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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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einer Achterbahn. Sagen Sie mal … das bleibt unter uns, Ehrenwort … aber wollen Sie mit Ihrem Großmuttermittelchen den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?«
    Er musste erneut loslachen. Die Stewardess musterte ihn empört. Sie konnte nichts Lustiges an der Situation finden und ließ es ihn wissen.
    Ein gewaltiges Luftloch schleuderte die Stewardess gegen die Tür des Cockpits. Lukas schenkte ihr ein breites Lächeln und verpasste seiner Nachbarin eine Ohrfeige. Die zuckte zusammen und öffnete ein Auge.
    »Und schon ist sie wieder unter uns! Wie viel Miles bringt Ihnen diese kleine Reise?«
    Er beugte sich vor, um ihr ins Ohr zu flüstern:
    »Sie brauchen sich nicht zu schämen; sehen Sie sich nur die anderen an, sie sind alle dabei zu beten, das ist vielleicht lächerlich!«
    Ihr blieb keine Zeit zu antworten, denn beim ohrenbetäubenden Lärm der Motoren hatte die Maschine am Boden aufgesetzt. Der Pilot bremste das Flugzeug, und heftige Wassergarben peitschten an den Rumpf. Schließlich kam die Maschine zum Stillstand. Die Passagiere applaudierten dem Piloten oder falteten die Hände, um Gott zu danken, dass er sie gerettet hatte. Wütend löste Lukas seinen Sicherheitsgurt, hob die Augen gen Himmel, sah auf seine Uhr und bewegte sich zum Vorderausgang.
    *
    Der Regen war noch heftiger geworden. Zofia parkte den Ford am Straßenrand vor dem Wolkenkratzer. Sie klappte die Sonnenblende herunter, sodass die kleine Plakette mit den Buchstaben CIA sichtbar wurde. Sie rannte los, suchte in ihrer Tasche nach Kleingeld, steckte die einzige Münze, die sie fand, in die Parkuhr. Dann überquerte sie den Vorplatz und eilte an den drei Drehtüren der Haupthalle des majestätischen Pyramidengebäudes vorbei. Wieder vibrierte der Piepser an ihrem Gürtel: Sie verdrehte die Augen gen Himmel.
    »Tut mir leid, aber feuchter Marmor ist äußerst rutschig! Jeder weiß es, außer vielleicht die Architekten …«
    Man scherzte oft im oberen Stockwerk des Turms und sagte, der Unterschied zwischen den Architekten und Gott sei, dass Gott sich nicht für einen Architekten halte.
    Sie lief die Außenmauer des Gebäudes entlang, bis sie an eine Steinplatte gelangte, die sie an ihrer helleren Färbung erkannte. Sie legte die Hand darauf. Eine Wand verschwand seitlich in der Fassade. Zofia trat durch die Öffnung, die sich sogleich wieder schloss.
    *
    Lukas war aus dem Taxi gestiegen und eilte festen Schrittes über den Vorplatz, den Zofia wenige Augenblicke zuvor überquert hatte. Auf der anderen Seite desselben Turms legte er, wie sie, die Hand auf die Steinplatte, die, etwas dunkler als die anderen, zur Seite glitt, und er trat in den westlichen Pfeiler des Transamerica Building.
    *
    Zofia hatte keine Mühe, sich an das Halbdunkel des Korridors zu gewöhnen. Nach sieben Biegungen gelangte sie in eine große mit weißem Granit ausgekleidete Halle mit drei Aufzügen. Die Höhe des Raumes war schwindelerregend. Neun gewaltige Glaskugeln unterschiedlicher Größe, an Drähten befestigt, deren Verankerung man nicht sehen konnte, verbreiteten ein milchiges Licht.
    Jeder Besuch in der Agency war für sie eine Quelle des Staunens. Die Atmosphäre, die an diesen Orten herrschte, war einzigartig. Sie begrüßte den Pförtner, der sich hinter seinem Schalter erhoben hatte.
    »Hallo, Peter, geht’s Ihnen gut?«
    Zofias Zuneigung für den Mann, der seit jeher über den Eingang der Agency wachte, war echt. Jede Erinnerung an diesen Zugang zu den so begehrten Türen war mit seiner Gegenwart verbunden. War nicht ihm die friedliche und beruhigende Atmosphäre zu verdanken, die trotz des starken Durchgangsverkehrs an der Pforte zum Hauptsitz herrschte? Selbst an Tagen großen Ansturms, wenn sich Hunderte an den Toren drängten, gestattete Peter, alias Petrus, weder Durcheinander noch Gerangel. Der Sitz der CIA wäre einfach nicht derselbe ohne die Anwesenheit dieses gelassenen und aufmerksamen Peter.
    »Viel Arbeit in der letzten Zeit«, sagte Peter. »Sie werden erwartet. Wenn Sie sich umziehen wollen … Ich müsste Ihren Garderobenschlüssel irgendwo haben … Einen Moment, bitte …«
    Er begann in den Schubladen des Empfangsschalters zu wühlen und murmelte:
    »Es sind so viele! Wo könnte ich ihn nur hingetan haben?«
    »Keine Zeit, Peter!«, sagte Zofia und steuerte auf die Sicherheitstür zu.
    Die Glastür öffnete sich. Zofia eilte zum linken Aufzug, Peter rief sie zurück und deutete auf die Expresskabine in der Mitte, diejenige, die
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