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Showman

Showman

Titel: Showman
Autoren: Jason Dark
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Sie war verschwunden, ebenso wie ihr Freund Steven. »Sie sind beide nicht mehr da«, sagte ich leise.
    »Wie? Wen meinst du?«
    »Doris und Steven.«
    »Verdammt!« Mehr sagte Suko nicht. Aber er stand jetzt auf, um sich ebenfalls umzuschauen. »Da war doch was, John, ich erinnere mich sehr genau daran. Irgend etwas ist da gewesen, das eigentlich nicht hierher gepaßt hat. Ich weiß es genau, ich bin fest davon überzeugt, daß dies der Fall…«
    »Sie sind gegangen.«
    »Richtig, John. Und wohin?«
    Lange brauchte ich nicht zu überlegen, bis es mir einfiel. »Zur Toilette. Man hat es mir gesagt. Dir nicht?«
    »Doch – auch.«
    »Wunderbar. Dann werden sie noch dort sein. Wir sollten nachschauen.« Ich fühlte mich wieder fit. Der Druck war verschwunden.
    Ich konnte normal und frei atmen, und ich würde mir auf keinen Fall mehr in die Suppe spucken lassen, das stand fest.
    Mit langen Schritten näherte ich mich dem Flur, betrat ihn und war doch ein wenig enttäuscht, weil ich damit gerechnet hatte, zumindest Steven Dancer dort zu sehen. Aber der Flur war leer. Es gab ihn nicht, es gab auch die Frau nicht, wir standen am Anfang und konnten uns nur anschauen.
    »Da ist irgendwas schiefgegangen«, murmelte Suko, »und dies an uns beiden vorbei.«
    »Nicht nur irgendwas, sondern eine ganze Menge«, gab ich meine Ansicht kund. »Es muß dem Showman gelungen sein, uns auf eine bestimmte Art und Weise auszuschalten. Knallhart, einfach so. Wir haben keine Chance gehabt, uns einzumischen.«
    »Also war es nur ein Vorwand, als man uns erklärte, daß sie zur Toilette gehen wollten.«
    »So sehe ich es auch.«
    Beim Stichwort Toilette war ich nicht mehr zu halten. Sekunden später öffnete ich die Tür und schaltete sofort das Licht ein.
    Vor meinen Füßen lag Steven Dancer. Das Licht war kalt, es machte das Gesicht des Zeichners noch blasser, als es eigentlich schon war. Beim ersten Hinschauen hätten wir auch an einen Toten denken können, nur traf das nicht zu. Er war nicht tot, er war nur bewußtlos, wie ich nach einer raschen Untersuchung feststellte.
    Suko, der in der offenen Tür stand, schaute mir dabei zu und sprach, als ich den Kopf hob. »Man hat uns reingelegt, John. Man hat uns einfach fertiggemacht.«
    »Aber wie?«
    Mein Freund hob die Schultern. »Kennst du den Showman genau? Weißt du, mit welchen Kräften man ihn ausgestattet hat?«
    »Leider nicht.«
    »Das ist unser Problem.«
    »Was machen wir mit ihm?«
    Ich hob die Schultern. »Wir müßten uns um ihn kümmern, aber andere Dinge sind wichtiger. Doris ist verschwunden.«
    »Die, die ihn niedergeschlagen hat – sollen wir über den Grund spekulieren?«
    Ich stellte mich wieder hin und schüttelte den Kopf. »Nein, das hat keinen Sinn. Es würde auch nur Zeit kosten. Meiner Ansicht nach ist sie in den Dunstkreis des Showman hineingeraten, eine andere Möglichkeit gibt es nicht für mich.«
    »Da kannst du recht haben. Er hat sie gelockt. Sie ist nicht mehr hier, sondern draußen. Verdammt, es wird schwer sein, einen derartigen Vorsprung aufzuholen.«
    »Und wo könnten sie sein?«
    Suko hob die Schultern.
    Ich senkte den Blick und schaute in das blasse Gesicht des Bewußtlosen. »Es wäre wohl besser, wenn wir versuchen würden, ihn wieder aus seinem Zustand hervorzuholen.«
    »Was versprichst du dir davon? Die Lösung?«
    »Zunächst einen Hinweis. Er ist mit dem Showman direkt konfrontiert worden. Vielleicht weiß er Bescheid, wo er sich aufhalten könnte.«
    »Wenn er das Theater nicht abgefackelt hätte, wüßte ich, wo ich zu suchen hätte«, meinte Suko.
    »Du wirst lachen, aber daran habe ich auch schon gedacht.«
    Uns saß die Zeit zwar im Nacken, aber wir brauchten Informationen, um effektiv sein zu können. Und die konnte uns nur Steven Dancer geben, der Mann mit der mächtigen Beule auf dem Kopf.
    Mit einem feuchten Lappen wischte ich durch sein Gesicht, aber es brachte nichts. Er blieb tief in seinem Zustand verwurzelt. Es konnte Stunden dauern, bis er wieder fit war.
    Ich stand auf. »Komm, wir verschwinden hier.«
    »Soll ich fragen, wohin?«
    »Zunächst einmal raus aus dem Haus. Alles andere wird sich hoffentlich ergeben. Ich rechne damit, daß uns der Showman als seine Feinde einstuft. Und Feinde sind dazu da, ausgerottet zu werden, so wird er denken, davon gehe ich aus.«
    »Dann mal los!«
    Siegessicher waren wir nicht, als wir in den Hausflur traten und dort das Licht einschalteten. Ich warf einen Blick auf meine Uhr.
    Genau
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