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Showman

Showman

Titel: Showman
Autoren: Jason Dark
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Erzählung mit dabeigewesen.
    »Essen Sie zuerst, Steven.«
    »Danke.«
    Ich erhielt ebenfalls einen Hamburger. Suko aß nur Salat, und wir tranken Limo. Mir gefiel nur nicht, daß in den Bechern Eiswürfel klimperten und das eigentliche Getränk verwässerten.
    Unser Gast aß mit einem guten Appetit, und auch wir ließen keinen Krümel übrig.
    Dancer lächelte uns an. »Danke, das habe ich wirklich gebraucht. Über allen anderen Sorgen sollte man die Mahlzeiten wir klick nicht vergessen, denke ich.«
    »Da haben Sie recht. Fühlen Sie sich fit, mit Ihrem Bericht fortzufahren?«
    »Ja, natürlich, da gibt es ja nicht mehr viel zu berichten.« Er räusperte sich und wischte mit einer Papierserviette die letzten Spuren des Hamburgers von seinem Mund weg. »Ich hatte mich aus dem Kloster entfernt mit der Gewißheit und dem Versprechen, immer wieder zurückkehren zu dürfen, wenn mir danach war. Ich brauchte eine gewisse Zeit, um einen Plan zu fassen. Wie gesagt, ich war kein Fan der Gruppe mehr, der Haß überwog, und ich wußte, daß ich etwas tun mußte.« Er rieb seine Nase. »Allein, ganz allein, verstehen Sie?« Er nickte uns zu.
    »Ja, das ist uns klar«, sagte Suko.
    Steven Dancer lehnte sich wieder zurück und hob die Arme, wobei diese Geste nicht hilflos wirkte. »Ich habe hin und her überlegt, wie ich es anstellen sollte. Ich wollte keinen mit dabei haben, auch meinen Freund aus dem Kloster nicht. Es dauerte mehr als zwei Wochen, bis ich mich entschieden hatte, etwas zu unternehmen. Zuvor aber rief ich meinen Freund im Kloster an. Auf irgendeine Art und Weise wollte ich mir trotz allem Rückendeckung holen, aber ich hatte Pech. Er war nicht da. Er hat Urlaub bekommen, um an der Beerdigung eines Onkels teilzunehmen, der in Frankreich lebte und auch dort gestorben war.« Er tippte gegen seine Brust.
    »In mir aber steckte ein wilder Drang, etwas zu unternehmen. Ich wußte, daß ich es sein mußte, daß ich auserwählt war.«
    »Taten Sie es dann?«
    »Ja, zumindest hatte ich es vor. Ich sagte ja schon bei der ersten Erzählung, Mr. Sinclair, ich habe mich richtig darauf vorbereitet, und ich habe sogar gebetet, weil ich mir irgendwie Rückendeckung holen wollte. Sie wissen, bei wem?«
    Wir nickten.
    »Dann kam der Abend und damit auch die Dunkelheit, wo ich fest entschlossen war, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Ich erinnere mich, als wäre es heute.«
    »Gingen Sie schon mit den beiden Kanistern los?« fragte Suko.
    »Sicher«, flüsterte Steven Dancer. »Ich habe mir meine Kanister mitgenommen, und beide waren voll mit Benzin. Ich bin kein Bastler und hätte es auch nie geschafft, irgendwelche Molotow-Cocktails herzustellen, aber mit den Kanistern würde ich zurechtkommen, und ich hatte mir auch aus alten Lappen Zündschnüre gedreht. Als ehemaliger Fan wußte ich natürlich, wo sich die Gruppe aufhielt, wenn sie probte. Das geschah immer zwischen den Auftritten, denn oft genug wurden die Zuhörer mit neuen Songs konfrontiert, die während einer derartigen Probe aus dem Bauch heraus entstanden waren. In diesem Theater kannte ich mich aus. Mir war auch die Umgebung bekannt…«
    Seine Stimme sackte weg, verschwand aber nicht ganz, sie wurde nur leiser. Der Blick veränderte sich ebenfalls, er war in weite Fernen gerichtet. Für Suko und mich sah es aus, als wäre dieser noch junge Mann tief in seinen Erinnerungen versunken.
    Er sprach weiter, diesmal sehr plastisch, so daß wir den Eindruck haben konnten, all das genau mitzuerleben, was an diesem besagten späten Abend geschehen war…
    ***
    Steven Dancers Erzählung
    Ich hatte mir eine ideale Nacht ausgesucht, denn am Himmel leuchtete kein einziger Stern.
    Die gesamten Gestirne waren hinter einer dicken Wolkendecke verborgen, und besser hätte es für mich gar nicht laufen können.
    Trotzdem war ich sehr vorsichtig. Die andere Seite hatte immer etwas zu verbergen, das schlechte Gewissen war permanent vorhanden. Ich mußte damit rechnen, daß sie Wächter aufgestellt hatten. Wenn ich denen in die Arme lief und diese mich mit den Kanistern erwischten, war ich geliefert. Ich hatte mich für kleine Kanister aus Kunststoff entschieden, deren Griffe gut zu fassen waren. Eigentlich hatte ich einen mutigen Schritt getan, aber ich selbst kam mir nicht mutig vor. Ich hatte Angst. Wenn sie mich erwischten, würde es mir so ergehen, wie sie es in ihren Texten androhten.
    Einen Tod nach Art des Satans!
    Es war ein ziemlich lauer Abend. Der Wind wehte aus Richtung
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