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Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig
Autoren: Michaela Sit
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Weinen des Kindes in seiner Bedeutung richtig zu entschlüsseln (Weinen auf Grund von Hunger, Unwohlsein, Schmerzen, Langeweile …).
Die Bindungsperson geht angemessen auf die Signale ein, sie reagiert also beispielsweise mit Körperkontakt bei einem stark erregten Baby oder mit beruhigendem Zureden bei einem Krabbelkind.
Die Bindungsperson reagiert prompt, also innerhalb einer für das Kind noch tolerierbaren Frustrationszeit, auf die Bedürfnisse des Säuglings, damit er zwischen seinem eigenen und dem Verhalten der Bindungsperson eine Verbindung erkennen kann.
    Zum Bindungsverhalten
    Das Bindungsverhalten verändert sich im Laufe des Lebens. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist das »ursprüngliche«, direkt beobachtbare Bindungsverhalten im Sinne von Annäherung und Entfernung von Bindungspersonen nicht mehr so offensichtlich. Dennoch hat die Forschung auf Basis der Bindungstheorie Zusammenhänge zwischen frühem Bindungsverhalten und dem Verhalten älterer Kinder, Jugendlicher und Erwachsener gefunden.

    In einem Internet-Elternforum fragt eine besorgte Mutter:
    Mein Baby liegt im Gitterbett und schreit und strampelt, es ist nicht zu beruhigen. Wie macht ihr das bei euren Kindern? Soll ich mein Kind in den Stubenwagen oder in seine Wippe legen, aber seinem Weinen nicht weiter nachgeben, weil ich noch arbeiten und den Haushalt erledigen muss? Ich fürchte, dass mein Baby nun langsam doch zu einem Schreikind wird, was es anfangs gar nicht war. Ich möchte allerdings auch nicht, dass es weiß, dass es nur einmal kurz zu schreien braucht und dann alles bekommt. Was soll ich nur tun?
    Diese Mutter könnte die Resilienz ihres Kindes stärken, indem sie es aufnimmt und beruhigt, während sie versucht herauszufinden, was es braucht. Hat es Hunger, ist es nass, ist ihm zu warm oder zu kalt, zwickt die Windel oder braucht es Zuspruch und Zärtlichkeit?

    Wenn Sie als Eltern die Hauptbezugspersonen Ihres Kindes werden wollen, dann müssen Sie auf seine Bedürfnisse eingehen. Denn ein Baby bindet sich nicht automatisch an seine Eltern, sondern entwickelt seine wichtigsten Bindungen zu jenen Menschen, von denen es am meisten Zuwendung erfährt.
    Einige praktische Tipps
Lassen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr nicht allein, sondern sorgen Sie dafür, dass es immer eine Bezugsperson erreichen kann.
Bedenken Sie, dass Ihr Kind überfordert ist, wenn Betreuungspersonen zu häufig wechseln oder es zu viele Betreuungspersonen gibt.
Vertrauen Sie Ihren eigenen Fähigkeiten: Ganz sicher werden Sie bald herausfinden und rechtzeitig wahrnehmen, was Ihr Kind Ihnen »sagen« möchte.
Ihr Baby teilt Ihnen mit, ob Ihr Fürsorgeverhalten bei ihm die gewünschte Wirkung erzielt. Wendet es sich von Ihnen ab, macht es sich in Ihrem Arm »steif«, zeigt es verstärkte Unruhe oder quengelt und weint es, dann drückt es aus, dass es weiterhin unangenehme Empfindungen hat: Am besten, Sie probieren nacheinander verschiedene Fürsorgeangebote aus, bis das Passende gefunden worden ist. Je besser Sie sich in Ihr Baby einfühlen können, desto treffsicherer werden Sie reagieren.
Versuchen Sie, »prompt« auf die Bedürfnisse Ihres Babys zu antworten. So kann es eine Verbindung zwischen seinem und Ihrem Verhalten herstellen: Mama oder Papa kommt, wenn ich nach ihr oder ihm rufe. Dadurch vermitteln Sie Ihrem Baby ein Gefühl der sogenannten Selbstwirksamkeit: Das fördert seine Bereitschaft, sich bei Bedarf wieder an seine Bezugsperson zu wenden.
Versuchen Sie, angemessen zu reagieren: Geben Sie Ihrem Kind genau das, was es jetzt gerade braucht. Die Angemessenheit verändert sich mit der Entwicklung Ihres Kindes. Ein stark erregtes zwei Monate altes Baby lässt sichbeispielsweise am besten durch Körperkontakt beruhigen, während zur Beruhigung eines Krabbelkindes mitunter schon anerkennendes Zureden hilft.
Zwischen dem sechsten und neunten Monat beginnt Ihr Kind zu »fremdeln«: Es fürchtet sich vermehrt vor fremden Menschen. Damit lernt es sich zu schützen, es sorgt für einen angemessenen Abstand zu Fremden. Zeigen Sie Verständnis für dieses Verhalten. Dadurch wird auch die Bindung Ihres Kindes an Sie als seine Eltern stärker.
    Das Wichtigste in Kürze
    Zwischen dem dritten und achtzehnten Monat entwickelt sich die Eltern-Kind-Bindung. Wer für das Baby die Hauptbezugsperson ist, zeigt sich deutlich, wenn es müde oder ängstlich ist: Von ihr lässt sich das Kind sofort und spontan in den Arm nehmen, trösten und beruhigen. In den ersten
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