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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan
Autoren: Perry Rhodan
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sollten?«
    »Warum?«
    »Weil er Leben trägt. Primitives, zugegeben, aber immerhin Leben.«
    McClears warf einen kurzen Blick auf die Karten. »Der dritte Planet liegt genau vor uns,
während der vierte hinter der Sonne steht. Es wäre also ein Umweg, außerdem ist es ja der dritte
Planet, den wir …«
    »Schon gut, McClears. Einigen wir uns auf einen Kompromiß: Wir sehen uns kurz den dritten an
und fliegen dann weiter zum vierten. Ich möchte wissen, wer in unserer Nachbarschaft lebt, wenn
der dritte Planet von den Springern angegriffen wird.«
    »Einverstanden, Deringhouse. Bleiben wir bei der Unterlichtgeschwindigkeit?«
    »Ja. Ich bin nicht für einen Sprung, weil ich mir alles in Ruhe ansehen möchte, wenn wir in
das System eindringen. Die Springer glauben, hier die Erde zu finden. Vielleicht sind sie uns
bereits zuvorgekommen und haben ihre Schiffe schon hierhergeschickt. Wir müssen sehr vorsichtig
sein. Vielleicht sollten wir uns auch trennen.«
    Die Springer, das wußte Deringhouse, durften nicht als kriegerisches Volk beurteilt werden.
Sie waren Händler, mehr nicht. Aber eben Händler mit sehr eigenwilligen Anschauungen und dem
festen Willen, keine Konkurrenten zu dulden. Sie handelten mit jedem und allem, aber nur zu ihren
Bedingungen. Wer ihr Monopol gefährdete, wurde skrupellos beseitigt. Dafür gab es die
Überschweren, ihre Spezial-Kampftruppe.
    Nun war Rhodan dabei, den Spieß umzudrehen. Er betrachtete den friedlichen und fairen Handel
als Garantie für ein Zusammenleben der verschiedenen Völker. Durch diese Auffassung war er
automatisch zum gefährlichsten Gegner der Springer geworden, die keinen eigentlichen
Heimatplaneten besaßen und überall in der Galaxis zu Hause waren.
    Der Kampf konnte Jahrhunderte dauern. Durch Rhodans Trick aber sollte er abrupt beendet
werden.
    »Trennen?« fragte McClears und unterbrach Deringhouses Gedankengang. »Warum das? Das ist
unnötig.«
    »Meinetwegen. Bleiben wir also zusammen«, ließ sich Deringhouse überreden. »Wir verlangsamen
in der Nähe des dritten Planeten, um kurz zu beobachten. Dann geht es ohne Aufenthalt weiter zum
vierten Planeten. Da wir Beteigeuze umrunden müssen, schlage ich zwei Kurztransitionen vor. Die
genauen Koordinaten gebe ich noch bekannt. Machen Sie's gut, McClears. Wir bleiben weiter in
Verbindung.«
    Der Schirm erlosch, aber die Funkzentralen hielten Kontakt.
    Deringhouse wandte sich an Captain Lamanche. »Kurs halten. Ich begebe mich in die
Beobachtungskuppel. Sagen Sie Marshall, daß ich ihn sprechen möchte.«
    Lamanche nickte und schaltete den Interkom ein.
    Deringhouse verließ die Zentrale und betrat fünf Minuten später wieder den Beobachtungsraum.
Obwohl kein Licht eingeschaltet war, strahlte der Raum in rötlichem Schimmer. Längst schon lagen
die äußeren Planeten weit hinter der CENTURIO.
    Es waren riesige Eiswelten, die einsam und in ewiger Dämmerung ihre Bahnen zogen, bar jeden
Lebens.
    Der fünfte Planet stand weit an Steuerbord, ein rötlich schimmernder Gigant von doppelter
Jupitergröße. Die Analysen zeigten, daß er bereits außerhalb der Lebenszone von Beteigeuze
lag.
    Deringhouse setzte sich. Ergriffen starrte er hinein in die weite Leere des Riesensystems.
Selbst mit Lichtgeschwindigkeit würde es Wochen dauern, wollte man es durchqueren.
    Beteigeuze war größer geworden, aber immer noch Lichttage entfernt. Wenn Deringhouse ehrlich
war, dann mußte er sich eingestehen, daß ihn der Anblick nicht enttäuschte. So etwa hatte er sich
den Riesenstern vorgestellt, wenn er ihn früher am heimatlichen Abendhimmel gesehen hatte, im
Sternbild des Orion. Schon von der Erde aus funkelte das rote Auge wie zornig und drohend durch
die weiten Räume der Unendlichkeit. Über Lichtjahrhunderte hinweg übte es seine Wirkung auf den
Beschauer aus. Und weil Beteigeuze ihre Helligkeit unregelmäßig veränderte, war es den
Beobachtern so gewesen, als blinke das rote Auge ihnen zu. Niemand aber hätte zu sagen vermocht,
ob es ein freundliches Blinken oder eine fürchterliche Drohung sein sollte, eine Warnung:
Vorsicht, Erdenwurm!
    Keine Sorge, Beteigeuze, dachte er bitter. Von dir wollen wir ja nichts. Aber eins deiner
Kinder …
    Blinkte Beteigeuze nicht Antwort?
    Hinter ihm glitt die Tür in die Wandung, schloß sich dann wieder.
    »Sie wollten mich sprechen, Major?«
    John Marshall war in die Kuppel getreten. Natürlich war seine Frage völlig überflüssig, denn
Marshall war
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