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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
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aber war ihm nicht geholfen. Lichtblitze schlugen auf ihn über. Als er auf dem Labyrinthboden zusammenbrach, war er bis auf die Knochen verkohlt.
    Am verstörendsten aber war, was mit der eigentlichen Kathedrale geschah. Die Sicht wirkte flach, hatte jede Tiefe verloren. Und selbst dieses Bild flimmerte, als sei das Gebilde über ihr lediglich eine substanzlose Wasserspiegelung.
    Seichan schloss entsetzt die Augen, sie ertrug den Anblick nicht länger.
     
    G ray hielt Rachel fest. Die Welt bestand aus purem Licht. Er spürte das Chaos ringsumher, doch für ihn gab es nur sie beide. Das dröhnende Summen schwoll wieder an. Es stammte vom Licht, eine unbegreifliche Schwelle, die er nicht überschreiten konnte.
    Er dachte an Vigors Worte.
    Ursprüngliches Licht.
    Rachel hob das Gesicht. Ihre Augen wirkten in dem reflektierten Licht so hell, dass er meinte, ihre Gedanken zu spüren. Ihr ging es offenbar ebenso.
    Dem Licht war eine nicht zu leugnende Dauerhaftigkeit eigen, eine Alterslosigkeit, die alles andere bedeutungslos erscheinen ließ.
    Mit einer Ausnahme.
    Gray senkte den Kopf. Seine Lippen streiften über ihren Mund, ihr beider Atem verband sich.
    Es war keine Liebe. Noch nicht. Bloß ein Versprechen.
    Während Grays Kuss leidenschaftlicher wurde, flammte das Licht immer heller. Aus dem Summen wurde Gesang. Er hatte die Augen geschlossen, sah Rachel aber trotzdem. Ihr Lächeln, das Leuchten in ihren Augen, den Schwung des Halses, die Rundung der Brust. Wieder spürte er die Dauerhaftigkeit, die zeitlose Gegenwart.
    War es das Licht? Oder sie beide?
    Die Zeit würde es erweisen.
     
    Als die ersten Schreie ertönten, floh General Rende. Er hatte genug gesehen. Als er von der Treppe in die Küche kletterte, sah er den Widerschein der sich unten entfaltenden Energie.
    Er hatte es im Orden nicht deshalb so weit gebracht, weil er tollkühn gewesen wäre.
    Das überließ er lieber Männern wie Raoul.
    Flankiert von zwei Söldnern zog er sich aus dem Palast zurück und trat auf den großen Hof hinaus. Er würde dem Fahrer des Lastwagens befehlen, wieder ins Lager zurückzufahren. Dort würden sie sich sammeln und einen neuen Plan ausarbeiten.
    Bis Mittag musste er wieder in Rom sein.
    Als er aus der Tür trat, bemerkte er, dass das Tor noch immer mit uniformierten Posten bemannt war. Der strömende Regen hatte Nieselregen Platz gemacht.
    Gut.
    Das würde den Rückzug beschleunigen.
    Der Fahrer und vier weitere Uniformierte, die beim Laster gestanden hatten, kamen ihm entgegen.
    » Wir müssen unverzüglich aufbrechen «, befahl Rende auf Italienisch.
    » Das sehe ich anders «, entgegnete auf Englisch der Fahrer und schob die Kappe zurück.
    General Rende wich einen Schritt zurück.
    Das waren ja echte französische Polizisten … mit Ausnahme des Fahrers, dem Akzent nach zu schließen Amerikaner.
    Rende blickte sich zum Tor um. Dort hatten weitere französische Polizisten Aufstellung genommen. Er war seiner eigenen List auf den Leim gegangen.
    » Falls Sie nach Ihren Leuten Ausschau halten «, sagte der Amerikaner, » die sind auf der Ladefläche und tragen bereits Handschellen. «
    General Rende glotzte den Fahrer an. Er hatte schwarzes Haar und blaue Augen. Das Gesicht sagte ihm nichts, die Stimme aber kannte er von mehreren Telefonaten her.
    » Painter Crowe «, stellte der Mann sich vor.
     
    Painter sah Mündungsfeuer aufblitzen. In einem Fenster im ersten Stock des Palasts. Ein einzelner Heckenschütze, den sie übersehen hatten.
    » Zurück! «, rief er den Uniformierten zu.
    Kugeln prallten aufs nasse Pflaster, pfiffen zwischen Painter und dem General hindurch. Die Polizisten spritzten auseinander.
    Rende wich zurück und riss die Pistole aus dem Halfter.
    Ungeachtet des Gewehrfeuers ließ Painter sich auf ein Knie nieder und hob seine beiden Waffen, in jeder Faust eine. Instinktiv zielte er mit der einen Pistole auf das Fenster.
    Plopp, plopp, plopp …
    Der General ließ sich zu Boden fallen.
    Im ersten Stock schrie jemand auf. Ein Mann kippte aus dem Fenster.
    Das aber nahm Painter nur aus dem Augenwinkel wahr. Er konzentrierte sich ganz auf General Rende. Beide knieten und zielten aufeinander. Ihre Waffen berührten sich fast.
    » Weg vom Laster! «, sagte Rende. » Ihr alle! «
    Painter musterte sein Gegenüber abschätzend. Er sah die blinde Wut in Rendes Augen. Obwohl alles verloren war, würde er schießen, selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte.
    Ihm blieb keine andere Wahl.
    Painter ließ die
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