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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition)
Autoren: Matthew Reilly
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State Library stand.
    »Bis dann«, erwiderte der Lieutenant, während er ihm die Tür vor der Nase zumachte.
    Hawkins wandte sich ab, trat zurück und nickte seiner Partnerin Parker zu, die mit einem großen Schlüsselring herankam. Während sie das erste von vier Schlössern an der riesigen durchsichtigen Tür zusperrte, sah Hawkins draußen den verschwommenen Umriss des Lieutenants, der gerade das leuchtend gelbe Absperrband am Eingang anbrachte. Das Band drückte sich von außen gegen die Scheibe, und Hawkins erkannte die vertrauten Worte: POLIZEIGEBIET – NICHT ÜBERTRETEN.
    Er schaute auf seine Armbanduhr.
    17.15   Uhr.
    Nicht schlecht, dachte er. Sie hatten nur zwanzig Minuten benötigt, alle Ein- und Ausgänge des Gebäudes zu versiegeln.
    Parker drehte den Schlüssel im letzten Schloss und wandte sich um.
    »Fertig«, sagte sie.
    Hawkins fiel ein, was die anderen Cops über Christine Parker erzählt hatten. Seit drei Jahren war sie seine Vorgesetzte und kaum hübsch zu nennen – und zierlich schon gar nicht. Große Hände, dunkle schwere Züge, gut im Umgang mit der Waffe. Unglücklicherweise hatten Berichte über ihre Unsensibilität nicht gerade dazu beigetragen, ihr Image aufzupolieren – in der Abteilung war sie für ihr ziemlich eisiges Verhalten bekannt. Hawkins tat das mit einem Achselzucken ab. Sie konnte sich behaupten, mehr zählte für ihn nicht.
    »Gut.« Er wandte sich dem höhlenartigen Atrium der Bibliothek zu. »Weißt du, was los war? Man hat mich erst heute Nachmittag herbestellt.«
    »Jemand hat eingebrochen und einen Wachmann niedergemetzelt. Ziemliche Sauerei«, erwiderte Parker gleichgültig.
    »Eingebrochen?« Hawkins zog die Brauen zusammen. »Mir ist nicht aufgefallen, dass eine der Türen, die wir versiegelt haben, gewaltsam geöffnet worden wäre.«
    Statuskontrolle:
0:44:16 bis Elektrisierung.
    Parker schob die Schlüssel in die Tasche und zuckte die Schultern. »Frag nicht mich. Ich weiß bloß, dass sie noch nicht rausgekriegt haben, wo er rein ist. Dafür kommt morgen die Scientific Investigation Divison (SID). Der Typ hat vielleicht das Schloss an einer der Türen im Magazin geknackt. Diese Dinger müssen mindestens vierzig Jahre auf dem Buckel haben.«
    Sie hob den Kopf. »Larry von der Schichteinteilung hat mir erzählt, sie haben den größten Teil des Tages damit verbracht, alles wieder sauber zu kriegen.«
    Parker ging zum Informationsschalter hinüber und setzte sich. »Wie dem auch sei«, meinte sie und legte die Füße auf die Theke, »so schlimm ist das gar nicht. Ist doch nicht mein Bier, wenn ich das Doppelte dafür kriege, die ganze Nacht in einer Bibliothek rumzusitzen.«
    »Komm schon, Dad!«, sagte Holly ungeduldig. »Ich verpasse noch Pokémon!«
    »Okay, okay.« Swain stieß den Vordereingang auf. Holly schoss an ihm vorüber ins Haus.
    Swain zog den Schlüssel aus dem Türschloss und rief ihr nach: »Rutsch nicht über den Teppich!«
    Er trat ein, als Holly, die Keksdose in der einen, eine Cola in der anderen Hand, aus der Küche gesaust kam. Swain blieb wie angewurzelt stehen, weil sie so dicht an ihm vorüber zum Fernsehgerät stürmte.
    Er setzte seine Aktentasche ab, verschränkte die Arme, lehnte sich gegen die Bank, die die Küche vom Wohnzimmer trennte, und beobachtete sie. Es überraschte ihn nicht, dass Holly mitten im Lauf zu Boden ging, anmutig über den Teppich rutschte und ganz knapp vor dem Fernsehgerät liegen blieb.
    »He!«
    Holly schenkte ihm ein beiläufiges Lächeln. »Tschuuuldigung!« Sie schaltete den Fernseher ein.
    Kopfschüttelnd ging Swain in die Küche. Wie oft hatte er ihr schon gesagt, sie solle nicht über den Teppich rutschen, und Holly tat es trotzdem. Immer. Es war so etwas wie ein Ritual. Abgesehen davon, dachte er, hatte es Helen auch immer gesagt, und Holly hatte auch nie auf sie gehört. Es war für sie beide eine gute Methode, die Erinnerung an sie hochzuhalten.
    Zwei Jahre war es jetzt her, seit Swains Ehefrau von einem betrunkenen Autofahrer, der mit sechzig Stundenkilometern bei Rot über die Ampel gerauscht kam, angefahren und getötet worden war. Es war spät an einem Abend im August geschehen. Ihnen war die Milch ausgegangen, und Helen hatte im 7-Eleven ein paar Blocks entfernt welche besorgen wollen.
    Sie war nie zurückgekehrt.
    Später in dieser Nacht hatte Swain sie im Leichenschauhaus zu sehen bekommen. Allein der Anblick ihres blutigen, zerstörten Körpers hatte ihn umgeworfen. Das ganze Leben, das
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