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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
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Treppe hoch.
     
    0 7:55
     
    A ls die Vibrationen stärker wurden, klammerte Rachel sich an Gray fest. Der Boden sandte ein pulsierendes Licht aus. Knisternde Lichtbogen jagten die Platinlinien entlang. In Sekundenschnelle leuchtete das ganze Labyrinth von innen heraus.
    Grays Worte hallten ihr noch in den Ohren. Der Schlüssel ist eine Kopie.
    Und das Labyrinth reagierte.
    Im Boden ertönte ein tiefes, bedrohliches Brummen.
    Um sie herum baute sich ein neuer Druck auf.
    Das Meißner-Feld wurde stärker, verzerrte eigentümlich die Sicht.
    Die ganze Anlage vibrierte, ähnlich dem Flackern einer Glühbirne.
    Einen Meter von ihnen entfernt richtete Raoul sich über dem Schlüsselloch auf. Offenbar wusste er nicht, wie er die Situation einschätzen sollte. Er spürte nun ebenfalls, dass irgendetwas nicht stimmte. Seine Wahrnehmung war gestört.
    Rachel war froh, dass sie sich an Gray festhalten konnte.
    Raoul drehte sich zu ihnen um und hob die Pistole. Zu spä t h atte auch er die Wahrheit erkannt. » In der Burg haben Sie uns den falschen Schlüssel gegeben. «
    Gray fixierte ihn. » Und Sie haben verloren. «
    Raoul zielte auf ihn.
    Aus allen Fenstern brachen gleichzeitig Laserstrahlen. Der Feuerstern flammte auf. Raoul duckte sich, denn er fürchtete, zweigeteilt zu werden.
    In der Höhe löste sich die Steinsäule aus der magnetischen Halterung zwischen den Magnetitbogen und stürzte herab. Raoul blickte zu spät hoch. Der Stein traf ihn an der Schulter und warf ihn zu Boden.
    Beim Aufprall der Säule barst der Glasboden wie Eis. Risse pflanzten sich nach allen Seiten fort. Aus den Spalten strömte blendendes Licht. Gray und Rachel blieben stehen.
    » Halt dich fest «, flüsterte Gray.
    Rachel spürte es ebenfalls. Eine anschwellende Vibration, unter ihnen, um sie herum, durch sie hindurch. Sie wollte Gray ganz nahe sein. Er wandte ihr das Gesicht zu, drückte sie fest an seine Brust. Sie klammerte sich an ihn, spürte seinen Herzschlag.
    Irgendetwas drängte aus dem Boden nach oben.
    Eine schwarze Energieblase. Die sich jeden Moment entladen würde.
    Rachel schloss die Augen, als die Welt in einem Lichtblitz explodierte.
     
    R aoul lag auf dem Boden. In seiner Schulter flammte ein sengender Schmerz. Zerschmetterte Knochen rieben knirschend aneinander. In Panik wollte er flüchten.
    Dann explodierte unter ihm eine Supernova und ging mitten durch ihn hindurch. Das Licht war so hell, dass es durch die Augen bis zur Rückseite des Schädels drang. Es breitete sich in seinem Gehirn aus. Er wehrte sich dagegen, denn er wusste, dass sein Ende kurz bevorstand.
    Er fühlte sich vergewaltigt, entblößt. Jeder Gedanke, jede Tat, jegliches Begehren lag offen zu Tage.
    Nein …
    Er konnte nichts dagegen tun. Diese Kraft war größer, umfassender als er, sie ließ sich nicht leugnen. Sein ganzes Sein wurde zu einem weiß leuchtenden Faden gedehnt. Der Faden spannte sich unter Qualen bis zum Zerreißen, da war kein Platz mehr für Zorn, Selbsthass, Scham, Ekel, Angst oder Gewissensbisse. Da war nichts als Reinheit. Der unverfälschte Kern des Seins. So sollte er sein, das war seine Bestimmung.
    Nein …
    Er wollte das nicht sehen, konnte sich aber auch nicht davon abwenden. Die Zeit dehnte sich scheinbar zu einer Ewigkeit. Er war in einer Flamme läuternden Lichts gefangen, die schmerzhafter war als jede vorstellbare Hölle.
    Er sah sich selbst, sein Leben, seine Möglichkeiten, sein Scheitern, seine Rettung …
    Er sah die Wahrheit – und sie tat weh.
    Bitte nicht …
    Das Schlimmste aber stand ihm noch bevor.
     
    S eichan drückte den alten Mann an ihre Brust. Beide hatten den Kopf gesenkt, um die Augen vor der gleißenden Lichtflut zu schützen, doch aus den Augenwinkeln bekam Seichan einiges mit.
    Der Feuerstern schoss auf einer Lichtsäule vom Labyrinth nach oben, stieg um die eigene Achse kreisend in die dunkle Kathedrale hoch. Andere Spiegel, die in die Außenwand der riesigen Bibliothek eingelassen waren, fingen das Licht des Sterns auf und reflektierten es hundertfach, speisten den aufsteigenden Mahlstrom. Eine Kettenreaktion breitete sich in dem Gebilde aus. Im Handumdrehen entfaltete sich der zweidimensionale Stern zu einer gewaltigen dreidimensionalen Kugelsphäre aus Laserlicht, die sich in der unterirdischen Kathedrale um die eigene Achse drehte.
    Knisternde Funken sprühten daraus hervor und ergossen sich über die Terrassen.
    Menschen schrien.
    Ein Soldat sprang von der Terrasse auf den Boden hinab. Damit
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