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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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Lichtstrahl verdunkelte, so daß sowohl die Felspfeiler als auch sie, die darauf stand, unsichtbar wurden. Wenig später flammte er noch einmal für einen Moment auf, und die Spitze der Steinsäule war deutlich sichtbar – doch sie war leer, so wie sie es, mit Ausnahme der Vögel, die dort nisteten, seit Anbeginn der Welt gewesen war.
    Umslopogaas und ich schüttelten den Kopf und setzten schweigend unseren Weg fort.
     
    Dies war das letzte, das ich von der wunderbaren Ayesha sah, – falls ich tatsächlich sie gesehen haben sollte, und nicht nur ihren Geist. Doch muß gesagt werden, daß ich mir während des ganzen ersten Teils unserer Reise, bis wir die großen Sümpfe hinter uns gelassen hatten, ihrer Gegenwart bewußt war, oder das zumindest glaubte. Außerdem wurde sie auch von anderen gesehen, oder zumindest jemand, der sie gewesen sein mochte. Und das geschah so: Wir befanden uns inmitten des großen Sumpfes, und die erfahrenen Führer, die uns vorangingen, gelangten an eine Stelle, wo der Weg sich gabelte und sie nicht wußten, welche Abzweigung sie wählen sollten. Schließlich entschieden sie sich, die rechte zu nehmen, und wollten diese Richtung einschlagen, zusammen mit denen, die die Sänfte von Inez trugen, an deren Seite, wie gewöhnlich Hans ging.
    In diesem Augenblick warfen sich die Führer, wie mir Hans später berichtete, zu Boden, und er sah vor sich eine weißverschleierte Gestalt stehen, die stumm auf die linke Abzweigung deutete und dann im Nebel zu verschwinden schien. Ohne ein Wort erhoben sich die Führer und folgten dem nach links abzweigenden Pfad. Hans hielt die Sänfte an, bis ich sie erreicht hatte, und berichtete mir, was vorgefallen war, während Inez ebenfalls auf ihre kindliche Art etwas von einer ›Weißen Frau‹ plapperte.
    Aus reiner Neugier ging ich den nach rechts führenden Pfad ein Stück entlang und versank nach nur wenigen Schritten in einem Sumpfloch, aus dem ich mich nur unter Schwierigkeiten befreien konnte, und gerade noch rechtzeitig, denn wie ich danach durch Stochern mit einem langen Stecken feststellte, war der Morast über der dünnen Decke aus ineinander verfilzten Schilfhalmen bodenlos. In dieser Nacht befragte ich die Führer nach diesem Zwischenfall, doch ohne jedes Ergebnis, da sie vorgaben, nichts gesehen zu haben. Für keine dieser Erscheinungen kann ich irgendeine Erklärung anbieten, außer daß es genauso schwer ist, sich von der Gewohnheit der Halluzination zu befreien, wie von jeder anderen.
    Es ist nicht nötig, alle Einzelheiten unserer langen Heimreise zu schildern, also will ich mich auf die Feststellung beschränken, daß wir unsere Träger und die Eskorte entließen, nachdem wir auf der anderen Seite des schrecklichen Sumpfes höheren Boden erreicht hatten, und nur eine Sänfte für Inez zurückbehielten, in welcher die Zulus sie trugen, wenn sie müde wurde, und schließlich, nachdem wir den Sambesi sicher überquert hatten, eines Abends das Haus erreichten, das Strathmuir genannt wurde.
    Hier fanden wir den Wagen und die Ochsen so vor, wie wir sie zurückgelassen hatten, und wurden von meinem Zulu-Gespannführer und dem Voorlooper , die überzeugt waren, daß wir längst tot wären und schon daran dachten, allein nach Hause zu fahren, stürmisch begrüßt. Und auch Thomaso begrüßte uns überschwenglich, obwohl auch er, wie die Zulus, erstaunt war, uns lebend wiederzusehen und darüber sicher nicht sonderlich erfreut war. Ich berichtete ihm, daß Captain Robertson in einem Kampf getötet worden sei, bei dem er seine Tochter von den Kannibalen befreit habe, die sie verschleppt hatten, eine Information, die ich ihn bat, für sich zu behalten.
    Ich befahl auch den Zulus, durch Umslopogaas und Goroko, daß weder jetzt noch später etwas von unseren Abenteuern verbreitet werden durfte, da sonst der Fluch der Weißen Königin auf sie fallen und ihnen Unglück und Tod bringen würde. Ich setzte hinzu, daß der Name dieser Königin und alles, was mit ihr und ihren Taten zusammenhing, in ihren Herzen verschlossen bleiben müßte. Es sollte wie bei den Namen toter Könige sein, die niemals ausgesprochen werden durften. Und sie sagten ihren Namen in der Tat auch niemals, und sprachen auch niemals von der Geschichte unserer Suche, da sie sowohl Angst vor Ayesha hatten, die sie für die größte aller Hexen hielten, als auch vor der Axt ihres Häuptlings, Umslopogaas.
    Inez ging an jenem Abend zu Bett, offenbar ohne ihr altes Zuhause wiederzuerkennen,

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