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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City
Autoren: Lisa Barham
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besorgte. Sie hat den Job überhaupt nur ihm zuliebe angenommen, denn es ist Gott weiß nicht so, als ob sie das Geld bräuchte. Und wir beschlossen auf der Stelle, dass ich zwecks moralischer Unterstützung ebenfalls einen Job bei McDonald’s annehmen würde. Jedenfalls hatten wir beim Burgerbraten und Frittenfrittieren einen Geistesblitz, wie wir unseren Chic auf die Welt loslassen konnten. Und die Antwort darauf fand sich direkt vor unserer Nase. Wir beschlossen, McDonald’s komplett zu relaunchen. Die Speisekarten, die Innenausstattung und, vor allem anderen, die Monturen. Auf diese Weise konnten Evie und ich unsere überragenden Begabungen innerhalb eines echt realen Szenarios anwenden. Ich konnte meinen Geschmack und mein Stilgefühl beweisen, Evies Dad würde endlich ihr brillantes Talent für Modedesign anerkennen, und unser Manager, Mr. Murray, würde alle Lorbeeren einheimsen – insbesondere da seine Leistungsbewertung als Führungskraft kurz bevorstand. Daher planten wir das Ganze für morgen, also dem Tag seiner Beurteilung! Als völlige Überraschung!
    »Will sehen, will seeehen!«, rief ich, während ich aufgeregt die mikroskopisch kleine neue McDonald’s-Uniformjacke von einer der Schneiderpuppen pellte.
    »Ich habe das Muster von Hand aufgedruckt. Wie findest du es?«, fragte sie.
    » C’est tout ce que j’aime .« (Übersetzung aus dem Französischen? »Ich bin hin und weg!«)
    »Die hier ist für Frieda«, erklärte sie, während sie sich
in die Jacke zwängte. »Sie ist ein bisschen eng, aber … na ja, du kannst dir zumindest eine Vorstellung davon machen, stimmt’s, Im?«
    »Stimmt«, pflichtete ich ihr bei und holte ein Mini-Notizbuch aus meiner Tasche. »Ich habe die Gästeliste dabei. Alles, was Rang und Namen hat, wird morgen dort sein.«
    Mein Handy klingelte.
    » Oui ?« Es war Dominique Day, die sich ganz im Geiste der GC A-Schwesternschaft bereit erklärt hatte, zusammen mit einer kleinen Abordnung ihrer Heimwerkerkameraden bei der Ausstattung zu helfen. Dominique hatte jüngst eine Ehrenmedaille der Gemeinde erhalten für ihre Dienste in der Ausrichtung gelungener Unterhaltungsveranstaltungen (speziell für die Dekoration von Partyräumen). »Dominique sagt, alles sei bereit«, flüsterte ich Evie zu. Dann wieder zurück zu Dominique: »Nein, nein, nein, die Bäume kommen neben die Sitznischen – nicht um die Tische herum«, erklärte ich, während wir einige letzte Entscheidungen trafen. »Was die Blumenarrangements angeht, finde ich, dass die Hortensien mit Drosselbeeren märchenhaft klingen, und Dominique, bitte sorg dafür, dass du genug Bambus für die Wände und die Fenster hast. Und vergiss nicht die Schablonen mit dem Kirschblütenmuster für den Fußboden. Das können wir morgen früh vor dem Öffnen aufsprühen, okay? Gut. Bye, bye! Bussi, Bussi zurück!«, sagte ich und legte auf.
    »Alles fügt sich zusammen.« Ich war aufgeregt hoch zehn.

    Ich meine, wenn es ein Wort gibt, das uns beschreibt, dann ist das »einfallsreich«. Nach all den Jahren in Greenwich (sprich: unser ganzes Leben) kannten wir eine ganze Flut von Namen von Stylisten, PR-Agenten, Innenarchitekten, Schreibwarenhändlern, Eventplanern, Floristen, DJs etc. Wir brauchten also nichts weiter zu tun, als unsere alten Filofaxes hervorzuholen, unsere alten Treos zu durchforsten, unsere vorsintflutlichen Palm Pilots auszugraben, unsere Kalender zu durchstöbern, und bevor man noch »Gala-Eröffnung« sagen konnte, hatten wir die ganze Sache schon geplant.
    »Ist Takeshi bereit?«
    »Ja. Die Speisekarte steht. Er war ganz hin und weg von deiner Idee mit dem Toro Tartar, und er hat gesagt, dass ich dir bezüglich deiner Bitte sagen soll, dass er statt der Seeigel-Pâté Hummer-Ceviche serviert. Ich meine, autsch, du hast ja so recht, was den Schadensersatzklagen-Aspekt dieser potentiell todbringenden Seeigelstacheln angeht.«
    »Es ist so lieb von Takeshi, für uns seinen einzigen freien Tag zu opfern. Bist du sicher, dass dein Vater nicht böse sein wird, dass wir uns seinen Koch unter den Nagel gerissen haben? Oder wegen des Geldes?«
    »Natürlich nicht. Schließlich hat er doch immer darauf gedrängt, dass ich in die Gastronomie einsteige. Ich zeige nur Initiative. Er wird das anerkennen.«
    »Klasse.«
    »Und außerdem wurden gerade für solche Zwecke ja die Kreditkarten erfunden. Er schreibt es als Geschäftsspesen ab, wie er das immer tut.«

    »Evie, es passiert wirklich. Morgen beginnt unsere
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