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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe
Autoren: Judith McNaught
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gewesen, dann hätte sie die Zärtlichkeit in Andrews Augen richtig zu deuten gewusst. „Du wirst von ihm geliebt werden“, versprach er. „Darauf gebe ich dir mein Wort.“
    „Aber er muss mich wenigstens genauso lieben wie ich ihn.“
    „Das wird er.“
    „Vielleicht, aber woher werde ich wissen, ob das so ist?“
    Andrew warf ihr einen prüfenden Blick zu. „Hat ein Junge im Dorf etwa um deine Hand angehalten?“ fragte er fast ärgerlich.
    „Natürlich nicht...uhr sie auf. „Ich bin erst fünfzehn, und Papa besteht darauf, daß ich bis achtzehn warten muss, damit ich weiß, was ich will.“
    Er lachte. „Wenn das Dr. Seatons einzige Sorge ist, könnte er dich morgen heiraten lassen. Du hattest schon mit zehn deinen eigenen Kopf.“
    „Du hast recht“, stimmte sie fröhlich zu. Nach einem Augenblick des Schweigens fragte sie: „Andrew, bist du manchmal neugierig, mit wem du einmal dein Leben verbringen wirst?“
    „Nein“, antwortete er und starrte mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen, über den Bach in die Ferne.
    „Warum nicht?“
    „Ich weiß schon, wer sie ist.“
    Bei dieser erstaunlichen Eröffnung wandte Victoria sich schnell um: „Wirklich? Sage es mir! Kenne ich sie?“
    Als er nicht antwortete, warf sie ihm einen schiefen Blick zu und begann erneut, Schnee zu einem festen Ball zusammenzupressen.
    „Hast du die Absicht, mir dieses Ding in den Kragen zu stopfen?“ erkundigte er sich amüsiert.
    „Bestimmt nicht“, entgegnete sie, und ihre Augen blitzten. „Ich dachte mehr an eine Wette. Wenn ich näher an den Stein auf dem hintersten Felsen dort treffe als du, musst du mir sagen, wer sie ist.“ Sie standen auf, und Andrew verfehlte das weit entfernte Ziel um Haaresbreite.
    Victoria konzentrierte sich und traf den Stein mit solcher Wucht, daß er mitsamt dem Schneeball vom Felsen fiel.
    „Es war ein schwerwiegender Fehler, dir das Schneeballwerfen beizubringen.“
    „Das konnte ich schon immer“, erinnerte sie ihn und stützte die Hände in die schmalen Hüften. „Also, wen willst du heiraten?“ Andrew steckte die Hände in die Hosentaschen und sah ihr lächelnd ins Gesicht. „Wen glaubst du wohl?“
    „Das weiß ich nicht“, antwortete sie ernst, „aber ich hoffe, sie ist außergewöhnlich, weil du es bist.“
    „Das ist sie“, versicherte er. „So sehr, daß ich sogar an sie denken musste, als ich im Winter fort in der Schule war. Ich bin froh, daß ich wieder zu Hause bin, so kann ich sie öfter sehen. “
    „Sie scheint nett zu sein“, brachte Victoria hervor, obwohl sie auf dieses weibliche Wesen plötzlich unerklärlich böse war.
    „Ich würde sagen, sie ist eher ,wunderbar“ als ,nett‘! Sie ist süß und temperamentvoll, schön und unverdorben, sanft und dickköpfig. Wer sie kennt, muss sie lieben.“
    „Nun gut, warum bringst du es dann nicht hinter dich und heiratest sie...ragte Victoria grimmig.
    Zärtlich berührte er ihr dichtes seidiges Haar. „Weil sie noch zu jung ist“, flüsterte er. „Ihr Vater möchte, daß sie wartet, bis sie weiß was sie will.“
    Mit ihren großen blauen Augen sah Victoria ihn erstaunt an. „Meinst du mich?“ fragte sie leise.
    „Dich, mein Augenstern“, bekräftigte er. „Nur dich! “
    Auf einmal fühlte sich Victoria wieder sicher und warm. „Danke, Andrew“, sagte sie schüchtern. Dann fügte sie, nun ganz Dame, hinzu: „Wie schön wird es sein, mit meinem besten Freund vor den Traualtar zu treten.“
    „Ich hätte dir nichts sagen dürfen, ohne vorher mit deinem Vater gesprochen zu haben, und das kann ich erst in drei Jahren tun.“
    „Er hat dich sehr gern“, versicherte Victoria. „Wenn es soweit ist, wird er nichts dagegen haben. Wie könnte er, wo ihr euch doch so ähnlich seid?“
    Einige Zeit später stieg Victoria gutgelaunt auf ihr Pferd, doch sobald sie zu Hause in den gemütlichen Raum trat, der der Familie sowohl als Küche wie auch als Treffpunkt diente, sank ihre Stimmung wieder.
    Ihre Mutter beugte sich am Herd über das Waffeleisen. Das Haar trug sie in einem festen Knoten, ihr einfaches Kleid war sorgfältig gebügelt. Über der Feuerstelle hingen in einer Reihe Siebe, Kellen, Raspeln, Messer und Trichter. Alles war ordentlich und sauber. Der Vater saß bereits am Tisch und trank Kaffee.
    Als Victoria die beiden ansah, wurde sie unsicher und unglücklich. Außerdem war sie ihrer Mutter böse, weil sie ihrem wunderbaren Vater die Liebe verwehrte, nach der er sich sehnte.
    Da diese
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