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Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
Autoren: Thomas C. Brezina
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Deshalb bleibe ich hier.«
    Sein Benehmen war verrückt.
    »Und wie sieht der ›Psychoterror‹ aus?«, fragte Penny vorsichtig.
    »Sie hat Spinnen! Die klettern am liebsten in Betten. Ich hatte schon dreimal eine. Eine hat mich sogar gebissen.«
    »Was für Spinnen?«
    Kolumbus zeigte mit den Fingern eine Größe, die nur Vogelspinnen hatten. »Solche Viecher sind das. Sie hat mindestens zehn davon in ihrem Zimmer. Aber bei mir kriegt sie keine mehr rein.«
    »Armer Kolumbus«, sagte Penny.
    Ihr älterer Bruder machte ein Gesicht wie Romeo, wenn er Trost brauchte.
    »Ich kann es mir nicht leisten, drei Monatsmieten zu verlieren.« Er schwang die Faust zur Wand. »Diese Teufelsbraut kriegt mich nicht klein. Ganz sicher nicht.«
    »Was ist mit den beiden anderen?« Ivan hatte sich erinnert, dass noch zwei Namen an der Tür standen.
    »Bereits ausgezogen. Rosa nach nur zwei Tagen und Kevin nach zwei Wochen. Von ihnen weiß ich, was Elvira für ein Spiel treibt.« Kolumbus beugte sich verschwörerisch vor. »Ich glaube, sie ist selbst eine Spinne. Sie schleicht an der Uni herum und quatscht alle an, die am schwarzen Brett nach einer Wohnmöglichkeit suchen. Dann bietet sie ihre Wohnung an wie auf einem Basar und schon hat sie das nächste Opfer in ihrem Netz.«
    »Ich mag Spinnen«, sagte Penny und ging Richtung Tür.
    »He, bleib da, wo willst du hin?«
    Kolumbus ruderte wild mit beiden Armen, aber Penny war nicht aufzuhalten.
    Ohne anzuklopfen, platzte Penny in Elviras Zimmer. Für einen Moment musste sie die Augen schließen. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Elvira lebte in einer Mischung aus Plüsch und glänzendem Lack in knalligem Pink und Schwarz. Mit dem Rücken gegen einen Schrank gelehnt, saß sie auf dem Boden und wippte zur Musik, die sie aus Kopfhörern hörte. Sie hatte die Lautstärke aufgedreht und bemerkte Penny zuerst nicht.
    Auf einem Regal an der gegenüberliegenden Wand standen vier kleine Plastikboxen, alle mit Gittern abgedeckt. In jeder Box hockte ein dunkles Tier.
    »He, verzieh dich!«, schnauzte Elvira Penny an, als sie den ungebetenen Gast bemerkte.
    Lächelnd schloss Penny die Tür hinter sich.
    »Du sollst die Fliege machen!«
    Penny lächelte einfach weiter.
    Elvira riss sich die Kopfhörer von den Ohren und schleuderte sie zur Seite. Wütend sprang sie auf und stürzte sich auf Penny. Sie packte sie am Arm und wollte sie aus ihrem Zimmer werfen.
    »Hau ab!«
    Aber Penny wollte bleiben. Mit einer energischen Armbewegung schüttelte sie Elvira ab und trat auf das Regal zu.
    Elvira griff an ihr vorbei nach einer der Spinnenboxen, streckte sie Penny drohend entgegen und tat, als wollte sie den Deckel abheben.
    »Das ist Killer Nr. 1. Ihr Biss ist tödlich. Willst du sie streicheln?«
    »Gerne«, erwiderte Penny ruhig.
    »Die beißt dich, und du musst ins Krankenhaus!«, warnte Elvira.
    »Ich habe keine Angst.« Penny nahm das Gitter ab, ließ es zu Boden fallen und hob die dicke Vogelspinne unerschrocken heraus. Das Tier mit den pelzigen Beinen hockte auf ihrer Handfläche.
    »Diewird dich beißen … «, sagte Elvira lahm.
    »Vogelspinnen können beißen, aber ihr Gift ist nur so stark wie ein Wespenstich.« Penny redete vor sich hin, als wäre Elvira gar nicht da. »Sie mögen dunkle Höhlen und Wärme. Deshalb schlüpfen sie auch gerne unter Bettdecken.«
    »Du blöde Kuh!«, schimpfte Elvira los.
    »Was du tust, ist Tierquälerei!« Penny setzte die Spinne in die Box zurück. »Diese Schachteln sind viel zu klein für die Spinnen.«
    Schnaubend drückte Elvira das Gitter auf die Box und stellte sie zurück ins Regal.
    »Halt dich da raus, du Tiertante!«
    »Ich kaufe dir die vier ab«, bot Penny an. »Mir tun sie nämlich leid. Und wenn du weiter deine Untermieter rausekeln willst, denk dir was anderes aus. Ohne Tiere.«
    »Was geht dich das an, Miss Wichtig?«
    »Ich kann es nicht leiden, wenn Tiere gequält werden.«
    »Sind doch nur Spinnen.«
    »Na und? Glaubst du, nur Kuschelhäschen haben Gefühle?« Penny ballte zornig die Fäuste.
    »Hau ab, sonst ruf ich die Polizei!«
    »Gerne.« Penny setzte sich auf den Boden. »Dann zeige ich ihnen, wie du die Spinnen hältst. Das ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.«
    Elvira stürmte aus dem Zimmer. Von draußen schrie sie: »So was gibt’s doch gar nicht.«
    Penny sprang auf, nahm die vier Plastikboxen aus dem Regal und stapelte sie übereinander. Dann lief sie hinaus auf den Flur und Richtung Wohnungstür. Im Laufen
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