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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm
Autoren: James Rollins
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den Oberschenkeln in dem Tümpel, bevor das Glas sich wieder verfestigte.
    Sie schrie nicht, doch ihr ganzer Körper wand sich vor Schmerz. Ihr Umhang fing Feuer. Sie hielt den Zünder noch immer in der Faust, drückte ihn sich jetzt an den Hals. Schließlich drang ihr ein Keuchen über die Lippen.
    »Painter …!«
    Unten im Hof entdeckte er einen Sandflecken. Er sprang und kam hart auf, falsch, er knickte um und stolperte. Doch es war nichts. Er stand auf und schob mit den Füßen Sand vor sich her, bis der schmale Pfad bis zu ihr reichte.
    Er kauerte sich neben sie und stützte die Knie auf den Sand. Er konnte ihr verbranntes Fleisch riechen.
    »Cassandra … o mein Gott.«
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie ihm den Zünder hin. »Ich kann ihn nicht mehr halten. Drück …«
    Er packte ihre Faust und umklammerte sie mit der seinen.
    Sofort erschlaffte ihr Griff, sie vertraute darauf, dass er ihren Finger auf den Knopf drückte. Sie sank gegen ihn. Ihre Hose schwelte, Blut quoll an der Stelle hervor, wo verkohlte Haut auf Glas traf, zu rot, arteriell.
    »Warum?«, fragte er.
    Sie hielt die Augen geschlossen, schüttelte nur den Kopf. »… dir was schuldig.«
    »Was?«
    Sie öffnete noch einmal die Augen und schaute ihn direkt an. »Wenn du mich nur hättest retten können.«
    Er wusste, dass sie nicht meinte, vor einem Augenblick … sondern zu der Zeit, als sie noch Partner waren. Ihre Augen schlossen sich. Ihr Kopf sank auf seine Schultern.
    Er hielt sie in seinen Armen.
    Dann war sie tot.
     
    Safia wachte in Omahas Armen auf. Sie roch den Schweiß auf seinem Hals, spürte das Zittern in seinen Armen. Er kauerte da, drückte sie fest an sich und hielt sie auf seinem Schoß.
    Warum war Omaha hier? Wo war hier?
    Die Erinnerung kehrte zurück.
    Die Kugel … der See …
    Sie bemühte sich, von ihm herunterzukommen. Ihre Bewegungen überraschten ihn. Er kippte, stützte sich mit einer Hand ab, riss den Arm aber sofort wieder zurück.
    »Safia, beweg dich nicht.«
    »Was ist passiert?«
    Sein Gesicht war angespannt. »Nicht viel. Aber wir wollen doch mal sehen, ob du Arabien gerettet hast.« Er stand mit ihr in den Armen auf und trat vor die Tür.
    Safia erkannte den Ort. Ein Stückchen vor ihr war der Trümmerhaufen, der die Kugel aufgehalten hatte. Sie schauten beide zum See. Die Oberfläche war noch immer ein einziger riesiger Wirbel. Oben in der Kuppel zuckten und knisterten Blitze.
    Safia verließ der Mut. »Es hat sich nichts geändert.«
    »Liebling, du hast einen Wirbelsturm und ein größeres Erdbeben verschlafen.« Wie aufs Stichwort erschütterte ein Nachbeben ihre Umgebung. Omaha trat einen Schritt zurück, aber es war bereits vorüber. Er schaute wieder zum See. »Schau dir den Uferverlauf an.«
    Sie drehte den Kopf. Der Wasserrand war um etwa zwanzig Meter zurückgewichen und hatte am Ufer einen Badewannenring hinterlassen. »Der Wasserspiegel fällt.«
    Er drückte sie noch ein wenig fester. »Du hast es geschafft. Offensichtlich fließt der See in eine der unterirdischen Zisternen ab, von denen Coral die ganze Zeit gequasselt hat.«
    Safia schaute nun wieder hoch zu dem elektrischen Sturm unter der Kuppel. Auch der ließ langsam nach, verlosch. Sie blickte sich in der nun dunkler werdenden Stadt um, sowohl im unteren wie im oberen Teil. So viel Zerstörung. Aber noch bestand Hoffnung.
    »Keine Blitze mehr«, sagte sie. »Ich glaube, der Feuersturm ist vorüber.«
    »Ich gehe kein Risiko ein. Komm.« Er nahm sie fester in die Arme und stieg mit ihr zum Palast hoch.
    Sie protestierte nicht, merkte aber sehr schnell, dass Omaha bei jedem Schritt zusammenzuckte.
    »Was ist denn los?«, fragte sie, die Arme um seinen Hals.
    »Nichts. Nur ein bisschen Sand in den Schuhen.«
     
    Painter sah sie kommen. Omaha trug Safia in seinen Armen.
    Als sie den Innenhof erreichten, rief Painter ihnen zu: »Omaha, die elektrischen Entladungen sind vorüber. Sie können sie herunterlassen.«
    Omaha marschierte an ihm vorbei. »Erst, wenn ich über der Schwelle bin.«
    Doch so weit kam er nicht. Shahra und Rahim drängten sich noch im Hof um das Paar, gratulierten und dankten. Danny drückte seinen Bruder. Offensichtlich flüsterte er ihm etwas über Cassandra ins Ohr, denn Omaha schaute zu der Leiche.
    Painter hatte sie mit einem Umhang bedecken lassen. Den Zünder hatte er bereits deaktiviert und den Transceiver abgeschaltet. Safia war außer Gefahr.
    Er betrachtete die Gruppe. Von unzähligen blauen Flecken,
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