Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition)
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Uhr   30 am Abend des 2. Oktober 2001 arbeitete ich in der Notaufnahme am St.   Luke’s Hospital, New York City. Man hatte mich für den radiologischen Befund einer Schusswunde bei einem Polizisten hinzugezogen. Röntgenaufnahmen, Halswirbeluntersuchung und Computertomographie waren erledigt, und ich war gerade mit den Filmen zur Notaufnahme zurückgekehrt, als fünf junge Latinos in den Farben einer Gang durch den Haupteingang der Notaufnahme stürmten und mit automatischen Waffen um sich schossen.
    Sämtliche auf der Station Anwesenden warfen sich zu Boden, als der Kugelhagel alles in Sichtweite durchsiebte – Computermonitore, Weißwandtafeln, alles. Die Gangmitglieder schwärmten aus und riefen einander zu: ›Findet und tötet ihn!‹ Zwei hatten automatische Gewehre, die drei anderen halbautomatische Pistolen.«
    Swain hörte schweigend zu, während Dickson die Vorfälle jenes Abends wiedererzählte. Er erinnerte sich, dass man ihm inzwischen berichtet hatte, der verwundete Polizist sei beim Sittendezernat gewesen. Offenbar hatte er als V-Mann bei einer Bande gearbeitet, deren Mitglieder in Queens als Crackdealer auftraten, und seine Deckung war bei einer verpfuschten Razzia aufgeflogen. Er war während der Schießerei am Arm verwundet worden, und die Leute von der Gang – stinksauer über seine Rolle bei der Durchsuchung – kamen, um ihm den Rest zu geben.
    Dickson las weiter: »Ich stand gerade vor dem Zimmer des verwundeten Cops, als die fünf Männer das Krankenhaus stürmten. Es herrschte ein Höllenlärm – Menschen schrien, die Waffen der Männer dröhnten –, und ich ging hinter der nächsten Ecke in Deckung.
    Dann sah ich plötzlich einen von der Gang, einen mit Pistole, auf das Zimmer des verwundeten Polizisten zulaufen. Ich weiß nicht genau wieso, aber als ich sah, wie er die Tür aufstieß und kurz darauf ins Zimmer grinste – da habe ich ihn von hinten angesprungen und ihm einen harten Schlag versetzt.
    Wir sind beide gegen den Türrahmen geknallt, aber er hat mir seinen Ellbogen gegen den Mund gerammt – wobei mir die Lippe aufplatzte –, und wir sind auseinander gefallen. Anschließend wollte er die Pistole auf mich richten, ehe ich auch nur wusste, was los war.
    Mitten in der Bewegung fing ich sein Handgelenk auf und drückte die Waffe von mir weg, da tauchte eines der anderen Gangmitglieder vor uns auf.
    Dieser zweite junge Mann sah uns kämpfen und richtete sofort seine Pistole auf mich – ich hielt das erste Bandenmitglied noch immer am Handgelenk fest. Ich fuhr herum und hieb dem zweiten Jugendlichen mit der freien Hand aufs Gelenk seiner Pistolenhand. Reflexartig sprangen seine Finger auf und ließen die Waffe fallen. In der Gegenbewegung versetzte ich dem Jugendlichen einen Rückhandschlag vors Kinn, und er ging k.   o.
    In diesem Augenblick ging die Waffe des ersten Gangmitglieds los – obgleich ich ihn nach wie vor am Handgelenk festhielt. Gewehrschüsse dröhnten, die Wände wurden von Kugeln durchsiebt.
    Ich musste etwas unternehmen, also stieß ich mich mit den Füßen vom Türrahmen ab. Wir gingen beide schwerfällig zu Boden – dabei wurde die Waffe des Jugendlichen gegen seinen Kopf gedrückt und …«
    Dann war die Waffe plötzlich losgegangen, und der Kopf des Jugendlichen förmlich explodiert.
    Swain musste Dickson nicht mehr weiter zuhören. Er sah alles vor seinem geistigen Auge, als wäre er nach wie vor dort. Er erinnerte sich an das Blut, das sternförmig über die Tür gespritzt war. Er spürte, wie der Körper des Jugendlichen erschlaffte.
    Dickson verlas noch immer die Aussage.
    »… sobald die anderen Gangmitglieder ihren toten Kameraden sahen, flohen sie. Ich glaube, etwa zu diesem Zeitpunkt bin ich weggetreten. Diese Aussage ist datiert vom 3.   10.   2000, 1.55   Uhr, gezeichnet Stephen Swain, M. D.«
    Dickson blickte von dem Blatt auf.
    Swain seufzte. »So war’s. Das ist meine Aussage.«
    »Gut.« Dickson reichte Swain seine maschinengeschriebene Aussage. »Wenn Sie nur bitte dort unterzeichnen wollen, wo es heißt ›Einverständnis erklärt‹, dann wär’s das wohl gewesen, Dr. Swain. Oh, und wenn ich es wiederholen darf, ich bedanke mich im Namen des New York Police Department sehr herzlich bei Ihnen.«
    Statuskontrolle: Netzkoordinaten des
Labyrinths sollen für die Elektrisierung
an alle Systeme übertragen werden.
    »Dann bis morgen früh«, sagte Officer Paul Hawkins, als er in der mächtigen durchsichtigen Glastür der New York
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher