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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City
Autoren: Lisa Barham
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angelegt.) Ein Schnäppchen zu finden, ist daher so, wie alle Spielsachen in einem Spielzeugladen zu gewinnen. Ich meine, gerade gestern erst konnte ich mein Glück gar nicht fassen. Wie oft findet man schon fast 150 Meter handbestickten Christian-Lacroix-Chiffon,
in höchster Vollendung drapiert, gerafft und gerüscht? Nun, ich musste es einfach haben. Man weiß schließlich nie, wann man in allerletzter Minute ein Ballkleid braucht. Und wenn man ein kluges Köpfchen wie moi ist und eines Tages einmal auf den Listen der bestgekleideten Frauen stehen wird, dann leuchtet es ein, dass man heute schon anfangen muss, sich angemessen auf diese Rolle vorzubereiten. Ich meine, es ist doch logisch, dass alles, was ich heute kaufe, in zehn Jahren Vintage sein wird. Und Gott weiß, was die Sachen in zehn Jahren kosten werden. Genau betrachtet lege ich mir also eine Designer-Garderobe von morgen zu heutigen Schnäppchenpreisen zu.
    3. Evie. Meine dritte und ultimative Geheimwaffe in der Schlacht um das Budget war meine allerbeste und liebste Freundin, Evie. Wir haben das perfekte System. Es nennt sich »kaufen und umtauschen«. Einmal im Monat fahren wir mit dem Vorortszug in die Stadt zum Großeinkauf. Jeffrey, Barneys; Soho, Upper East Side, Lower East Side. Ich für meine Modekolumne und Evie für ihre Kleiderkollektion. Wir skizzieren, fotografieren und kaufen eine Auswahl. Dann geht es eilig zurück nach Hause, wo Evie die Schnitte kopiert, zusammennäht und voilà , Instant-Prada!
    Bislang war also alles in Butter. Doch leider neigen die Dinge dazu, sich zu ändern. Erstens wurde Mr. Andersen unvermittelt in die Schweiz zurückversetzt, avec
les Zwillinge , versteht sich, und mein Modefonds war futsch.
    Zweitens – nun, seien wir ehrlich – sind Hausratverkäufe und Flohmärkte nicht mehr der Geheimtipp, der sie früher einmal waren. Ich meine, heutzutage geht doch jeder auf Schnäppchenjagd – ja (Schreck!) selbst Schickeria-Prinzesschen. Und drittens, was Evie anging und die Prada-Kopien, die sie pour moi schneiderte, na ja, lasst uns einfach sagen, dass ihr Vater andere Vorstelllungen für sie hatte, die all ihre Freizeit in Anspruch nahmen. Allen voran ein Job bei McDonald’s. Und als ihre beste Freundin konnte ich sie unmöglich jenen Schülerjob allein und ohne mich annehmen lassen. Ergo steckten Evie und ich unsere Köpfe zusammen und überlegten uns, wie wir das Beste aus einer nicht gerade großartigen Situation machen konnten. Mit anderen Worten, wir hatten einen Plan. Einen großen Plan. Rückblickend war unser Problem, dass wir uns einfach nicht damit zufriedengeben konnten, die

    Dinge zu lassen, wie sie waren. Wie die göttliche Fügung es wollte, erwies sich das als etwas Gutes, denn eben da kam das Schicksal daher und warf alles über den Haufen.
     
    Alles Liebe
Eure Imogene

Kapitel 1
    Plan A
    Datum: 2. Juni
Stimmung: Erfüllt
     
    Bee hat angerufen, um mir mitzuteilen, dass meine »überlebensnotwendige« Corto-Moltedo-Schuhbestellung eingetroffen sei. 566 Dollar später, und ich muss mir unbedingt merken, mein Verlangen nach den kleinen Erfüllungen des Lebens zu bremsen.
     
    C iao tutti!« (das ist Italienisch für »Hallo, alle zusammen«), rief ich Toy zu, während ich unsere mit einer Milliarde Kieselsteinen bestreute Auffahrt hinaufwankte. »Komm, Baby. Was für ein großer Junge!« Er lief auf mich zu und wedelte mit seinem klitzekleinen Stummelschwänzchen.
    Toy kam als Zugabe mit meiner funkelnagelneuen Vespa Granturismo (vielen Dank, Tante Tamara!) zum Weihnachtsfest – oder vielleicht sollte ich besser Kussfest sagen, denn eben das haben Hugo und ich auf der jährlichen Ski-Klassenfahrt gemacht. Ich meine, wenn man mit dem süßesten Jungen von der benachbarten
Knabenschule hoch oben auf einem Berg festsitzt – nun, sagen wir einfach, dass Skilaufen nicht das Einzige war, was wir geübt haben.
    Aber das ist alles vergangen und vergessen.
    Toy hechelte aufgeregt, so dass seine kleine Zunge seitlich aus dem Maul baumelte. Glücklicherweise liebt Toy es, umhergefahren zu werden. Tante Tamara hatte einen speziellen Sitz für ihn anfertigen lassen, der auf dem Gepäckträger festgezurrt wird und gleichzeitig als Tragetasche fungiert, wenn wir an unserem Ziel angekommen sind. Ich konnte sehen, dass er lächelte. Ich meine, er ist ohne jeden Zweifel der absolut süßeste Hund. Und als zusätzlicher Bonus ist er schwarz, was bedeutet, dass er zu absolut allem in meinem Kleiderschrank
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