam. »Ich stimme Ihnen bei, Major. Haben Sie auch die Absicht, auf Aqua zu landen?«
    »Das hängt von den Umständen ab. Wenn ich damit rechnen darf, intelligentes Leben vorzufinden,
werde ich natürlich versuchen, Verbindung aufzunehmen.« Ein Summer ertönte. »Verzeihung, das
Labor. Wir werden in wenigen Sekunden wissen, wie es auf Aqua aussieht.« Er drückte einen Knopf
und meldete sich: »Zentrale.«
    »Hier Labor. Die Ergebnisse, soweit sie vorliegen: Der vierte Planet hat einen
Achtundvierzigstundentag. Der Umlauf um Beteigeuze dauert etwa zweihundertsiebzig irdische Jahre.
Der Wechsel der Jahreszeiten geht somit unmerklich langsam vor sich, ist jedoch unbedeutend, da
so gut wie keine Ekliptik festgestellt wurde. Atmosphäre atembar, etwas sauerstoffarm, reich an
Wasserdampf. Eine Landmasse, etwa von den Ausmaßen Europas, ist der einzige Kontinent, dazu eine
Reihe von kleineren Inseln. Sonst besteht die Oberfläche nur aus Wasser. Das Meer ist nicht
besonders tief. Das wäre im Augenblick alles.«
    »Danke.«
    Deringhouse schwieg eine Weile und starrte auf den Bildschirm. Der blaue Planet war größer
geworden und füllte nun fast das ganze Sichtfeld aus. Im rötlichen Sonnenschein hoben sich die
Umrisse der einzigen Landfläche deutlich ab, die einsam und verloren in der riesigen Wasserwüste
des Planeten lag. Wenn es dort Intelligenzen gab, so mußten sie in der Hauptsache vom Meer und
seinen Produkten leben. Schiffahrt würde es nur in sehr begrenztem Rahmen geben, denn wozu sollte
man das Meer überqueren, wenn es keine anderen Ufer gab? Eine völlig unbekannte Art der
Zivilisation mußte sich hier entwickelt haben, auf die Deringhouse äußerst neugierig war.
    »Wir suchen uns auf dem Kontinent einen guten Landeplatz«, entschied er schließlich.
»Raumfahrt wird man hier kaum kennen.«
    »Wer – man?« fragte Marshall mit Betonung.
    Er bekam keine Antwort.
    Einmal umrundete die CENTURIO den Wasserplaneten, strich dicht über die unendliche, blaue
Wüste dahin und näherte sich dann wieder der Küste des Kontinents. Einzelne vorgelagerte
Inselgruppen zeigten nicht die geringste Spur einer Zivilisation. Von dichten Wäldern bewachsen,
erinnerten sie an die paradiesischen Eilande der irdischen Südsee. Geschwungene Sandbuchten luden
zum Verweilen ein, aber Deringhouse hatte im Augenblick keinen Sinn dafür, Ferien zu machen. Was
er suchte, waren fremde Intelligenzen. Aqua konnte nicht ohne Leben sein. Das erste Anzeichen,
das Deringhouse recht zu geben schien, war ein flachgestreckter Kuppelbau in unmittelbarer
Küstennähe, keine zwei Kilometer vor dem Strand. Das Wasser mußte hier sehr flach sein, denn man
konnte leicht den Grund erkennen. Die Kuppel ragte mit ihrem oberen Teil aus dem Wasser, zeigte
eine Plattform und ein Geländer. Wie Bullaugen reihten sich Fenster rings um das Gebäude, dessen
untere Hälfte im Wasser lag und sicherlich bis zum Meeresboden reichte.
    Die CENTURIO verlangsamte ihren Flug.
    Deringhouse starrte auf das Phänomen.
    »Also doch!« war alles, was er herausbrachte. John Marshall kam zu ihm und betrachtete die
Kuppel. Lamanche blieb, wie gewöhnlich, von dem Ereignis unberührt. Er kümmerte sich um die
Kontrollen und achtete darauf, daß der Schwere Kreuzer auf Kurs blieb.
    »Eine beachtliche Entwicklung«, ließ sich der Telepath vernehmen. »Möchte nur wissen, warum
sie das Ding ins Wasser gebaut haben, wo sie doch auf dem Land genug Platz haben.«
    Deringhouse blickte hinüber zur nahen Küste. »Sie haben recht. Ich kann an Land nichts
Derartiges erkennen. Zumindest hätte ich jetzt hier an dieser Stelle eine Stadt erwartet. Aber
ich sehe nur Urwald, sandige und teils felsige Küste – sonst aber nichts. Merkwürdig,
wirklich, sehr merkwürdig.«
    Die Kuppel blieb hinter ihnen zurück, als sie die Küste erreichten und ihr einige Kilometer
folgten. Unter ihnen lag nichts als unberührtes Land, das keine Spuren von künstlicher
Bearbeitung zeigte. Das Gelände stieg nur sanft an, zeigte flache Gebirgsketten, breite
Stromtäler, riesige Steppen und
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