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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm
Autoren: James Rollins
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schaute sie mit fragendem, überraschtem Blick an.
    »Painter, ich … ich wollte dir danken.«
    Er lächelte, eine weiche Bewegung seiner Lippen. »Du brauchst mir nicht zu danken. Das ist mein Job.«
    Während sie neben ihm herging, spürte sie, dass er in sich viel tiefere Gefühle verbarg. Sie sprangen ihm förmlich aus den Augen, sie merkte es an der Art, wie er ihrem Blick auswich.
    Sie drehte sich kurz zu Omaha um, schaute dann wieder Painter an. »Ich … wir …«
    Er seufzte. »Safia, ich verstehe.«
    »Aber …«
    Jetzt schaute er sie direkt mit seinen blauen Augen an und sagte bestimmend: »Ich verstehe. Wirklich.« Er deutete mit dem Kopf zu Omaha. »Und er ist ein guter Mann.«
    Sie hatte tausend Sachen, die sie ihm sagen wollte.
    »Geh«, sagte er mit diesem weichen, schmerzlichen Lächeln.
    Da sie nichts mehr zu sagen wusste, was ihn wirklich trösten würde, kehrte sie zu Omaha zurück.
    »Was sollte das denn jetzt?«, fragte er und versuchte dabei, beiläufig zu klingen, doch das misslang ihm völlig.
    Sie fasste wieder nach seiner Hand. »Ich habe mich nur verabschiedet …«
    Die Gruppe hatte den Rand der Sandsenke erreicht. Hinter ihnen wuchs ein riesiger See, der zerbröckelte Tafelfelsen war schon fast darin versunken.
    »Müssen wir uns Sorgen machen, dass dieses ganze Wasser Antimaterie in sich trägt?«, fragte Danny, als sie oben eine Rast einlegten.
    Coral schüttelte den Kopf. »Die Antimaterie-Buckyball-Verbindungen sind schwerer als normales Wasser. Als der See in dieses riesige Reservoir abfloss, sollten die Buckyballs in die Tiefe gesunken sein. Im Lauf der Zeit werden sie sich in dem riesigen unterirdischen Aquifer-System immer weiter verteilen und sich langsam annihilieren. Alles völlig gefahrlos.«
    »Dann ist also alles verschwunden«, sagte Omaha.
    »Wie unsere Kräfte«, ergänzte Lu’lu, die zwischen Safia und Kara stand.
    »Was soll das heißen?«, fragte Safia erschrocken.
    »Unsere Gaben sind verschwunden.« Kein Bedauern, nur ein schlichtes Hinnehmen.
    »Bist du sicher?«
    Lu’lu nickte. »Es ist schon früher passiert. Anderen. Wie ich es dir erzählt habe. Es ist ein zerbrechliches Geschenk, sehr leicht zu beschädigen. Während des Erdbebens ist irgendetwas passiert. Ich habe es gespürt. Wie ein kalter Wind, der durch meinen Körper fuhr.«
    Die anderen Rahim nickten zustimmend.
    Safia war zu der Zeit bewusstlos gewesen.
    »Der magnetische Impuls«, sagte Coral, die mitgehört hatte. »Eine so starke Kraft sollte die Fähigkeit haben, die Buckyballs zu destabilisieren, sie aufzubrechen.« Coral nickte Lu’lu zu. »Wenn eine der Rahim ihre Gabe verliert, kehrt sie dann je zurück?«
    Die hodja schüttelte den Kopf.
    »Interessant«, sagte Coral. »Damit die Mitochondrien in Zellen Buckyballs produzieren können, brauchen sie ein paar Buckyballs als Vorlagen, Samen, wie diejenigen in dem ursprünglichen befruchteten Ei. Aber wenn sie alle ausgelöscht werden, können die Mitochondrien alleine sie nicht neu erzeugen.«
    »Dann sind die Kräfte also wirklich verschwunden«, sagte Safia traurig. Sie schaute sich ihre Handflächen an, erinnerte sich an die Wärme und den Frieden. Verschwunden …
    Die hodja nahm ihre Hand und drückte sie. Safia spürte den langen zeitlichen Abstand zwischen dem verängstigten kleinen Mädchen, das sich in der Wüste verirrt und zwischen Felsen Schutz gesucht hatte, und der Frau, die jetzt hier stand.
    Nein, vielleicht war der Zauber doch nicht vollständig verschwunden.
    Die Wärme und der Frieden, die sie zuvor erlebt hatte, hatten nichts mit Gaben oder Gnade zu tun. Es war einfach Menschlichkeit. Die Wärme und Herzlichkeit einer Familie, der Frieden, den man in sich selbst und in der Gewissheit in Bezug auf sein Leben findet. Das war für jeden Menschen Gnade genug.
    Die hodja berührte die rubinrote Träne unter ihrem linken Auge. Sie sprach leise. »Wir Rahim nennen die hier Kummer. Sie stellt die letzte Träne dar, die die Königin vergoss, als sie Ubar verließ, für die Toten, für sich selbst, für diejenigen, die ihr nachfolgen und ihre Last tragen würden.« Lu’lu ließ den Finger sinken. »Heute, in dieser Nacht, unter diesem Mond, werden wir sie umbenennen, und zwar ganz einfach in Farah.«
    Safia übersetzte. »Freude …«
    Ein Nicken. »Die erste Träne, die wir vor Freude über unser neues Leben vergießen. Wir können aus den Schatten heraustreten und wieder im hellen Sonnenlicht gehen. Unsere Zeit des Versteckens ist
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