Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
nach außen wölbenden Säule Richtung Decke, Tropfen entzündeten sich, wenn sie mit Blitzen in Berührung kamen, und regneten als flüssiges Feuer wieder nach unten.
    Antimaterie-Annihilierung.
    Der Strudel im See schwappte und schwankte. Der Wasserrüssel zitterte. Doch der Wirbel aus Energie wuchs mit tödlicher Beharrlichkeit weiter nach unten.
    Painter konzentrierte sich auf den See.
    Schon beruhigte sich der Wasserstrudel wieder und drehte weiter seine machtvollen Kreise.
    Die Feuertropfen der Wassersäule trafen den See und entzündeten kleine Tümpel, die jedoch sofort wieder verloschen, weil der See seinen Gleichgewichtszustand wiederherstellte. Die Natur liebt die Ausgeglichenheit.
    »Anscheinend rollt die Kugel immer noch«, sagte Coral, »und sucht sich die tiefste Stelle auf dem Seegrund. Je tiefer das Wasser, desto besser. Der erhöhte Druck hilft, die lokale Kettenreaktion auszulösen und ihren Energieausstoß nach unten zu richten.«
    Painter wandte sich ihr zu. »Hört Ihr Hirn eigentlich nie auf zu rechnen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Nein. Wieso?«
    Danny stand neben ihr. »Und wenn die Kugel den tiefsten Punkt erreicht, dann ist das auch die beste Stelle, um das Glas über einer Zisterne mit erdgeneriertem Wasser aufzubrechen, damit der See abfließen kann.«
    Painter schüttelte den Kopf. Die beiden waren aus demselben Holz geschnitzt.
    Cassandra, die neben Kara stand, richtete sich auf. Diese fünf waren die Letzten, die sich noch auf dem Balkon befanden. Lu’lu hatte die Rahim in die hinteren Räume im Erdgeschoss geführt, Captain al-Haffi und Barak die Hand voll ihrer Shahra.
    »Irgendwas passiert«, sagte Cassandra.
    Draußen auf dem Wasser glühte ein Fleck schwarzen Wassers nun rötlich auf. Es war keine Spiegelung. Der Schein kam von tief unten. Ein Feuer unter dem See. In dem Augenblick, den es dauerte, um hinzuschauen, explodierte das Rot in alle Richtungen.
    Ein tiefes, sonores Hrrmp war zu hören.
    Der gesamte See wurde ein Stück angehoben und senkte sich wieder.
    Von der Mitte des Sees breiteten sich Wellen aus. Der Wasserrüssel fiel in sich zusammen.
    »Nach unten!«, schrie Painter.
    Zu spät.
    Eine Kraft, weder Wind noch Erschütterung, breitete sich aus, plättete den See, raste in alle Richtungen und schob eine Wand superheißer Luft vor sich her.
    Sie schlug ein.
    Painter, der halb hinter der Ecke stand, bekam einen Schlag an der Schulter ab. Er wurde von den Füßen gerissen und segelte auf Flügeln aus Feuer quer durch den Raum. Andere hatten die volle Wucht der Druckwelle abgekommen und wurden direkt nach hinten geschleudert. Sie landeten in einem Knäuel von Leibern und Gliedern an der gegenüberliegenden Wand. Painter hielt die Augen fest zugekniffen. Seine Lunge brannte nach dem einen Atemzug, den er genommen hatte.
    Dann war es vorbei.
    Die Hitze verschwand.
    Painter stand auf. »In Deckung«, krächzte er und winkte vergeblich.
    Dann kam das Beben.
    Ohne Vorwarnung.
    Bis auf ein ohrenbetäubendes Krachen, so laut, als würde die Erde selbst entzweibrechen. Der ganze Palast wurde in die Höhe gehoben und sackte wieder nach unten. Sie alle wurden flach auf den Boden geschleudert.
    Die Erschütterungen wurden schlimmer. Der Turm schwankte, neigte sich auf eine Seite, dann auf die andere. Glas splitterte. Der obere Teil des Turms stürzte herab. Säulen brachen und kippten um, krachten in die Stadt oder in den See.
    Painter blieb die ganze Zeit flach auf dem Boden liegen.
    Dicht neben seinem Ohr gab es plötzlich einen lauten, splitternden Knall. Er drehte den Kopf und sah, dass der ganze Balkon hinter dem Türbogen abriss und nach unten kippte. Ein dünner Arm winkte.
    Es war Cassandra. Sie war nicht wie die anderen durch die offene Tür geschleudert, sondern gegen die Palastmauer geworfen worden.
    Jetzt stürzte sie mit dem Balkon nach unten. In der Hand hatte sie noch immer den Zünder.
    Painter krabbelte auf sie zu.
    An der Abrisskante schaute er nach unten. Cassandra lag in einem Haufen zerbrochenen Glases. Sie war nicht tief gestürzt. Sie lag auf dem Rücken und drückte sich den Zünder an die Brust.
    »Ich habe ihn noch!«, rief sie heiser zu ihm hoch, aber er wusste nicht, ob das eine Drohung oder eine Beruhigung sein sollte.
    Sie rappelte sich wieder auf.
    »Warte«, sagte er. »Ich komme runter.«
    »Tu’s nicht …«
    Ein Energieblitz zuckte, als sie sich aufrichtete, und schlug vor ihren Zehen ein. Das Glas unter ihren Füßen schmolz. Sie versank bis zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher