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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition)
Autoren: Deon Meyer
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Rest seines Lebens. Genauso, wie er den Alkohol aufgegeben hatte, so würde er auch das verdammte Fluchen sein lassen.
    Und morgen, wenn sie wieder nüchtern war, würde er Alexa die Sache mit dem Fall Sloet erklären, sich bei ihr entschuldigen und sie bitten, die anderen beiden anzurufen und ihnen zu sagen, dass seine Bewunderung und seine Nervosität ihn zu seiner Reaktion getrieben hatten. Vielleicht war so etwas auch schon anderen passiert, vielleicht war er nicht der Einzige.
    Dann dachte er daran, wie schön Alexa ausgesehen hatte und an seine aufflammende Hoffnung auf einen schönen Abend bei ihr zu Hause. Wir hatte er nur so dumm sein können! Er schnaubte verächtlich, in seinem Valke-BMW auf der N1. Warum konnte in diesem Sch… in diesem blöden Leben nicht mal etwas glatt laufen?
    Blöd. Das neue Wort machte ihm keinen Spaß.
    Vor dem Kunstekaap hielt er an. Sein Handy klingelte. Bestimmt war das wieder der Leiter des Forums, wegen Alexa. Rasch meldete er sich, um Bescheid zu sagen, dass er schon da war.
    »Griessel.«
    »Kaptein? Hier spricht Tommy Nxesi aus Groenpunt.« Die Stimme klang etwas unsicher.
    Griessel brauchte einen Moment, bis es ihm wieder einfiel. Das war der Adjuntant-Offizier, der ursprünglich im Fall Sloet ermittelt hatte.
    »Guten Abend, Tommy.«
    »Soll ich noch reinkommen, Kaptein?«
    »Nein …« Dann wurde ihm klar, dass der Kollege auf Bitten John Afrikas die ganze Zeit auf seinen Anruf gewartet haben musste. »Tut mir leid, Tommy, ich hätte Bescheid sagen sollen.« Griessel dachte an das, was ihm mit Alexa bevorstand. »Jetzt ist es schon ein bisschen spät … Können wir uns morgen unterhalten?«
    »Du brauchst mich also heute Abend nicht mehr?«
    »Nein, vielen Dank.«
    »Gut«, seufzte Tommy erleichtert.
    »Danke.« Dann fiel Bennie ein, dass er sich den Tatort einmal ansehen wollte. »Hast du noch die Schlüssel von Sloets Wohnung?«
    »Ja, aber nicht hier bei mir.«
    »Nein, ich meine, morgen früh – können wir morgen früh mal zusammen reingehen?« Er versetzte sich in Nxesis Lage, die er nur allzu gut kannte, weil er selbst schon einmal in der gleichen Situation gewesen war, und fügte hastig hinzu: »Du bist der Experte für diesen Fall. Mich würde deine Meinung interessieren.«
    »Geht klar, Kaptein. Um welche Uhrzeit?«
    »Um neun?«
    »Okay. Wir treffen uns dort, danke, Kaptein.«
    Griessel steckte das Handy in die Jacketttasche.
    Er musste seine Gedanken beisammenhalten.
    Er erschrak, als er sie im Büro des Verwalters sah. Ihr Make-up war verlaufen, die Haare hingen ihr wirr ins Gesicht, ihr Kleid war zu tief hinuntergerutscht, eine Sandale lag neben ihr, eine trug sie noch. Breitbeinig saß sie auf einem Stuhl, die Ellbogen auf den Knien, und wiegte sich hin und her.
    »Alexa …«
    Langsam hob sie den Blick. Er sah, dass sie sturzbetrunken war. Ihr Blick war unstet. Langsam verzog sie das Gesicht. Sie versuchte, aufzustehen, schaffte es aber nicht. Dann fing sie an zu weinen.
    Er ging zu ihr, half ihr auf und wollte ihr Kleid hochziehen, aber sie fiel ihm um den Hals. Sie roch nach Alkohol und Parfüm.
    »Ich bin ja da«, sagte er. »Es tut mir so leid!« Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich.
    Sie schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals, und warme Tränen flossen ihm in den Kragen. »Ich bin …«, lallte sie stockend. »Ich bin eine solche Versagerin, Bennie!«
    »Nein, das bist du nicht«, entgegnete er.
    Der Geschäftsführer bückte sich und hob ihre Sandale und die kleine Handtasche auf, die über der Stuhllehne gehangen hatte. Den Schuh hielt er mit einem Finger, als wäre er dreckig, mit angewidertem Gesicht.
    Bennie nahm den Schuh und die Handtasche an sich. Alexa konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    »Komm«, sagte er leise. »Komm, fahren wir nach Hause.«
    Im Auto redete sie zusammenhangloses Zeug, den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt. »Ein Störenfried bin ich, Bennie. Sonst nichts … die – die wissen …« Mit unsicheren Fingern öffnete sie die Handtasche, holte ihre Zigaretten heraus, ließ das Feuerzeug fallen.
    Es schmerzte ihn, sie so zu sehen, denn es war seine Schuld. Er rang nach Worten, wollte sie beruhigen, doch heraus brachte er nur: »Es tut mir so furchtbar leid!«
    Sie schien ihn gar nicht zu hören. Auf der Suche nach dem Feuerzeug tastete sie den Boden ab, gab auf, ließ sich wieder im Sitz zurückfallen und verfiel in eine weinerliche Litanei: »Die haben mich durchschaut.« Unablässig wiederholte sie diesen
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