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Sigi Wulle 1 - Sigi Wulle und die Bankraeuber

Sigi Wulle 1 - Sigi Wulle und die Bankraeuber

Titel: Sigi Wulle 1 - Sigi Wulle und die Bankraeuber
Autoren: Heinrich Kraus
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Kriminalinspektor S. Vark und nickte mit wichtiger Miene.
    „Überall wird über dich gesprochen!“ fuhr
    „Sogar im Fernsehen!“ sagte der Kriminalbeamte.
    „Überall loben sie deinen Mut!“ sprach Onkel Edilein und klopfte mir auf die Schulter.
    „Dafür darfst du dir was Schönes wünschen“, sagte Patin Bertalein.
    „Was ganz Schönes!“ fügte Onkel Edilein hinzu.
    „Ein Bett“, seufzte ich und gähnte; plötzlich war ich unendlich müde. „Ein Bett, um zu schlafen...“

Kapitel 19
    Ich hatte keine Lust; aber er sagte, daß es seine Pflicht sei, mich zu untersuchen, und er werde seine Vorschriften einhalten, ob es mir passe oder nicht; dabei glotzte er wie ein Frosch hinter dicken Brillengläsern hervor. Ich entgegnete, er sollte nur versuchen, seine Vorschriften einzuhalten, wenn es mir nicht gefiel; ich hätte genug erduldet in letzter Zeit und kein Verlangen, mich von einem Polizisten piesacken zu lassen, auch wenn er ein Doktor sei.
    „Ausziehen!“ knurrte er und fletschte die Zähne, so daß ich sämtliche Plomben sah.
    Ich lachte nur. Eine Weile rannte er hinter
    mir her um den Tisch, ohne mich einzuholen, weil er ganz dürr und ohne Muskeln war. Einmal stieß er sein Schienbein an einem Stuhl, den ich ihm in den Weg geschoben hatte, worauf er laut und unanständig fluchte; aber die andern hörten es nicht, weil sie sich unten in der Wirtschaft aufhielten, wo die Gangster verhört wurden.
    „Das werden wir sehen!“ fauchte der Doktor mit einem schlauen Ausdruck in seinem häßlichen Gesicht, worauf er den Tisch gegen die Wand schob, was ihn viel Mühe kostete, so daß er einen roten Kopf davon bekam.

    Aber als er sich umdrehte, war ich verschwunden und unter das Bett gekrochen, das für zwei Personen vorgesehen und doppelt so breit wie ein normales war; als er mich entdeckt hatte, versuchte er mich an einem Arm oder Bein zu schnappen, hatte dabei jedoch kein Glück, weil ich immer ein bißchen zurückrutschte. Er lag neben dem Bett und schnaufte und versuchte vergeblich, mich zu grapschen; schließlich kroch er hinter mir her unter das Bett, um mich vielleicht zu kriegen. Ich wich solange zurück, bis er ganz unter dem Bett lag und ich auf der anderen Seite heraus-
    krabbeln konnte. Dann hopste ich schnell auf die Matratze, so daß er zwischen ihr und dem Boden eingeklemmt war; und wenn eine Hand von ihm zum Vorschein kam, schlug ich mit einem Schuh darauf, bis er sie zurückzog.
    Er überlegte eine Weile, was er tun könnte. Dann versuchte er mich mit faulen Tricks hereinzulegen, indem er sich plötzlich aufbäumte, so daß ich einen Hopser machte, oder einen seitlichen Klimmzug vollführte; aber er war zu schwach und ich immer schneller. Da erklärte er schließlich, er sei Mediziner und Beamter dazu, und es handele sich hier um Beamtenbeleidigung und Widerstand gegen die Staatsautorität, was hart bestraft werde.
    „Und das Piesacken eines Jungen?“ fragte ich. „Ist das vielleicht erlaubt?“
    „Es handelt sich doch um nichts weiter als um eine Untersuchung!“ winselte er.
    „Eine Untersuchung, die ein Junge ablehnt, bedeutet eine Unterdrückung“, sagte ich nur. „Und er hat das Recht, sich zu verteidigen.“
    „Er darf aber seinerseits keine Freiheitsberaubung begehen!“
    „Wenn Sie versprechen, daß Sie verschwinden, lasse ich Sie frei.“
    „Also gut“, winselte er, „ich untersuche dich nicht.“
    „Erst schwören!“
    Er wollte es gerade tun, als die Tür geöffnet wurde. Patin Berta, Onkel Edilein und Kriminalinspektor S. Vark spazierten herein, um mir Gute Nacht zu sagen. Sie wunderten sich, daß nur die Tasche des Arztes vorhanden war, ohne ihren Besitzer; doch da stieg ich vom Bett und ermöglichte es ihm, darunter hervorzukriechen. Sie lachten so laut, daß er eine rote Birne bekam und der Zorn in seinen Augen sprühte. Er schnappte seine Tasche und verschwand ohne einen Mucks, denn ein Akademiker und Mediziner will nicht zum Gespött der Leute werden, sondern eine Respektsperson sein, die ihnen mit einer Spritze in die Arschbacken stechen oder mit einem Hämmerchen auf die Kniescheibe hauen oder ihnen eine bittere Arznei verschreiben kann, wenn sie krank werden, und dafür soll man ihm noch dankbar sein.
    „Er ist und bleibt ein Lausejunge!“ seufzte meine Patin.
    „Aber ein sympathischer Lausejunge!“ fügte Onkel Edilein hinzu.
    „Und einer mit guten Ideen!“ lobte Kriminalinspektor S. Vark . „Er sollte ein Buch über seine Abenteuer
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