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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
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drüben in Fort Detrick, nur eine Autostunde von Washington entfernt.
    Der Anschlag der Gilde sollte Sigma und deren Führer erschüttern. Er sollte demonstrieren, dass die Gilde noch immer dazu in der Lage war, Sigma zu unterwandern. Man wollte Sigma zwingen, sich zurückzuziehen, sich neu zu gruppieren oder gar aufzulösen. Solange Painters Gruppe nicht richtig arbeitete, hatte die Gilde weitgehend freies Feld.
    Das musste ein Ende haben.
    Painter unterbrach seinen Rundgang und wandte sich an seinen Stellvertreter. Die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    » Ich werde ständig unterbrochen «, sagte Logan und deutete auf seinen Kopfhörer. » Im Stützpunkt kommt es immer wieder zum zeitweiligen Zusammenbruch der Funkverbindungen. «
    Auch das war zweifellos das Werk der Gilde …
    Frustriert beugte Painter sich über die Konsole und warf einen Blick auf das Einsatzdossier. Den Aktendeckel zierte ein einzelner griechischer Buchstabe.
     
    Ó
     
    In der Mathematik bedeutete der Buchstabe Sigma » die Summe aller Teile «, die Zusammenfassung verschiedener Elemente zu einem Ganzen. Außerdem war er das Symbol der von Painter geleiteten Organisation, der Sigma Force.
    Sigma arbeitete unter der Schirmherrschaft der DARPA – der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Verteidigungsministeriums – und diente als verlängerter Arm des Pentagons, der weltweit Technologien schützte, erwarb oder neutralisierte, die für die Sicherheit der USA von überragender Bedeutung waren. Die Mitarbeiter waren ein ultrageheimer Kader von handverlesenen Ex-Angehörigen der Special Forces, die eine rigorose Kurzausbildung absolviert hatten und eine große Bandbreite wissenschaftlicher Disziplinen abdeckten.
    Kurz gesagt, sie waren Killerwissenschaftler.
    Painter schlug das Dossier auf. Die Akte des Teamleiters machte den Anfang.
    Commander Dr. Grayson Pierce.
    Aus der oberen rechten Ecke blickte ihm das Foto des Agenten entgegen. Das Kopfbild war während seiner einjährigen Haft in Leavenworth aufgenommen worden. Dunkles, kurz geschorenes Haar, zornige Augen. Seine walisische Herkunft zeigte sich in den scharf hervortretenden Wangenknochen, den großen Augen und der kräftigen Kinnlade. Seine rötliche Hautfarbe aber stammte aus Texas, von der Sonne, die auf die trockenen Hügel von Brown Country niederbrannte.
    Painter verzichtete darauf, die zentimeterdicke Akte durchzusehen. Er kannte die Details. Gray Pierce war mit achtzehn der Army und mit einundzwanzig den Rangern beigetreten und hatte sich im Feld und hinter den Linien ausgezeichnet. Mit dreiundzwanzig kam er vors Kriegsgericht, weil er einen Vorgesetzten geschlagen hatte. Painter kannte die in Bosnien spielende Vorgeschichte. In Anbetracht der Umstände hätte er vermutlich ebenso gehandelt. Aber bei den Streitkräften waren die Regeln in Granit gemeißelt. Der hoch dekorierte Offizier hatte ein Jahr in Leavenworth zubringen müssen.
    Gray Pierce war jedoch zu wertvoll, um ihn endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.
    Seine Ausbildung und seine Fertigkeiten waren unersetzlich.
    Sigma hatte ihn vor drei Jahren rekrutiert, gleich bei seiner Entlassung.
    Und jetzt war Gray ein Bauer im Kampf Sigma gegen Gilde.
    Der in Gefahr war, geopfert zu werden.
    » Ich habe die Sicherheitsabteilung dran! «, meldete Logan erleichtert.
    » Stellen Sie ’ s rüber. «
    » Sir! « Der Techniker sprang auf, durch das Kopfhörerkabel noch ans Arbeitspult gefesselt. Er sah Painter an. » Direktor Crowe, ich bekomme hier gerade ein schwaches Audiosignal rein. «
    » Was? « Painter ging zum Techniker hinüber. Mit einer Hand wehrte er Logan ab.
    Der Techniker legte das Signal auf die Lautsprecher um.
    Ein blecherne Stimme war zu hören, obwohl sie noch immer kein Videosignal bekamen. Die Stimme sagte ein einziges Wort.
    » Hundsfotzigesgottverfluchtesstückscheiße … «
     
    0 5 :07
    Frederick, Maryland
     
    G ray trat mit dem Absatz nach der Frau und traf sie an der Hüfte. Er spürte deutlich den Widerstand, doch sie gab keinen Laut von sich. Von dem Schuss, der den Kevlarhelm getroffe n h atte, dröhnten ihm die Ohren. Das Visier war zerschmettert. Als die Elektronik mit einem lauten Knacken kurzschloss, wurde sein linkes Ohr heiß.
    Doch er ließ sich nicht ablenken.
    Er rollte sich ab, zog den Karbondolch aus der Scheide und hechtete unter eine Tischreihe. Ein weiterer Schuss, der sich anhörte wie ein lautes Husten, durchdrang das Klingeln in seinen Ohren. Vom Tischrand splitterte
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