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Sieben

Sieben

Titel: Sieben
Autoren: Reinhard Schlueter
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Numerologen zugewiesen wurde, dabei öffnet
     die Mehrfachbelegung einzelner Zahlen der Interpretation Tür und Tor.
    Pentagramm 
    Die zehn Sephiroth mit den 22   Buchstabenverknüpfungen im kabbalistischen Lebensbaum
    Nüchtern betrachtet lässt sich der elementare Unterschied zwischen dem mathematischen und dem metaphysischen Ansatz im Umgang
     mit Zahlen so beschreiben: Während Naturwissenschaftler aus beobachteten und gemessenen Phänomenen bestimmte Zahlenwerte errechnen,
     geben Numerologen, Zahlenmystiker & Co. den Zahlen einen »Wert an sich« – und verkehren damit gleichsam Ursache
     und Wirkung. Wie dies in der numerologischen Praxis funktioniert, verrät ein Skript für Numerologie-Seminarteilnehmer (Quelle:
     TOKO Zeitkompass) am Beispiel Konrad Adenauers: So ergibt sich aus dem Geburtsdatum des deutschen Altkanzlers (5.   1.   1876) durch Addition (= 28) und Quersummenbildung zunächst die »Hauptcharakterzahl« 10.   Ein Wert, der für sich gesehen bedeutungslos wäre, hätte nicht ein gewisser Herbert Reichstein der Zahl 10 einst die Bedeutung
     »Wechsel des Glücks« zugewiesen. Dieser kommt zwar bekanntlich im Leben jedes Menschen hin und wieder zum Tragen, besonders
     aber wohl bei jenen, aus deren Geburtsdatum sich die Zahl 10 ableiten lässt.
    Als Nächstes werden nun den Buchstaben K O N R A D A D E N A U E R die jeweiligen Zahlenwerte 11, 16, 14, 20, 1, 4   –   1, 4, 5, 14, 1, 6, 5, 20 zugewiesen. Nach Addition, Quersummenbildung und anschließender »Kabbalisierung« wird nun die Individual-
     oder Karmazahl 14 ermittelt: Diese kann zwar auch »Aktivität« oder »Einschränkung« bedeuten – der Analyst entscheidet sich
     jedoch für die dritte Alternative: »Selbstzucht«. Weiter geht es mit der »Lebenszielzahl« 17 mit den Interpretations-Varianten
     »Wahrheit«, »Glaube« und »Hoffnung« sowie den »Wegzahlen« 5, 9, 1 und 2 (= Religion, Heilung, Weisheit, Wille, Wissen). Solche
     oder ähnliche Aufschlüsse hätte man mühelos auch aus jeder beliebigen Kurzbiografie Adenauers ableiten können. Fazit: Wer
     mit den Mitteln der Deutung und Interpretation in der Form arbeitet, dass er Passendes betont und Nicht-Passendes ignoriert,
     könnte sich im Prinzip ebenso mit dem »Hexen-Einmaleins« aus Goethes ›Faust‹ behelfen:
     
    Du mußt verstehn!
    Aus Eins mach Zehn,
    Und Zwei laß gehn,
    Und Drei mach gleich,
    So bist du reich.
    Verlier die Vier!
    Aus Fünf und Sechs,
    So sagt die Hex,
    Mach Sieben und Acht,
    So ist’s vollbracht:
    Und Neun ist Eins,
    Und Zehn ist keins.
    Das ist das Hexen-Einmaleins!
    Blieben noch jene Zahlen zu erwähnen, die weniger wegen »numerologischer« als vielmehr wegen ihrer numerischen Qualitäten
     besondere Beachtung genießen, allen voran diesogenannten »vollkommenen« Zahlen. So gilt etwa die Sechs als vollkommen, weil ihre Additoren 1 + 2 + 3 dieselbe Summe ergeben
     wie die nämlichen Multiplikatoren 1 x 2 x 3.   Die Zehn, weil sie die Summe der ersten vier natürlichen Zahlen bildet. Die »Mondmonatszahl« 28, weil sie zugleich die Summe
     der Wochentage eins bis sieben repräsentiert. Der Vier kommt neben ihrer tetralogischen Bedeutung zugute, dass sie die erste
     aller Quadratzahlen ist. Bei der Neun zeigte sich, dass alle Produkte der Neun (zum Beispiel 6 x 9 = 54, 12 x 9 = 108) die
     Neun als Quersumme haben. Bei der Zahl Fünf fügte sich zur metaphysischen Bedeutung die Besonderheit, dass alle Potenzen dieser
     Zahl (5≈ = 25, 5Δ = 125 usw.) auf fünf enden. Vergleichbares gilt auch für die Sechs (6≈ = 36, 6Δ = 216 usw.).
    Der Hälfte aller Zahlen gereichte allein der Umstand zur Ehre, dass sie ungerade waren. So mutmaßte beispielsweise der römische
     Dichter Vergil:
Numero deus impare gaudet – Gott erfreut sich an der ungeraden Zahl.
Und William Shakespeare textete:
There ist luck in odd numbers – Ungerade Zahlen bringen Glück.
Eine Einschätzung, die offenbar seit jeher von vielen Menschen geteilt wird, so man vom Sonderstatus der 13 oder der 17 absieht.
     So lässt sich etwa der Brauch, möglichst eine ungerade Zahl von Blumen zu schenken, auf ebendiese »Magie« zurückführen.
    Man könnte beliebig lange fortfahren mit Beispielen aus der Zahlenmagie – von den buchstäblich magischen Quadraten zu jenem
     betörenden persischen Liebesgedicht:
    Die zehn Freunde von den neun Sphären und den acht Paradiesen
    und die sieben Sterne von den sechs Richtungen
    schreiben diesen Brief:
    Unter den fünf Sinnen und vier
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