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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition)
Autoren: Michael R. Schröder
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stand er auf und ging zur Tür.
    Johann sah ihm hinterher und bemerkte nicht, dass erneut ein Pulver
in ihm zu wirken begann …
     
    *
     
    M arcel beriet sich gerade mit Christopher, ob sie auf Erkundungstour
gehen sollten, als sich die Tür öffnete. Eine junge Frau kam herein. Als sie
die sechs Jungen erblickte, blieb sie überrascht stehen. »Wer seid ihr … und
was habt ihr hier zu suchen?«, fragte sie empört.
    Marcel reagierte am schnellsten. »Wenn ich ehrlich bin, wissen wir
nicht einmal, wie wir hierher gekommen sind und schon gar nicht ... äh, wo wir
sind, äh … geschweige denn, was wir hier wollen!?«
    »Ach, was Besseres fällt euch wohl nicht ein!«, entgegnete die Frau,
wobei ihr der Zorn ins Gesicht geschrieben stand.
    »Mama, die waren schon hier, als ich aufgewacht bin!«, rief Irmel.
»Die sind aber nett … und haben ganz lustige Namen.«
    »Haha!« André bedachte Irmel mit einem spöttischen Blick, doch
Irmel lächelte verschmitzt.
    Irmels Mutter stellte den Korb auf dem Boden ab. »Nun raus mit der
Sprache, wo kommt ihr her und was habt ihr für seltsame Kleidung an?« Ihre
Stimme klang nun schon etwas freundlicher.
    Christopher hob die Hand. »Wir kommen … wenn man es so sagen kann,
ähm, also, wie soll ich es formulieren … aus dem Jahr 2007!«
    »Wie bitte?« Irmels Mutter fasste Christopher am rechten Ohr, »Ich
glaube, du wirst unser neuer Hofnarr.«
    »Es stimmt, was er sagt«, warf Leon ein.
    Irmels Mutter ließ von Christopher ab und stemmte die Hände in die
Hüften. »Ihr meint doch nicht etwa, dass ich euch dieses Märchen glaube, oder? Das
würde doch bedeuten, dass ihr aus der Zukunft kommt. So ein Blödsinn!« Sie
schüttelte den Kopf und verzog den Mund, während sich die Jungen fragend anschauten.
Wie sollten sie den Beweis für die Wahrheit erbringen?
    Plötzlich griff Pascal in seine rechte Hosentasche. Er zog sein
Handy hervor und reichte es Irmels Mutter. Nachdem sie es entgegengenommen und
einen Moment betrachtet hatte, gab sie es ihm zurück, »Was ist das für ein komisches
Ding?«, fragte sie.
    »Das ist ein Handy mit Bluetooth, Fotoapparat und einer Kamera für
kleine Filmsequenzen.«
    »Nie gehört. Was soll das sein?«
    »Man kann damit zum Beispiel mit jemanden sprechen, der sich gerade
in Amerika aufhält.«
    »Amerika, wo ist denn das?«
    »Ist ziemlich weit … über die Meere hinweg. Entweder mit dem
Schiff oder mit dem Flugzeug zu erreichen, mit dem Auto klappt es nicht … naja –
wegen des Wassers.«
    »Also, die meisten Wörter, die du sagst, habe ich noch nie in
meinem Leben gehört.« Irmels Mutter zeigte sich irritiert und rollte die Augen.
»Was soll ich nur davon halten?«
    Wieder öffnete sich die Tür. Diesmal traten ein Mann und ein Junge
herein. Der Mann dürfte dreißig, der Junge etwa zehn Jahre alt gewesen sein. Die
beiden blieben stehen und musterten die Fremdlinge. »Wer sind die Jungen?«,
fragte der Mann und stellte den Eimer ab, in dem sich offenbar Milch befand. Er
war von sportlicher Statur. Seine kurzen schwarzen Haare waren dicht und glänzend.
    »Deine Tochter sagt, sie wäre aufgewacht und die Jungen seien bereits
dagewesen. Die Jungen selbst behaupten, sie kämen aus dem Jahr 2007. Als Beweis
zeigten sie mir so ein komisches Ding. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Irmels Vater grinste. »Ach, ihr seid die neuen Märchenerzähler und
tretet heute Nachmittag auf unserem Vorerntefest auf?«
    »Das würde ich so nicht sagen«, meldete sich André zu Wort.
    »Wie würdest du es dann sagen?« Die Stimme von Irmels Vater klang
nun streng. Er wirkte verärgert, was sicherlich auch daran lag, dass er den
Eindruck hatte, die jungen Lausbuben wollten ihn an der Nase herumführen.
    Leon trat hinter Marcel hervor, »Ich habe so langsam die
Befürchtung, dass wir durch einen faulen Zauber in eure Zeit zurückversetzt
wurden ... auch wenn sich das jetzt unglaublich anhört.«
    Irmels Vater hob die Augenbrauen. »Da hast du Recht, das hört sich
sogar mehr als unglaublich an.« Er schnaufte hörbar aus. »Und was ist das für
ein komisches Ding, von dem meine Frau gerade gesprochen hat?«
    »Ein Handy mit Fotoapparat und Kamera für kurze Filmsequenzen.« Pascal
reichte es ihm.
    Irmels Vater nahm das Handy, dann schüttelte er den Kopf. »Ich
verstehe kein Wort von dem, was du sagst.« Er betrachtete das Handy. »Und so
etwas habe ich auch noch nie gesehen!«
    »Naja, wenn wir uns tatsächlich im Mittelalter befinden, dann kann
ich das auch gut
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